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Völkerwanderung II: Große Bereicherung oder Untergang?

15.03.2016  |  Prof. Dr. Hans J. Bocker
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Strom brach sich Bahn nach Westen

Damit nicht genug. Den Asylantenmassen reichte der zugewiesene Raum nicht mehr. Sie drangen in Strömen nach Westen vor und 406 fiel als letzte Bastion die Rheingrenze im weströmischen Reich. Die Asylantenströme ebbten erst 568 mit dem Einfall der Langobarden in Norditalien ab. Westrom, genau wie vorher Ostrom, aber gab sich damals fremdenfreundlich und gutherzig. Immer neue Asyllager wurden eröffnet und waren kurz darauf völlig überfüllt. Aber man brauchte ja dringend Söldner und hoffte auf Steuerzahler.

Einige brachten es im Militärdienst weit, schafften es bis zum Generalsrang und schlossen Ehen mit Römerinnen. Aus dieser dünnen Asylantenelite, also den „Edelmigranten“ entstand das Patriziergeschlecht der Claudier, die später vier römische Kaiser hervorbrachten. Der bekannteste, Claudius, erinnerte sich wehmütig seiner germanischen Abstammung und Gene. Er gewährte den Galliern daher aus Gefühlen der Sympathie heraus römische Bürgerrechte.

Die gewaltigen Ausdehnungen des Reiches brachten es mit sich, dass die Römer, außer ganz am Anfang, keine ethnische Gruppe, sondern eine Rechtsgemeinschaft bildeten (heute: EU-Recht). Für den Zusammenhalt sorgten: Sprache (heute Englisch), Kultur (heute Pop, Coca Cola, Fußball, Stammtisch und "Glotze" mit 240. Folgesendung von "Bauer sucht Frau"). Geldwirtschaft (heute Euro), Waffensysteme (heute meist amerikanischer Bauart), Handel (heute unter TISA und demnächst unter dem für Europa verheerenden TTIP), Verwaltung (heute Brüssel) und Militär (heute NATO).

Über lange Phasen hinweg blühte des Reich auf. Diese Prosperität erweckte bei den armen Nachbarn große Begehrlichkeiten. Unlängst traten aus demselben Grunde, insbesondere auch wegen der garantierten Transfer-Zahlungen an sie, viele Kleinstaaten der EU bei. Sie schielten auf den Wohlstand reicher Nachbarn und nahmen klaglos die überreichlichen Gaben des herrschenden Gutmenschentums. Man kann sehr leicht "gut" mit fremdem Geld sein.


Völlig andere Wesensart und Eigenschaften

Damals schielten insbesondere die germanischen Stämme auf den greifbar nahen Wohlstand und Reichtum. Im Gegensatz zu den Römern waren sie extrem kinderreich (ähnlich wie heute), in Rom als blonde Gebärmaschinen bezeichnet. Ganz im Gegensatz zu den vielfach verweichlichten und degenerierten Römern in den letzten Jahrzehnten des Reiches, waren sie aggressiv, kampferprobt, wanderlustig und extrem gesund, Im Imperium lockten, den Vorstellungen der potentiellen Asylanten zufolge: Freie Häuser, freies Geld, freies Land und freie Frauen (heute?).

Zuwanderer gab es also auch früher schon, aber nicht in diesen Mengen. Schon 100 v. Chr. waren die Cimbern und Teutonen in Richtung Rom geströmt und die Legionen des Kaisers konnten sich ihrer nur mit allergrößter Mühe erwehren. Aber zu allen Zeiten waren Beutezüge (Einfälle der "Barbaren") in Richtung römisches Kernland an der Tagesordnung. Gewalt ist heute weitgehend unnötig, denn Brüssel und die EU-Kernländer überweisen regelmäßig hohe zweistellige Milliardensummen freiwillig, oder schütten diese an die Zuwanderer kostenlos aus. Neben der Willkommenskultur existiert heute eine ausgeprägte Umverteilungs- und Transferkultur, im römischen Reich nur ansatzweise vorhanden.

Besonders im Militär spielten die Fremden damals eine immer größere Rolle. Da die römischen Feldherren stets versuchten, die gegnerischen Stämme gegeneinander auszuspielen (divide et impera), war es nicht ungewöhnlich, dass Germanen gegen Germanen kämpften. Alle möglichen Allianzen formten sich, um die zentrale Macht zu erhalten. So verbündete sich der römische Feldherr Aetius, mit vielen Germanen in seinen Legionen, mit dem Oberhunnen Attila (auch Etzel genannt), und man vernichtete gemeinsam den germanischen Stamm der Burgunder fast vollständig. Den Resten wurde das Gebiet des heutigen Burgunds zugewiesen,

451 schickte sich Attila an, das germanische Gallien, damals römische Provinz, zu erobern. Diesmal schlug das „römische“ Heer, das inzwischen zu etwa 80% aus Germanen bestand, die Hunnen noch im gleichen Jahre auf den katalaunischen Feldern.


Erst schrittweise, dann totale Machtübernahme

Die Migrantenströme waren nicht zu bremsen. Man übernahm die Macht und dies nicht nur regional, sondern auch in den Kernstrukturen. So setzte der West-Goten-Söldnerführer Odoaker 476 den letzten weströmischen Kaiser Augustulus (war noch ein Kind) schlicht ab und krönte sich selbst.

Der oströmische Kaiser Zenon schickte daraufhin den jungen Ost-Gotenkönig Theoderich gegen diesen aufmüpfigen westgotischen Asylanten Odoaker, der gefangen und 493 brutal ermordet wurde, also ein Gote durch einen Goten im Auftrage (Ost)Roms. Der Mörder, auch "Theoderich der Große" genannt, wurde römischer Statthalter, wählte Ravenna zur Hauptstadt, gewährte Religionsfreiheit, und versuchte sich mit rührenden Integrationsbemühungen zwischen Asylanten und Einheimischen. Ein Asylant saß jetzt auf dem römischen Thron. Das heilige römische Reich mit seiner Willkommenskultur war nur noch ein Schatten seiner selbst.

Nach einer kurzen Blütezeit hatte dann dieses Rom dem Vormarsch der Langobarden nichts mehr entgegenzusetzen. Rom wurde wieder einmal geplündert, und die Fremden bedienten sich gründlich. Erst der Frankenkönig Karl (der Große) schlug 774 die Langobarden und krönte sich 800 im Dom zu Aachen zum Kaiser. Von Rom war schon lange nichts mehr übrig. Die Fremden hatten alles übernommen. Die Forderungskultur hatte gesiegt.

Erst hatte man sie mit Willkommenskultur hereingelassen, manche hatten sich sogar ein wenig integriert, einige in Hilfstruppen Karriere gemacht. Bezeichnend: Kaiser Nero hatte eine rein germanische Leibwache, den eigenen Landsleuten war nicht mehr zu trauen. Die Asylanten schützten also das Staatsoberhaupt. Sie waren also keineswegs nur "nutzlose Esser". Der Limes, 80 n. Chr. als halbherziger Versuch der Abwehr errichtet, erwies sich, genau wie heute, als eine völlig lächerliche Maßnahmen zur Eindämmung der Asylantenströme, und als rein symbolischer, wirkungsloser und dazu teurer Unfug.

Hinzu kam der Verfall der Währung. Die Staatsdefizite und die Kosten der Asylheerscharen mussten schließlich irgendwie gedeckt werden. Die Münzverschlechterung begann um 60 n. Chr. und errechte einen Tiefpunkt um 240, als der Silbergehalt des Denarius fast auf Null fiel. Um 280 konnten 2 Jahre lang überhaupt keine Silber-Münzen mehr geprägt werden, da es kein Material mehr gab. In der gleichen Situation sieht sich heute die US Münzanstalt. Sie muss alles Silber von den Kanadiern kaufen oder leihen.

Der gute Euro leidet ebenfalls gewaltig unter Währungs-Verschlechterung. Seit seiner Einführung im öffentlichen Zahlungsverkehr Anfang 2002 verlor seine Kaufkraft bis heute 60% oder sogar noch ein wenig mehr. Der Untergang von Imperien und ihren Währungen kann sich lange hinziehen, geschieht jedoch in der Endphase fast über Nacht.

Wann wird das Ende des Euro kommen? Bisher sind im Laufe der Weltgeschichte alle je existierenden, nicht durch Gold gedeckten Papierwährungen im klaftertiefen Währungsgrab verschwunden. In Deutschland zuletzt die Goldmark, die Kaisermark, die Rentenmark, die Mark deutscher Länder, die Ostmark, die D-Mark usw. Alle fanden den Weg zurück zu ihrem ursprünglichen "Wert", nämlich der Null. Dafür sorgt allein das Naturgesetz der Zinseszinsformel. In Rom ersetzte man Silber durch Blei oder Zinn im Münzsystem. In der EU ersetzte man die riesenstarke Währung D-Mark durch den in Richtung "minus 70% an Kaufkraft" strebenden, nicht umsonst so genannten "Teuro". Beide Epochen glänz(t)en durch enorme Währungsverschlechterung.


© Prof. Hans-Jürgen Bocker
www.profbocker.ch


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