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Gerald Celente über die Weltwirtschaft, das Chaos in Europa und Gold

08.04.2016  |  Mike Gleason
- Seite 3 -
Gerald Celente: Sie haben das Vorgehen unterstützt, sie trifft die gleiche Schuld. Wer hat denn den Umsturz in Libyen gestartet? Sarkozy in Frankreich. Cameron und Blair haben beim Irakkrieg mitgemacht. Cameron war an allem beteiligt. Jetzt werfen sie Bomben auf Syrien. Sie alle tragen wie Verantwortung dafür. Doch niemand will die Ursachen und die Folgen sehen. Es ist, als würden Sie einen Krieg mit Ihrem Nachbarn beginnen und dann auch das Haus gegenüber und deren Nachbarn attackieren.

Sie haben mit denen noch eine Rechnung offen? Dann erschießen Sie sie einfach. Tun Sie, was Sie wollen, und nennen Sie sich Kommandant. Sie brauchen keine Gesetze. Ihre Nachbarn waren eine Bedrohung und Sie haben einen Präventivschlag geführt. Machen Sie die ganze Nachbarschaft dem Erdboden gleich und dann nennen Sie sich König, oder noch besser, El Presidente.

Was ich damit meine ist, dass die Flüchtlingswelle nur gestoppt werden kann, wenn Frieden einkehrt, doch darüber wird nicht gesprochen. Niemand spricht vom Frieden, das Thema wird einfach ausgeblendet. Doch auch am Ende des Zweiten Weltkrieges stand der Frieden und Europa wurde mit Hilfe des Marshallplans wieder aufgebaut, oder etwa nicht? Es war der Frieden, der Wohlstand, Freude, Schönheit und Erfolg brachte, aber davon wollen wir jetzt nicht sprechen. Ich sage Ihnen etwas Mike, wenn Sie mich wählen, werde ich es ihnen richtig zeigen. Ich werde sie vernichten. Ich werde ein Flächenbombardement anordnen, ich bin ein richtig harter Typ. Ich bin zu nichts zu gebrauchen und ich heiße Trump, Rubio, Cruz, Lindsey Graham oder wie einer der anderen Loser.

Die einzige Lösung, die in der Reality-Show angeboten wird, die wir Präsidentschaftswahlkampf nennen, ist noch mehr Gewalt. Diese Tendenz lässt sich auf der ganzen Welt beobachten. Nur Frieden kann die Konflikte beenden, doch niemand will darüber reden, nicht einmal während der Osterzeit. Die Lösungen, die die Politiker anbieten, werden nur noch mehr Probleme schaffen.

Betrachten wir das einmal aus wirtschaftlicher Sicht. Da hätten wir die Migrationskrise, die Arbeitslosigkeit, die niedrigen Rohstoffpreise, die erwähnten Herabstufungen im Ölsektor etc. Insbesondere im Rohstoffsektor ist es völlig egal, wohin man blickt, ob nach Südafrika, in den Kongo, nach Nigeria, Niger, Algerien, Venezuela, Kolumbien, Brasilien oder Chile - die Preise für Kupfer, Eisenerz und alle anderen Rohstoffe sind im Keller.

Die größte Flüchtlingskrise der jüngeren Vergangenheit erlebten wir im Zuge des Zweiten Weltkriegs. Damals lebten 2,3 Milliarden Menschen auf diesem Planeten, doch seitdem sind noch einmal 5 Milliarden dazugekommen. Die Flüchtlingskrise wird in ganz Europa und in den USA eine entscheidende geopolitische Frage sein. Es wird in der Politik bald zu einer grundlegenden Kursänderung kommen. Nationalistische Parteien werden die Immigranten wieder vertreiben und ihre Heimatländer für das jeweilige Volk zurückfordern, ob man diese Entwicklung nun begrüßt oder nicht. In Europa wird diese Krise unserer Ansicht nach auch den Anfang vom Ende der Eurozone einleiten.


Mike Gleason: Nun, wir nähern uns langsam dem Ende des Interviews. Lassen Sie uns noch etwas über die Edelmetallmärkte sprechen. Gold und Silber haben sich in diesem Jahr gut entwickelt, vor allem Gold. Die Kapitalzuflüsse von ETFs wie dem GLD sind stark gestiegen, was immer ein guter Indikator für das neuerliche Interesse der westlichen Investoren an dem gelben Metall ist. Möglicherweise ist das auf all die Unsicherheiten zurückzuführen, über die wir gesprochen haben. Denken Sie, dass dieser Trend sich fortsetzt und erwarten Sie, dass 2016 angesichts all der Unruhen und Konflikte auf der Welt ein gutes Jahr für Gold wird?

Gerald Celente: Ja, das glaube ich. Die Nachfrage ist nicht nur in den USA hoch, auch die erst kürzlich veröffentlichten Daten aus China zeigen einen Anstieg. Die Menschen legen sich Reserven zu und sie kaufen Gold nicht mehr nur als Schmuck. Nur 1% des Nachfragezuwachses entfällt auf Schmuckkäufe, der Großteil geht auf Käufe von Goldmünzen und -barren zurück. Auch in Indien steigt die Nachfrage.

Wissen Sie, was während der Rede von Janet Yellen geschah? Gold schoss mehr als 20 Dollar in die Höhe, bevor der Kurs wieder ein wenig nachgab. Wer will denn auch Fiatgeld besitzen, wenn davon immer mehr gedruckt wird, um die quantitativen Lockerungen zu finanzieren. In Europa kauft die Zentralbank jetzt auch Unternehmensanleihen, nicht nur Staatsanleihen. Die Geldspritzen wurden von 60 Milliarden Euro im Monat auf 80 Milliarden erhöht. Warum sollte ich da Euros besitzen wollen? Oder brasilianische Real? Was will ich mit argentinischen Pesos, wenn diese immer weiter abgewertet werden, oder mit russischen Rubel oder südafrikanischen Rand? Der einzige Grund für die Stärke des US-Dollars ist die Schwäche der anderen Währungen.

Oft haben wir das Argument gehört, "Warum sollte ich Gold besitzen? Gold wirft keine Rendite ab. Ich habe lieber US-Dollar, darauf bekomme ich wenigstens Zinsen." Doch jetzt gibt es keine Zinsen mehr. Wenn Sie sich unter diesen Umständen zwischen Gold und Dollars entscheiden müssen, was würden Sie dann lieber besitzen?


Mike Gleason: Ja, da klingt definitiv schlüssig, vor allem, falls die Realzinsen in vielen Bereichen negativ werden. Solche Bedingungen werden den Goldkurs mit Sicherheit steigen lassen und die Chancen, dass wir das, was in Europa schon längst Realität ist, auch hier in den USA erleben werden, stehen vermutlich gar nicht schlecht.

Mr. Celente, vielen Dank für dieses Interview. Ich freue mich immer, von Ihnen zu hören. Sie nehmen kein Blatt vor den Mund und war wie immer sehr interessant, Ihre Einblicke und Gedanken zu erfahren.

Bevor wir uns verabschieden, möchte ich Sie noch bitten, unseren Lesern und Zuhörern zu sagen, wie sie mehr über das Trend Research Institute und das Trend Journal erfahren können und wo Sie online zu finden sind.


Gerald Celente: Selbstverständlich. Die Webseite ist TrendsResearch.com und das Trend Journal wird einmal pro Quartal veröffentlicht. 54 Seiten in Farbe, keine Werbung. Wir publizieren auch ein digitales Monatsmagazin, welches in dieser Woche erschienen ist. Außerdem schicken wir jede Woche Trend Alerts raus und an jedem Wochentag, von Montag bis Freitag, gehen wir in einer Nachrichtensendungen auf die aktuellen Entwicklungen ein. Darüber hinaus haben Sie noch viele weitere Möglichkeiten, z. B. die Teilnahme an Konferenzen etc. Wir glauben, dass wir die einzigen sind, bei denen Sie über die Geschichte lesen können, bevor sie geschieht.

Wir wissen, dass viele Menschen eine schwere Zeit durchmachen. Sie können über unsere Seite auch einen Rabatt anfordern, denn wir versuchen, das Trends Journal allen zugänglich zu machen. Wenn Sie die volle Abo-Gebühr, die bei nur 99 Dollar im Jahr für den Online-Service liegt, nicht bezahlen können, dann werden wir alles daran setzen, mit Ihnen einen Preis zu finden, den Sie sich leisten können.


Mike Gleason: Hervorragend. Ich halte hier die Winterausgabe des Trends Journal in meinen Händen und bin schon gespannt auf die Frühjahrsausgabe, die bald erscheinen wird.

Das war wie immer ein exzellentes Interview. Ich wünsche Ihnen noch ein großartiges Wochenende und hoffe, dass wir bald wieder voneinander hören.


Gerald Celente: Vielen Dank Mike. Alles Gute.


© Mike Gleason
www.MoneyMetals.com


[i]Dieser Artikel wurde am 01. April 2016 auf www.moneymetals.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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