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Warum das Bargeldverbot zwingend kommen muss (Teil 2)

19.04.2016  |  Prof. Dr. Hans J. Bocker
- Seite 4 -
Bail-in statt Bail-out, rot-grüne Faust aufs blaue Bürgerauge

Todkranke Banken werden also künftig gerettet, indem zu allererst auf die Konten von Sparern, Kleinaktionären und Kleinanlegern zurückgegriffen wird. Diese perfide Form der Enteignung wurde auf Zypern erfolgreich getestet, und fand seine Fortsetzung bereits in Italien, Portugal und Frankreich. Andere EU-Länder werden unausweichlich folgen. Reaktion der Sparer: Abräumen der Konten und Horten der Scheinchen zuhause.

Eine Unterbindung dieses Fluchtreflexes durch ein Bargeldverbot ist zum Überleben der Finanzelite eine absolute Notwendigkeit. Es darf einfach keine Rückzugsmöglichkeit geben. Dann liegen alle Vermögensverhältnisse offen und die Finanzwirtschaft kann problemlos auf die privaten Konten zugreifen und sich mit voller Rückendeckung der Regierung nach Gutdünken bedienen. Sie müssen dies einfach tun, wenn sie überleben wollen. Da gibt’s kein Wenn und Aber.

Nur die Höhe der jährlichen Abbuchung ist vorerst noch offen, vielleicht im ersten Zuge mal 30 oder 35% des Vermögens unwiederbringlich beschlagnahmen, und Rettungszwecken aller Art zuführen. Das wäre doch ein viel versprechender Anfang, Wahrscheinlich wird man zunächst ein Großereignis von selbst arrangiertem "Terrorismus" mit vielen Toten organisieren - vielleicht einige vollbesetzte Fußballstadien atomar vergasen oder den Hoover Staudamm brechen lassen, oder ein paar Städtchen nuklear ausradieren usw., um der Bevölkerung die neue Form des "Atom-Terrorismus" vorzugaukeln, und damit die Totalkontrolle durch komplettes "Chippen" aller Bürger zu erreichen. Man erzeugt Chaos, um dann als die großen Retter aufzutreten (steht als Leitmotto ganz offen auf der Rückseite der Eindollar-Note).

Merke (in diesem Falle ohne "l"): Hat der Bürger die Wahl zwischen Chaos und endlosen Zusammenbruchs- und nicht endend wollender Katastrophen-Szenarien auf der einen - und Diktatur auf der anderen Seite - wird er immer die Diktatur wählen. Dort gibt es wenigstens klare Regeln. Weiß ich im Chaos, ob meine Kinder und ich selbst morgen noch leben? Ob wir in den nächsten Tagen noch etwas zu essen finden, und noch Zugang zu Trinkwasser haben, oder von marodierenden Halbverhungerten aufgespießt werden? Vielleicht öffnet ein Supermarkt mit ein paar Artikeln auf den Regalen übernächste Woche, vielleicht auch erst Anfang September? Vielleicht überhaupt nicht mehr?

Mit derlei existenziellen Unsicherheiten können Menschen nicht leben. Also bietet sich nur eine wunderbare Lösung an: Befreiende Ordnung durch brutale Diktatur. Dann atmen alle erleichtert auf. Und das Bargeldverbot passt in dieses von den Eliten eingeführte Szenario wie die rot-grüne Faust aufs blaue Bürgerauge.


Der zweite wirkliche Beweggrund

Dieser zweite Grund besteht im haltlosen Abrutschen der Leitzinsen der Zentralbanken. Zinsen im "normalen Bereich" von 5 bis 6% würden das Schuldengebäude sofort zum Einsturz bringen. Steuereinnahmen der Staaten und Gewinne der Unternehmen würden niemals ausreichen, um die Schulden zu bedienen. Allerdings ist diese Zinskarte noch nicht ganz ausgereizt. Wir sind schon so gut wie bei Null, aber man könnte ja die Zinsen auch negativ gestalten, wie bereits in der Schweiz, in Japan und der EU üblich und anderswo in Vorbereitung. Aus diesem Grund horten die Schweizer derzeit immer größere Bargeldmengen, und der 1000-Franken-Schein wird immer gesuchter. Zuhause unter der Matratze frisst nur die Inflation an der Kaufkraft, aber die Negativzinsen der Bank werden vermieden.

Genau hier setzt die unbedingte Notwendigkeit eines Bargeldverbotes ein, wenn das Finanzsystem und seine Herrscher überleben wollen. Den Bürgern muss jede Ausweichmöglichkeit genommen werden. In der bereits angelaufenen Notsituation hilft nur ein Bail-in. Nur von den Konten der Bürger ist noch etwas zu holen. Alle anderen Quellen sind bereits versiegt.

Logische Konsequenz eines bankrotten Systems: Dem Sparer werden keine Zinsen gezahlt, sondern solche abgenommen. Für die Gnade ein Konto haben zu dürfen, muss man jetzt schon - und natürlich später noch viel mehr - bezahlen und drauflegen. Die schleichende oder auch ruckartige Enteignung auf diese Tour läuft bereits, und sie wird sich beschleunigen. Dies mit Sicherheit, denn nur der Zugriff auf die Bürgerkonten kann das im finalen Stadium röchelnde System noch retten, zumindest den unvermeidlichen Exitus noch etwas hinaus zögern.


Der dritte Grund der "Anti-Bargeldler"

Politiker leben von Pfründen, Spesen und Macht. Macht bedingt Kontrolle, totale Macht totale Kontrolle. Diese ist nur möglich mit totaler uneingeschränkter Herrschaft über die Bürgerschaft, von der der Abgeordnete im bayerischen Landtag, Josef Filser, in seinem "… gesammeltem Briefwexel“ einst so schön berichtete: "Die Dimmeren sei mer scho, awer die mehreren sei mer ah."

Und die totale Herrschaft, der heute regierenden tödlichen Mischung dieser Minderheit von Politikern und Zentralbankern, schließt jede Freiheit dieser "Vielen Dummen" aus. Sonst gäbe es ja keine Macht, Kontrolle und Herrschaft. Wo kämen wir denn da hin, wenn jeder Bewohner des Landes auf bayrisch formuliert "macha kennt, wuss er woite".

Nein, nein, es muss peinlich genau gespurt werden, und das geschieht über die Kontrolle des Geldes, der Einkommen, Ausgaben, Steuern, Abgaben, Zinsen, Investitionen und Bankgebühren. Mangelt es dem perfiden System an Mitteln, werden diese einfach vom Bankkonto der Bürger abgebucht. Ein Ausweichen mittels Abhebens, Hortens unter Matratzen und in Safes ist nicht mehr möglich, genau so wenig wie ein Bankrun, wo nur längst gelöschte Festplatten zu holen wären.

Derlei Ereignisse versetzt dann die Herrschenden in einen unvorstellbaren Machtrausch begleitet von gellendem Gelächter. Endlich sitzt dieses aufsässige Bürgergewürm absolut sicher in den stählernen Krallen der Finanzfalle, ohne die geringste Aussicht auf Befreiung. Selbst das Konsumverhalten jedes Einzelnen wird präzise diktiert. Die Diktatur der Hochfinanz, flankiert von liebedienernden Politikern, die vom System natürlich fürstlich belohnt werden, ist endlich vollkommen und perfekt.

Auf diesen Zustand, inkl. Bargeldverbot, gezielt und methodisch hinzuarbeiten, ist für die Eliten ein absolut wichtiger Grund, das Bargeldverbot mit eiserner Faust und allen nur denkbaren propagandistischen Mitteln, nebst voller medialer Unterstützung, vorwärts zu peitschen, vielleicht sogar der wichtigste überhaupt. Überleben, Machterhalt nebst fetten Pfründen hängen davon ab.

Siehe auch vorangegangenen Teil 1 und den nachfolgenden Teil 3 dieser Analyse!


© Prof. Hans-Jürgen Bocker
www.profbocker.ch


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