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Panama Paoers aus libertärer Sicht

09.04.2016  |  Markus Blaschzok
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Ein abstruser Artikel in "Zeit Online" beklagt beispielsweise, dass die Entwicklungsländer, in denen das Geld angelegt wird, nicht ebenso das Geld versteuern, wie es die Staaten in Europa machen würden, womit den Ländern Steuereinnahmen in Höhe von 160 Mrd. Euro entgehen würden. Kleine Kinder müssten deshalb aufgrund eines nicht so guten Gesundheitssystems sterben und es stünde weniger Kapital zum staatlichen Wirtschaftsaufbau zur Verfügung worunter die Menschen litten.

Diese Annahme ist völlig falsch, denn Kapital, das man dem Zugriff des Staates entzieht, wird natürlich nicht gehortet, sondern ausgegeben und schafft produktive Arbeitsplätze, die von den Menschen freiwillig nachgefragte Güter und Dienstleistungen produzieren, womit der Wohlstand aller Menschen gemehrt wird.

Kapital, das der Staat auf unmoralische Weise durch Androhung von Gewalt über Steuern und Abgaben hingegen einzieht, wird zum Großteil für unproduktive Arbeit und Projekte ausgegeben, die den Menschen keinen oder wenig Mehrwert bringen oder in der staatlichen Bürokratie aufgerieben, wodurch die Menschen real ärmer werden. Dass das so ist, hat die Geschichte mit dem Scheitern aller sozialistischen Staaten hinreichend belegt, wogegen der Wohlstand für alle Menschen in freiheitlichen Gesellschaften, in denen es nur wenig Steuern gab, wuchs und gerade die Schwächsten und Ärmsten am meisten von der Freiheit profitierten.

Man kann also sagen, dass jeder Euro, den der Staat nicht durch Steuern erhält, ein Euro ist, der produktiver investiert wird und so Wohlstand für alle Menschen produzieren kann und somit Leben von Kindern rettet.

Die weitere Behauptung, dass nicht jeder über die Vorteile einer solchen Briefkastenfirma profitieren kann, ist zwar richtig, doch liegt die Ursache der immer größeren Schere zwischen Arm und Reich allein darin, dass die Staaten seit dem ersten Weltkrieg mit der Auflösung des Goldstandards immer weiter anwuchsen und gerade die kleinen Arbeiter seither Jahr um Jahr sukzessive immer stärker besteuert werden.

Nicht die Unternehmen nehmen den Arbeitern bis zu 70% ihres Einkommens, sondern der Staat, womit eine eigene Kapitalbildung und Altersvorsoge besonders in Zeiten von negativen Realzinsen praktisch unmöglich geworden sind. Allein dies ist die Ursache für den Schwund der Mittelschicht und die Ausweitung von Armut und nicht weil einige Menschen ihr Eigentum vor dem Raub durch den Staat mit anschließender Verschwendung schützen.

Die ebenfalls in dem Artikel getroffene Behauptung, dass Unternehmen durch die Briefkastenfirmen Milliarden an Steuern sparen würden, was zulasten der kleinen Leute ginge, ist ebenfalls unsäglicher Unsinn, denn alles was einem Unternehmen über Steuern genommen wird, muss über höhere Preise immer auf den Konsumenten und somit auf den Endverbraucher über höhere Preise umgelegt werden, weshalb letztlich immer der "kleine Mann" für alle Steuern der Unternehmen zahlen muss. Demnach kann sich der einfache Arbeiter über Steuerersparnisse von Unternehmen freuen, da diese ihre Produkte günstiger anbieten können, wovon er profitiert.

Letztlich liegt die Moral bei den Eignern der Briefkastenfirmen, sofern sie zu ihrem Geld durch den freiwilligen Austausch von Waren und Dienstleistungen gekommen sind und nicht etwa durch Diebstahl oder Gewalt. Wer sein Geld also ehrlich verdient hat, kann damit verfahren wie er will und solange man keinen freiwillig abgeschlossenen Vertrag mit jemanden hat, schuldet man auch niemanden etwas. Die Argumentation der sozialistischen Kritiker gleicht also beispielsweise jener, mit der man versucht Rundfunkgebühren auch für jene zu rechtfertigen, die gar kein Empfangsgerät besitzen oder den Service nicht nutzen.

Bei der starken Berichterstattung um das Leak der Panama Papers dürfte es um die Schaffung der Rechtfertigung weiterer Meldepflichten, Kapitalverkehrskontrollen und den weiteren Ausbau des Staates gehen sowie um eine willkommene Ablenkung von anderen Krisenherden, wie beispielsweise der sich wieder verschärfenden Banken-, EU- sowie Migrationskrise.

Gold im Wert von einer halben Milliarde heimlich gekauft

Im November 2013 sollen 375.000 Unzen Gold im Wert von knapp einer halben Milliarde Dollar auf ein Konto des ehemaligen Siemens-Managers Hans-Joachim Kohlsdorf bei der französischen Bank Société Générale eingegangen sein, berichtet die "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf die Panama Papers. Merkwürdig sei, dass die enorm hohe Summe am gleichen Tag transferiert wurde, als der Goldhandel an der Londoner Börse eine Zeit lang angehalten wurde, da der Preis für Gold innerhalb von zehn Sekunden um zehn Dollar gefallen war.

Man vermutet einen Zusammenhang zwischen beiden Vorgängen und einer Manipulation am Goldmarkt, doch die Londoner Börse schweigt genauso wie die deutsche Finanzaufsicht BaFin, die damals Ermittlungen gegen Société Générale eingeleitet hatte.

Ich habe in den letzten Jahren anhand meiner Analysen zum US-Terminmarkt nachweisbar aufgezeigt, dass die Manipulation des Goldmarktes primär über den physischen Markt in London und lediglich zeitweise über den Terminmarkt an der COMEX stattfindet, weshalb ein Zusammenhang nicht auszuschließen ist. Es ist jedoch genauso gut denkbar, dass man sich die umgerechnet 11,6 Tonnen Gold rechtlich einwandfrei auf die Seite gelegt hat, um von einem künftig starken Anstieg des Goldpreises profitieren zu können, ohne dass es die breite Öffentlichkeit mitbekommt.

Die Großen in Wirtschaft und Politik wissen, was die nächsten Jahre kommen wird, während man versucht, den Rest der Bevölkerung vom Gold fernzuhalten.


Technische Analyse zu Silber

Die wöchentlich von der US-Börsenaufsicht "CFTC" veröffentlichten Terminmarktdaten für Silber zeigen, dass die Rallye seit Jahresbeginn primär durch Spekulanten getrieben wurde, während der stärkere Anstieg im Gold seine Ursache in stärkerer physischer Nachfrage hatte. Dennoch zeigte sich, insbesondere in den letzten drei Handelswochen, eine plötzliche relative Stärke im Silber und es sieht ganz so aus, als würde auch in diesem Markt die physische Nachfrage mit etwas Verspätung zum Gold anziehen.

Manipulationen über den Terminmarkt waren in den letzten drei Wochen nicht auszumachen. Die Positionierung der Spekulanten ist weiterhin sehr hoch, weshalb ein weiterer kurzfristiger Anstieg nur möglich ist, wenn die physische Nachfrage weiter zunimmt. Geschieht dies jedoch nicht und zeigt sich die US-Geldpolitik wieder "hawkish", wodurch der Dollar stärker werden würde, so dürfte es auch zu einer spekulativen Bereinigung im Silber kommen, wofür genügend Potenzial vorhanden wäre.


Positionierung der spekulativen Anleger (Commitment of Traders)

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Der Preisanstieg im Silber wurde durch Spekulanten getrieben, doch nun kommt physische Nachfrage auf.



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