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Die Zukunft der Energie - Zusammenhänge und Charts, die jeder Edelmetallbesitzer kennen sollte

05.05.2016  |  Steve St. Angelo
- Seite 3 -
Edelmetallinvestoren werden von fehlerhaften, oberflächlichen Analysen in die Irre geleitet

Einer meiner Leser hat mir einen Link zu einem kürzlich veröffentlichten Artikel von Keith Weiner geschickt. Mr. Weiner ist bekannt für seine Charts zur Gold- und Silber-Basis, die die inhärente Knappheit oder Fülle des Edelmetallangebotes an den Märkten illustrieren. Das ist mit Sicherheit ein sinnvolles Hilfsmittel für Trader, die ein halbes Dutzend Bildschirme vor sich haben, während sie versuchen, mit kurzfristigen Kursbewegungen der Edelmetalle einen Profit zu erzielen. Amerikanern, die versuchen werden sich über Wasser zu halten, wenn das inländische Ölangebot innerhalb des nächsten Jahrzehnts um 70-75% einbricht, wird es jedoch nichts nützen.

Hier ist ein von Tad Patzek erstellter Chart, der die Situation am größten Schieferölfeld der Vereinigten Staaten (Eagle Ford) illustriert. Mehr darüber können Sie in meinem vorherigen Artikel lesen.

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Wie Sie sehen, sagt Mr. Patzek den Kollaps der Produktionsleistung am Ford-Eagle-Ölfeld auf ein absolutes Minimum bis zum Jahr 2020 voraus. Das ist in nur vier Jahren. In dem eben erwähnten Artikel können Sie auch seine umfassende Erfahrung und seinen beruflichen Hintergrund in der Erdölgeologie nachlesen.

Die Chartanalysen von Mr. Weiner zur Differenz zwischen den Edelmetallpreisen an den Termin- und Spotmärkten werden leider kein Essen auf den Tisch zaubern, wenn die komplexe Angebotskette aufgrund eines Einbruchs der Energieerzeugung auseinanderfällt. Der Besitz von physischem Gold und Silber könnte in solchen Zeiten dagegen sehr hilfreich sein.

Mr. Weiner spricht in seinem Kommentar verschiedene Punkte eines Bloomberg-Artikels an, der unter dem angegebenen Link nicht mehr verfügbar ist. Ein häufig diskutiertes Thema, in das er Klarheit bringen will, ist das Verhältnis zwischen den Silberbeständen und den Silberströmen. Hier ist ein Auszug aus seiner Analyse:

"Die Menschheit häuft schon seit tausenden von Jahren Silber an. Im Gegensatz zu Gold wird Silber zum Teil verbraucht. Im Gegensatz zu den normalen Rohstoffen wird der Großteil des vorhandenen Silbers jedoch nicht verbraucht. Ökonomen sprechen in diesem Zusammenhang von Verhältnis zwischen Beständen und Strömen, d. h. vom Umfang der weltweiten Silberreserven geteilt durch die jährliche Silberproduktion.

Das Verhältnis der Lagerbestände zur jährlichen Gewinnung wird bei Gold und Silber in Jahrzehnten angegeben, während es bei normalen Rohstoffen in Monaten gemessen wird. Wenn sich die Lagerbestände von Weizen, Rohöl oder Lithium zu stark erhöhen, spricht man von einer Schwemme. Das Preis des betreffenden Rohstoffs bricht ein, bis das Überangebot angearbeitet ist.

Am Gold- und Silbermarkt gibt es weder eine solche Schwemme noch eine Knappheit. Das eine der Eigenschaften der Edelmetalle, die sie zu Geld macht."


Mr. Weiner argumentiert, dass es bei Gold und Silber keine echte Knappheit geben kann. Er weist darauf hin, dass die Statistiken, die den Rückgang der globalen Silberproduktion aufzeigen, bedeutungslos sind, weil es enorme Mengen an überirdisch verfügbarem Silber gibt. Schließlich hat die Menschheit, wie er schreibt, dass weiße Metall schon seit tausenden von Jahren angehäuft.

Mr. Weiner hat zwar Recht damit, dass wir im Laufe der Jahrtausende beeindruckende Silbermengen zu Tage gefördert und angesammelt haben. Wir haben innerhalb der letzten 40 Jahre allerdings auch einen gewaltigen Schuldenberg aufgetürmt. Als das Römische Reich zerfiel, wertete es seine Währung zwar ab, um weitermachen zu können bis bisher (so gut es eben ging), doch die Schulden Roms hielten sich in Grenzen.

Heutzutage gestaltet sich die Situation nicht nur in den USA, sondern auf überall auf der Erde ganz anders. Der nächste Chart zeigt die Gesamthöhe aller Schulden weltweit:

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Unglücklicherweise kalkuliert Mr. Weiner diese Schulden nicht mit ein, wenn er seine Gold- und Silbercharts erstellt. Ich schätze, er geht davon aus, dass der Schuldenberg einfach exponentiell weiterwachsen wird, bis er den Mars oder den Pluto erreicht.

Denken Sie noch einmal für einen Moment darüber nach. Gold und Silber sind echte Vermögenswerte, während die Papierassets und Schuldverschreibungen letztlich Energieschulden darstellen. Denken Sie an die Pensions- und Ruhestandspläne, von denen wir in letzter Zeit immer wieder hören, dass sie unterfinanziert sind. Denken Sie an die Tragfähigkeit der staatlichen Sozialleistungen in fünf, zehn oder zwanzig Jahren. Und wie steht es um die in den USA so beliebten 401k-Altersvorsorgepläne, deren Kunden die vollen zugesicherten Leistungen erwarten, wenn sie in den kommenden Jahren in Ruhestand gehen?


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