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Das Goldkartell hat allen Grund, sich zu fürchten

12.05.2016  |  Andrew Hoffman
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6. Der selbsternannte "König der Schulden" (Donald Trump) hat erneut erschreckend arrogante Bemerkungen dazu gemacht, wie die Federal Reserve unverhohlen mit der Monetarisierung der Staatsschulden fortfahren sollte, obwohl das für den US-Dollar stark negative Konsequenzen hätte. Letztlich läuft es darauf hinaus, dass der Präsident in spe nicht nur eine vierte Runde der quantitativen Lockerungen befürworten würde, sondern den Anleihekäufen oberste staatspolitische Priorität geben würde. Lesen Sie dazu die folgenden beiden Zitate von Donald Trump:

  • "Wenn die Zinssätze steigen, können wir die Schulden günstiger zurückkaufen."

  • "Die Leute sagen, ich würde im Hinblick auf die Staatsschulden die Zahlungsunfähigkeit erklären wollen, doch diese Leute sind verrückt. Wenn man sein eigenes Geld drucken kann, ist man niemals insolvent."

7. Unterdessen haben wir erfahren, dass Fonds, die in hochverzinsliche Anleihen investieren und von den Interventionen der Plunge Protection Teams an den den Börsen, dem Rohölmarkt und in anderen strauchelnden Sektoren "wiederbelebt" wurden, die größten Kapitalabflüsse in ihrer Geschichte verzeichnet haben. Der Gold-ETF GLD meldete dagegen die größten Kapitalzuflüsse seit dem Anstieg des Goldpreises auf sein Allzeithoch (in US-Dollar) Mitte 2011. Wenn Sie mir nicht glauben, dass der Goldkurs in der überwältigenden Mehrheit aller Währungen im Schnitt nur 10% von seinen Höchstständen entfernt ist, dann werfen Sie einen Blick auf diese Daten.

Darüber hinaus wurde am letzten Freitag ein grottenschlechter Bericht zu den Beschäftigtenzahlen außerhalb der Landwirtschaft in den USA veröffentlicht. Das war natürlich völlig "unerwartet". Infolgedessen setze sich im Futures-Handel der US-Geldmärkten die Annahme durch, dass die Fed die Zinsen bis Mitte 2017 nicht mehr erhöhen wird. Erinnern Sie sich daran, dass der Goldkurs in den letzten drei Jahren angeblich aus "Angst vor Zinsanhebungen" immer weiter fiel?

Trotz allem wurden wir am Tag nach der Veröffentlichung der Arbeitsmarktdaten nicht nur Zeuge der 142. "Sonntagnacht-Sentiment"-Attacke innerhalb der letzten 148 Wochenenden, sondern auch eines dreifachen Einbruchs des Goldkurses, den selbst ich in dieser Form noch nicht gesehen hatte.

Danach folgte selbstverständlich der obligatorische Angriff auf die Kurse um 2.15 Uhr in der Nacht (der 633. innerhalb der letzten 728 Handelstage) sowie weitere kleine Attacken im Laufe des Morgens, die dann im Gemetzel kurz nach der Eröffnung der COMEX ihren Höhepunkt fanden (siehe Charts unten). An den Aktien-, Anleihe- und Ölmärkten bewegte sich indes kaum etwas. Das Kartell versucht offenbar nach wie vor verzweifelt, die aufblühende Edelmetall-Hausse auszubremsen. Dank der massiven Verluste bei den Währungskursen erzielten die Angriffe auf den Goldpreis in US-Dollar jedoch kaum die gewünschte Wirkung.

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Die Grundgesetze der Wirtschaft behalten in diesem Jahr ganz eindeutig und auf dramatische Weise die Oberhand. Daher schmerzt es mich umso mehr, dass die "Wölfe im Schafspelz" selbst innerhalb der Gold-Community so viele Falschinformationen streuen und eine derartige Panikmache betreiben - sei es Dan Norcini, Larry Edelson, Martin Armstrong, Herry Dent oder jemand anderes.

Im Folgenden beziehe ich mich allerdings auf Ed Steer, der nicht nur ein guter Freund von mir ist, sondern seit Jahren dem Gold Anti-Tust Action Committee (GATA) angehört und (im Gegensatz zu den anderen) eindeutig zu den "Guten" zählt. In seinem neusten Kommentar diskutiert er die schockierenden Zahlen des Commitments of Traders Report, der die Marktpositionierungen am vergangenen Dienstag widerspiegelt, und merkt an, dass ihn die Short-Positionen der Commercials am Gold- und Silbermarkt "halb zu Tode ängstigen". Weiterhin schreibt er, dass Sie "den Ernst der Lage offensichtlich nicht verstehen", wenn es Ihnen nicht genauso geht.

Niemand versteht besser als Ed, wie ernst die Situation ist, daran habe ich keine Zweifel. Dennoch bleibt festzuhalten, dass im Edelmetallsektor ein globaler Bullenmarkt begonnen hat - und das zu einer Zeit, in der Angebot und Reserven schwinden, während die Nachfrage in die Höhe schießt und die Zentralbanken nicht nur heimlich, sondern sogar ganz öffentlich Geld drucken bis zur Hyperinflation der Währungen.

Die letzte Bastion der Propaganda von der wirtschaftlichen Erholung, die Federal Reserve, wird nun wahrscheinlich mindestens ein Jahr lang keine weitere Straffung der Geldpolitik vornehmen. Dagegen hat die chinesische Zentralbank wie oben erwähnt bereits zugegeben, dass sich die Wirtschaft Chinas im Sinkflug befindet. Unterdessen haben die Negativzinsen der EZB und der Bank of Japan dazu geführt, dass weltweit mittlerweile Anleihen im Wert von fast 10 Billionen Dollar gehandelt werden, die negative Rendite haben.

Alles in allem könnte ich heute kaum weniger ängstlich sein, insbesondere in Anbetracht des historisch niedrigen Preisniveaus an den Edelmetallmärkten. Schließlich besitze ich echte, physische Edelmetalle, nicht die "Papiergold-" und "Papiersilber"-Kontrakte, die vom Kartell leerverkauft werden. Mir ist völlig egal, wie sehr die Commercials ihre Short-Positionen noch aufstocken oder wie sehr sie sich bemühen, die technischen Unterstützungslinien zu durchbrechen.

In Wirklichkeit sind sie es, die sich "halb zu Tode ängstigen" sollten, denn die Fundamentaldaten und die Geschichte tausender Jahre werden sie letztlich einholen. Bis dahin sind die unverfrorenen Angriffe an den Papiermärkten ein Geschenk an diejenigen, die sich und ihr Vermögen vor den kommenden Ereignissen schützen wollen. Diese Kaufgelegenheiten sollten nicht verschenkt werden. Glauben Sie mir - die Preismanipulationen könnten einen solchen Anstieg der physischen Nachfrage bewirken, dass wir womöglich schon bald eine ernste Angebotsverknappung erleben werden.


© Andrew Hoffman
http://blog.milesfranklin.com


Der Artikel wurde am 10. Mai 2016 auf www.milesfranklin.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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