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Goldnachfrage verschiebt sich von Ost nach West

28.05.2016  |  Eugen Weinberg
- Seite 3 -
Sollten die Meinungsumfragen einen knappen Ausgang nahelegen, könnte dies die Fed zum Abwarten veranlassen. In diesem Falle würde Gold wieder steigen. Allerdings wäre die Zinserhöhung dann wohl nur aufgeschoben. Unsere Volkswirte erwarten zwei Fed-Zinserhöhungen in diesem Jahr, so dass wir unsere Goldpreisprognose zum Jahresende bei 1.250 USD je Feinunze belassen.

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Silber

Anfang Mai veröffentlichten das Silver Institute und Thomson Reuters GFMS den World Silver Survey 2016. Demnach ist die globale physische Silbernachfrage 2015 im Vergleich zum Vorjahr um 3,4% auf ein Rekordniveau von 1.171 Mio. Unzen gestiegen (Grafik 6). Zurückzuführen ist dies auf eine höhere Nachfrage nach Schmuck, Silberwaren sowie Münzen und Barren. So sind die Schmuck- und die Silberwarennachfrage jeweils das dritte Jahr in Folge gestiegen. Mit 226,5 Mio. Unzen hat die Schmucknachfrage dabei ein neues Allzeithoch erreicht. Die Nachfrage nach Silberwaren lag mit 62,9 Mio. Unzen auf einem 10-Jahreshoch.

Den größten Zuwachs verzeichnete aber die Investmentnachfrage, und hier vor allem die Nachfrage nach Münzen und Barren, welche um 23,8% auf ein neues Rekordhoch von 292,3 Mio. Unzen zulegte. Damit wurde der bisherige Höchstwert aus dem Jahr 2013 übertroffen. Der Anteil der Münz- und Barrennachfrage an der Gesamtnachfrage ist im Zuge dessen auf 25% gestiegen, so hoch wie nie zuvor. Dem standen Abflüsse aus den Silber-ETFs von 17,7 Mio. Unzen gegenüber. Die Industrienachfrage, die mit 50% weiterhin klar den größten Nachfrageposten stellt, fiel im letzten Jahr um 3,7% auf 588,7 Mio. Unzen.

Innerhalb dieses Sektors gab es dabei unterschiedliche Entwicklungen. Wegen des langsameren Weltwirtschaftswachstums und den anhaltend schwachen Computerverkäufen ist zum Beispiel die Silbernachfrage aus der Elektrik- und Elektronikindustrie um 10% zurückgegangen. Dagegen ist die Nachfrage aus der Photovoltaikindustrie dank der vermehrten Installation von Solarmodulen in China um 23% gestiegen (siehe auch Rohstoffe kompakt Edelmetalle - Frühlingserwachen bei Silber vom 27. April). Und die Silbernachfrage für Ethylenoxid hat sich sogar verdoppelt.

Ein Blick auf die Angebotsseite zeigt, dass das Gesamtangebot auf globaler Ebene im letzten Jahr um 1,2% auf 1.041 Mio. Unzen reduziert wurde. Zwar stieg die Minenproduktion um 2,1% auf ein neues Rekordhoch von 886,7 Mio. Unzen, die Dynamik hat hier aber deutlich nachgelassen und soll auch noch weiter nachlassen. Wegen der gesunkenen Preise ist das Angebot an Altsilber um 13,2% auf 146,1 Mio. Unzen gefallen. Dies war das niedrigste Niveau seit dem Jahr 1992 und zudem bereits der vierte Jahresrückgang in Folge.

Unter dem Strich verzeichnete der globale physische Silbermarkt 2015 das dritte Angebotsdefizit in Folge. Mit 129,8 Mio. Unzen fiel es zudem 65% höher aus als im Vorjahr und war darüber hinaus das drittgrößte in der Geschichte. Und selbst unter Einrechnung der ETF-Abflüsse betrug das Defizit immer noch gut 112 Mio. Unzen. So wie es derzeit aussieht, wird es auch 2016 ein Angebotsdefizit am globalen Silbermarkt geben. Darauf deuten zum Beispiel die bislang robusten chinesischen Silberimporte in diesem Jahr hin. Diese lagen im ersten Quartal 20% über dem Vorjahresniveau.

Die von Bloomberg erfassten Silber-ETFs verzeichneten seit Jahresbeginn bisher Netto-Zuflüsse von rund 32,7 Mio. Unzen. Auch die Münzabsätze in den USA sind bereits wieder auf Rekordkurs. Der Silberpreis sollte daher unseres Erachtens gut unterstützt sein. Wegen der nahezu rekordhohen Netto-Long-Positionen der spekulativen Finanzanleger von 68 Tsd. Kontrakten (341 Mio. Unzen, Grafik 16, Seite 7) besteht aber kurzfristig ebenso wie bei Gold Korrekturpotenzial. Wir bestätigen unsere kürzlich geänderte Jahresendprognose von 18 USD je Feinunze.

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Auf einen Blick

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