Smart Investoren kaufen Gold - Brexit
10.06.2016 | Markus Blaschzok
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Ihnen kommt das vielleicht bekannt vor, da wir bereits seit über 10 Jahren vor dieser Entwicklung explizit warnen sowie die billige Geldpolitik verurteilen, seitdem die U.S. Notenbank mit ihrem ersten Anleihe-Kaufprogramm angefangen hat, die marktwirtschaftlichen Kräfte zu bekämpfen. 10 Jahre später schreibt nun der Chefvolkswirt der größten europäischen Bank, dass wir Recht hatten mit unseren Kassandrarufen. Nun ist es jedoch zu spät und anstatt einer großen Krise, die man 2008 hätte noch durchlaufen können, haben sieben Jahre keynesianische Politik die Lage nur noch weiter verschlimmert, weshalb der wirtschaftliche, finanzielle und soziale Kollaps unausweichlich kommen wird, sei es in wenigen Monaten oder erst in einigen Jahren.
Nebst der Deutschen Bank kritisiert nun auch die Commerzbank die Politik der EZB. Sie droht ihre überschüssige Liquidität, die bei der Zentralbank geparkt ist, abzuziehen und diese stattdessen in Form von Bargeld in Tresoren zu bunkern, da man den jährlichen Verlust durch den Negativzins von minus 0,4% nicht hinnehmen will. Gerade diese Flucht in das Papiergeld ist einer der Gründe, warum der 500-Euroschein nun abgeschafft wird. Je kleiner der Schein ist, desto mehr Platz nimmt die Lagerung von Papiergeld in Anspruch und desto teurer wird diese, weshalb primär Investment- und Rentenfonds von der Bargeldhortung absehen dürften.
Die zwei Milliarden Euro in 200-Euro-Scheinen wiegen etwa elf Tonnen und es dürfte nur eine sehr begrenzte Anzahl von Tresoren in Deutschland geben, in denen solche Lagerungen überhaupt möglich wären. Schon alleine aus diesem Grund wird der Großteil der Vermögensmanager von dieser Option keinen Gebrauch machen können und den realen Negativzins akzeptieren müssen.
Mit Bargeld verliert man in Zeiten von realen Preissteigerungen einen Verlust der Kaufkraft, weshalb sich die Fondsmanager in einem Dilemma bei der Hortung von Bargeld befinden. Dies befeuert weiter die Flucht ins Gold, das man als stärkste Währung der Welt sehen sollte, in die man sein Vermögen tauschen und es so vor Inflation schützen kann.
Die falsche Panikmache vor einem Brexit
Die Briten stimmen am 23. Juni in einem Referendum darüber ab, ob sie in der EU verbleiben oder doch besser austreten wollen. 1300 Veranstaltungen soll es alleine an einem Wochenende geben, um für den Verbleib in der EU zu werben. Während die Menschen mit einem Alter über 50 mehrheitlich für einen Brexit stimmen, so wollen die Jungen unter 24 mit einer dreiviertel Mehrheit in der EU verbleiben.
Einerseits ist die Immigration und der daraus resultierende demographische sowie politische Wandel hin zu sozialistischen Parteien dafür verantwortlich, andererseits sind gerade die Jüngsten für emotionale Propaganda über die Medien und das staatliche Schulwesen leicht zu beeinflussen. Die Befürworter eines Verbleibes in der EU warnen vor "Einsamkeit" statt "Gemeinschaft", einem hilflosen "Klein-England" und gar Krieg mit Europa, was viele Jugendliche verschreckt.
Die Realität ist jedoch ganz anders und die Österreichische Schule der Nationalökonomie sowie der gesunde Menschenverstand sagen klar "Ja" zu einem Brexit. Die Schweiz, Island und Norwegen sind nicht in der EU und dennoch führen wir erfolgreich Handel mit diesen Ländern. Die Schweiz liegt mitten in Europa und ist und bleibt ein Teil davon, auch wenn es niemals Mitglied der EU werden sollte.
Auch an den Beziehungen zu England muss sich nichts ändern, denn Souveränität und Selbstbestimmung schließen Freihandel, Frieden und Freiheit nicht aus, sie sind sogar vielmehr ein Garant dafür, dass politische Macht nicht totalitär missbraucht wird. Spätestens nach einer Online-Bestellung von Konsumgütern in China, die in der Regel bereits nach 2-6 Tagen geliefert wird, dürfte dem Letzten klar werden, dass man für Handel weder den gleichen Pass benötigt, noch seine Souveränität und Freiheit aufgeben muss.
Der Glaube, ein zentralistisches Europa, das Gesetze für 508 Millionen Menschen erlässt, könnte die Bedürfnisse der Menschen besser einschätzen, als Regionalregierungen und Gemeinden vor Ort, ist nahezu lächerlich. Absolut niemand hat die Fähigkeit, niemand das Wissen, niemand die Information, um eine komplexe Ordnung wie die Marktwirtschaft sinnvoll zu steuern und zu lenken. Wer oder welche Gruppe das im Wahn und Hochmut von sich behauptet zu können, maßt sich gottgleiches Wissen an.
Zentralisation ist kein Fortschritt, sondern ein Rückschritt in sozialistische Barbarei, während der Fortschritt in der Entmachtung des Staates sowie die Rückverlagerung der Macht auf kleinste Regionen und zuletzt auf das Individuum mit direkter Demokratie ist, was Dank Technologien wie dem Internet heute auch problemlos umsetzbar wäre. Große Einheiten sind immer schwerfällig und ineffizient, während kleinere Einheiten zumeist effizienter und produktiver sind und der Wettbewerb untereinander das Wachstum steigern und die besten Ideen fördern wird.
Ein Blick in die Währungsgeschichte zeigt, dass auch der Zwangseuro überflüssig ist, denn vor 1971 gab es bereits eine einheitliche europäische Währung, die weltweit akzeptiert wurde. Gold war bis 1914 in allen europäischen Ländern das Geld und die verschiedenen Währungen bezogen sich lediglich auf verschiedene Gewichtseinheiten, doch Wechselkursschwankungen, mit denen Unternehmen heute noch zu kämpfen haben, waren unbekannt. Ein BREXIT, an den ich nicht so recht glauben mag, würde dem Euro und der Europäischen Union einen schweren Schlag verpassen und dem Goldpreis dadurch einen deutlichen Schub ermöglichen, der den jungen Bullenmarkt weiter befeuern dürfte.
Technische Analyse zu Platin
Die wöchentlich von der US-Börsenaufsicht "CFTC" veröffentlichten Terminmarktdaten für Platin zeigen, dass der Preisanstieg stark durch Spekulation getrieben wurde und eine Bereinigung überfällig war. Trotz des ersten Rücksetzers war dieser jedoch sehr bescheiden. Ein weiterer Preisanstieg müsste deshalb von deutlicher physischer Nachfrage begleitet werden, denn ohne diese ist kurzfristig das Potenzial begrenzt. Preisrücksetzer sind daher jederzeit möglich, sobald sich die physische Nachfrage abschwächt und/oder sich aufgrund exogener Faktoren das Marktsentiment ändert. Nach oben ist kurzfristig selbst im besten Falle wenig Spielraum vorhanden.