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Gewinn- und Verlustserien bei Ölaktien

19.07.2006  |  Adam Hamilton
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5-tägige Gewinn- oder Verlustserien sind natürlicherweise ein bisschen seltener als solche, die 4 Tage andauern. Wenn Sie all die 5-tägigen Serien im obigen Chart genau betrachten, treten die meisten davon interessanterweise in der Mitte von großen Kursanstiegen auf. Umgekehrt findet man 5 Tages-Serien inmitten größerer Korrekturen oder Konsolidierungen. Wenn wir also einen 5 Tage andauernden Trend des XOI erleben, ist diese wahrscheinlich nur ein Zeichen des fortlaufenden taktischen Trends, und kein Signal für eine Umkehr.

6 Tage dauernde Serien sind noch seltener, davon gab es im XOI seit Beginn dieses Bullenmarktes nur fünf nach oben und nur drei nach unten. Leider scheinen diese 6-tägigen Serien nicht nach einem erkennbaren Muster aufzutreten. Es gab eine Anfang 2005, ganz am Anfang eines massiven Aufschwungs, aber eine andere fand Mitte 2004 statt, gegen Ende eines früheren Aufschwungs. Eine weitere war Ende 2005 inmitten einer Konsolidierung zu beobachten. Ich sehe also keine aufregenden, handelbaren Wahrscheinlichkeiten, basierend auf 6-tägigen Gewinn- oder Verlustserien des XOI.

Es hat mit diesen 6-tägigen Serien aber etwas anderes auf sich. Alle drei in diesem Chart passierten kurz nachdem der XOI seinen Höchstwert für etwa die nächsten paar Monate erreicht hatte. Obwohl unsere Stichprobe mit nur drei 6-tägigen Serien nicht sehr groß ist, würde ich diese in Zukunft definitiv als möglichen Beginn einer Korrektur oder Konsolidierung sehen, basierend auf deren früherem Auftreten im bisherigen Bullenmarkt. Dies gilt speziell dann, wenn sie ein wichtiges Zwischenhoch kennzeichnen.

Bei 7-tägigen Serien wird die Sache dann langsam wirklich interessant. Seit Beginn dieses Bullenmarktes gab es nur drei Gewinnserien und eine Verlustserie, die 7 Tage andauerten. Die 7-tägige Gewinnserie von Anfang 2003 passierte sehr früh in einem größeren Aufschwung, als der XOI noch viel Raum für seinen weiteren Anstieg hatte. Ähnlich war es auch bei der letzten im Jahr 2006. Jene von 2004 führte jedoch zu einem größeren Zwischenhoch des XOI, das danach für ein paar Monate nicht wieder erreicht wurde.

Es gab nur eine 8 Tage lange Serie Ende 2003, und diese trat kurz vor dem Ende der stark ansteigenden Phase eines großen Aufschwungs statt. In diesem Bullenmarkt gab es bisher keine 8-tägigen Verlustserien, und 9 Tage andauernde Serien waren weder nach oben noch nach unten zu beobachten. Bis zu dieser Woche gab es auch keine 10-tägigen Gewinn- oder Verlustserien. Unsere letzte, 10-tägige Gewinnserie begann jedoch von einem relativ niedrigen Niveau, als der XOI erstmals in diesem gesamten Bullenmarkt unter seiner 200-Tages-Linie handelte.

Während es zwar ganz interessant war, diese Serien des XOI in seinem Bullenmarkt einzuzeichnen, scheint es für den Handel aber nicht sehr hilfreich zu sein. Es gab hier nicht viele ernsthafte Zusammenhänge. Wenn zum Beispiel der Großteil der Gewinnserien bei wichtigen Zwischentiefs begonnen hätte, so wie unsere letzte 10-tägige Serie, wären diese ein großartiges Kaufsignal. Leider war dies aber nicht der Fall. Längere Serien können anscheinend in allen Phasen eines Bullenmarktes auftreten, was sie für diese Handelsmethode nicht sehr brauchbar macht.

Unerschrocken suchte ich weiter. Es gibt in der Marktforschung viele Ideen, die sich nicht direkt als fruchtbar herausstellen. Um die Serien des XOI genauer zu untersuchen, betrachtete ich sie von einem rein mathematischen Standpunkt und nicht relativ auf diesem Chart. Während ich die gesamte Geschichte des XOI seit 1983 untersuchte, erstellte ich auch eine zweite Datenreihe, die nur den letzten XOI-Bullenmarkt seit 2003 umfasst. Diese zusätzliche Analyse stellte sich nun tatsächlich als viel versprechend für Spekulanten heraus!

Ich verwendete in dieser zweiten Analyse dieselbe Definition einer Gewinn- oder Verlustserie wie zuvor, die kleine Gegenbewegungen von weniger als 0,1% auf Basis des Schlusskurses innerhalb einer solchen Serie zulässt. In der folgenden Tabelle finden Sie die Dauer der jeweiligen Serien in Tagen in den gelben Zeilen. Die Nummern der entsprechenden Gewinn- und Verlustserien sind in den grünen und roten Zeilen angegeben. Nachdem ich diese gezählt hatte, fügte ich ein paar einfache statistische Analysen hinzu.

Die erste Zeile zeigt eine Annäherung an die Wahrscheinlichkeit für eine bestimmte Serie. Da ich Spekulant und kein Mathematiker bin, sind dies keine wirklichen Wahrscheinlichkeiten. Meine Methode ist jedoch simpel. Wenn ich 100 Handelstage auf 5-tägige Serien untersuchte, unterteilte ich die 100 Tage in gleichmäßige Abschnitte und nahm an, dass 20 möglich waren. Bei 100 Tagen und 10-tägigen Serien wären also 10 möglich gewesen. Wenn nun in diesem Beispiel zwei Serien mit einer Dauer von 10 Tagen auftreten würden, wäre die entsprechende Wahrscheinlichkeit 0,2.

Obwohl dies keine wirklichen Wahrscheinlichkeiten sind, geben sie mir einen guten Anhaltspunkt dafür, wie oft solche Serien relativ zueinander mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit auftreten können. Mit längerer Laufzeit werden sie natürlich immer seltener. Je länger eine Serie dauert, desto unwahrscheinlicher ist ihr Auftreten. Nach dieser Methode ist in der gesamten Geschichte des XOI eine 5-tägige Serie 7x wahrscheinlicher als eine, die 10 Tage dauert. Diese angenäherten Wahrscheinlichkeiten sind zwar interessant, aber die erwarteten Gewinne sind die wirklich wichtige Komponente.

Nach jeder Serie errechnete ich die Gewinne über die 20 folgenden Handelstage, also bis ungefähr einen Kalendermonat später. Ich interessierte mich für die durchschnittlich zu erwarteten Gewinne und Verluste von Serien mit einer bestimmten Laufzeit. Ich bildete den Durchschnitt dieser Gewinne jeweils für eine bestimmte Laufzeit, um einen erwarteten monatlichen Kursanstieg abzuleiten. Unterhalb dieser Gewinne finden Sie die Standardabweichung dieser Durchschnittswerte um zu zeigen, wie knapp sie beieinander liegen. Die Ergebnisse waren sehr beeindruckend und natürlich auch gut handelbar.
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Bevor ich diese Untersuchung durchführte, dachte ich, es könnten drei verschiedene Ergebnisse auftreten. Es könnte absolut bedeutungslos sein, ohne jegliche Zusammenhänge und daher nutzlos für Spekulanten. Es könnte aber auch ein positiver Zusammenhang sein, der XOI würde sich nach einer Gewinn- oder Verlustserie einen Monat lang weiterhin stark in dieselbe Richtung bewegen. Oder es könnte schließlich einen negativen Zusammenhang geben, mit einer Bewegung des XOI in die entgegengesetzte Richtung im folgenden Monat. Die letzte dieser drei Thesen erwies sich als richtig.


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