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Brexit-Referendum fesselt Rohstoffmärkte

20.06.2016  |  Ole Hansen
"Das Brexit-Referendum am kommenden Donnerstag und die damit einhergehende Unsicherheit beeinflusst und stört zunehmend die Marktaktivitäten. Investoren suchten in der vergangenen Woche Schutz - Aktienkurse gingen auf Talfahrt, während Anleihen zumindest kurzzeitig zulegten", sagt Ole Hansen, Rohstoffexperte bei der Saxo Bank. Hinzu kam Ende der Woche ein explizit zurückhaltendes Statement des Federal Open Market Committees (FOMC) hinsichtlich weiterer Leitzinserhöhungen.

All diese Entwicklungen hätten den Rohstoffsektor in Mitleidenschaft gezogen. Der Bloomberg Rohstoffindex gab zum ersten Mal seit sechs Wochen nach. "Angesichts eines wohl sehr knappen Ausgangs des Referendums in Großbritannien ist mit erhöhter Volatilität an den Märkten und in sämtlichen Asset-Klassen zu rechnen", sagt Hansen.

"Gold hingegen erlebte in der vergangenen Woche ein starkes Comeback. Dies lag nicht zuletzt am Fehlschlag des FOMC, an den Märkten eine aggressivere Geldpolitik zu etablieren2, sagt Hansen. Während Aktien unter Druck gerieten, verschärfte sich auch die Lage für Staatsanleihen. Zuletzt fiel die Rendite für zehnjährige deutsche Staatsanleihen sogar unter null Prozent.

"Sobald sich der Staub im Anschluss an das Referendum legen wird, werden sich Investoren nach wie vor in einer Welt mit immer weniger positiven Anleihezinsen befinden. In Kombination mit dem jüngsten Statement des FOMC wird dies alternative Investments wie etwa Edelmetalle unterstützen", sagt Hansen.

Gold werde zwischen 1.271 und 1.258 USD pro Feinunze Unterstützung suchen. Um die Stimmung jedoch wieder auf die bullische Seite zu drehen und die Konsolidierung zu verlassen, müsse das gelbe Metall wieder über Marke von 1.300 USD pro Feinunze springen.

Unterdessen ging der mehrwöchigen Öl-Rallye die Luft aus und der Kurs konnte die Marke von 50 USD pro Barrel nicht behaupten. "Grund hierfür sind die Unsicherheiten um den Brexit-Ausgang sowie ein spürbar überkaufter Ölmarkt", sagt Ole Hansen. Versorgungsstörungen in Nigeria, Libyen und Venezuela würden gleichwohl den Gleichgewichtsprozess weiter vorantreiben.

US-Produzenten benötigten allerdings über mehrere Monate hinweg einen Ölpreis von deutlich über 50 USD pro Barrel, bevor es zu einem Umdenken hinsichtlich der Fördermengen käme. "Öl wird sich in den kommenden Monaten zwischen 45 USD und einem niedrigen 50 USD-Bereich pro Barrel bewegen. Die Brexit-Entscheidung und die potenziellen Auswirkungen eines Austritts bleiben die größten Unsicherheitsfaktoren für spekulative Positionen", sagt Hansen abschließend.

Den vollständigen Kommentar von Ole S. Hansen auf Englisch finden Sie hier: "Rohstoffkommentar" (PDF)


© Saxo Bank
www.saxobank.com



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