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Palladiumpreis lässt auf wirtschaftlichen Niedergang schließen

06.07.2016  |  I.M. Vronsky
Palladium - Ein in der Industrie benötigtes Edelmetall

Heute ist es wichtiger denn je, Palladium zu verstehen, denn zwischen dem Palladium-Gold-Verhältnis und den Aktienmarktpreisen bestehen bedeutende Korrelationen. Aktuell liefert das Verhältnis von Palladium zu Gold Warnsignale sowohl für die Wirtschaft als auch für die Aktienmärkte.

Ohne Zweifel ist Palladium mehr ein Industriemetall als ein Edelmetall. Hier der Grund laut Wikipedia:

"Die häufigste Verwendung von Palladium ist heute in Fahrzeugkatalysatoren. Palladium wird zudem in Schmuck verarbeitet und kommt in der Zahnmedizin, in der Uhrenherstellung, in Blutzuckerteststreifen, in Flugzeugzündkerzen sowie in der Produktion chirurgischer Instrumente und elektrischer Kontakte zum Einsatz. Palladium wird in der Herstellung professioneller Querflöten verwendet. Als Rohstoff hat Palladiumbullion die ISO-Währungscodes XPD und 964. Palladium ist neben Gold, Silber und Platin eines von nur vier Metallen, die solche Codes besitzen. Aufgrund seiner Fähigkeit, Wasserstoff zu absorbieren, ist Palladium ein wichtiger Bestandteil der umstrittenen Experimente zur kalten Fusion, die im Jahr 1989 gestartet wurden."

Nur ein kleiner Teil der gesamten Nachfrage nach Palladium wird seinen Eigenschaften als Edelmetall zugeschrieben, wie das folgenden Diagramm mit den Verwendungsbereichen zeigt.

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Palladium versus Gold als Konjunkturindikator

Zwar ist Palladium bei Investoren weniger beliebt als Gold, doch es ist tatsächlich ein weitaus besserer Wirtschaftsindikator. Dies liegt daran, dass Palladium das am stärksten industriell genutzte Metall der Klasse der Edelmetalle ist. Während industrielle Anwendungen mit einem Anteil von 90% die bei Weitem größte Quelle der Palladiumnachfrage darstellen, sind bei Gold weniger als 10% der Nachfrage auf die Industrie zurückzuführen.

Einen Großteil seiner Beliebtheit verdankt Palladium den Abgasfiltern. Zwar ist Platin vielleicht besser für seine Verwendung in Katalysatoren bekannt, doch in den Abgaskatalysatoren für Ottomotoren ist Palladium inzwischen das am häufigsten eingesetzte Metall. Der günstigere Preis ist dabei der ausschlaggebende Faktor. Aufgrund seiner hervorragenden Leitfähigkeit und Beständigkeit wird Palladium zudem in elektronischen Geräten aller Art verwendet.

Wie groß die Bedeutung von Palladium tatsächlich ist, wurde nach dem Ende der Großen Rezession deutlich. Im Anschluss an die Finanzkrise 2008 übertraf Palladium seine Cousins, die anderen Edelmetalle, hinsichtlich der Kursperformance über geraume Zeit, obwohl sie allesamt eine starke Entwicklung verzeichneten. Die hohe und stetig zunehmende Nachfrage aus China und anderen Schwellenländern ließ die Palladiumpreise steigen. Bei Benzinern kamen immer häufiger Abgasfilter zum Einsatz und der Marktanteil von Palladium an diesen Filtern und an sonstiger Elektronik erhöhte sich.

Begünstigend kam noch hinzu, dass das Angebot aus den wichtigsten palladiumproduzierenden Ländern Russland und Südafrika gefährdet bzw. begrenzt war.


Das Verhältnis von Palladium zu Gold lässt die Alarmglocken bezüglich der US-Wirtschaft klingeln

Das Palladium-Gold-Verhältnis ist wichtig, weil es einige weitere Korrelationen aufweist. Tatsächlich steht das Palladium-Gold-Verhältnis im Zusammenhang mit den US-Aktienmärkten und dem globalen BIP-Niveau. Zwischen dem Gold-Palladium-Verhältnis und der Entwicklung der Aktienmärkte und des Bruttoweltproduktes existiert eine starke Übereinstimmung. Bedenken Sie, dass der Preis für Palladium im letzten Jahr gegenüber Gold eingebrochen ist. Von März 2015 bis Ende Mai 2016 ist das Palladium-Gold-Verhältnis stark gesunken - von 0,70 auf den heutigen Wert bei etwa 0,44. Das ist ein schockierender Rückgang um 37% in einer Zeit von etwa einem Jahr. Sie können die starke Abwärtsbewegung im Laufe des vergangenen Jahres in diesem Chart sehen:

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Weiter unten folgt ein langfristiger 36-Jahres-Chart des Palladiumpreises überlagert vom Aktienindex S&P 500. Die Entwicklung des S&P 500 folgt ganz offensichtlich der des Palladiumpreises. Tatsächlich könnte dieses Industriemetall als führender Indikator für die US-Wirtschaft angesehen werden. Weiterhin muss man feststellen, dass der Palladiumpreis seit Mitte 2014 sinkt, während der S&P 500-Index weiter angestiegen ist, ohne Zweifel angetrieben vom Quantitative Easing der US-Fed, mit dem die Notenbank versucht den Eindruck zu vermitteln, alles wäre in Ordnung (während die US-Wirtschaft in Wahrheit in vielen Bereichen ins Stocken geraten ist).


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