Die Schuldenbombe oder "Was soll schon schiefgehen?"
12.07.2016 | Gary E. Christenson
- Seite 2 -
Zu den Staatsanleihen mit negativen Renditen können wir nun einige Annahmen und Spekulationen aufstellen:Die gerundete Gesamthöhe der negativ verzinsten Staatsschulden scheint sich alle zwei bis sechs Monate zu verdoppeln, und es entsteht der Eindruck, dass sich dieser Trend beschleunigt.
Spekulationen
Der Umfang der Schulden mit Negativzinsen hat sich in fünf bis sechs Monaten von 2,5 Billionen Dollar auf 10 Billionen Dollar vervierfacht. Sollte sich die Höhe dieser Anleihen in den nächsten fünf Monaten erneut vervierfachen, wären pünktlich zur Präsidentschaftswahl in den USA Staatsanleihen mit Renditen im Minusbereich im Wert von 40 Billionen Dollar im Umlauf. Bei diesem Tempo hätten bald alle 60 Billionen Dollar an weltweiten Staatsschulden negative Zinsen. Eine anhaltend parabolische Entwicklung dieser Art ist in diesem Fall jedoch unwahrscheinlich.
Die Geschichte hat uns Folgendes gelehrt:
1. Parabolische Anstiege gehen einem Crash voraus. Die Staatsanleihen erwecken den Eindruck einer Spekulationsblase, die nur nach einem beliebigen Grund sucht, um endlich zu platzen.
2. Die Gesamthöhe der negativ verzinsten Staatsschulden hat sich in wenigen Monaten vervierfacht und der Anstieg scheint sich zu beschleunigen. Ein Einbruch ist daher wahrscheinlich.
3. Der Kurs der US-Treasuries erreichte etwa alle 7,6 Jahre (91 Monate) ein Hoch. Die nächste Spitze wäre in etwa Anfang August fällig, also sagen wir zwischen dem heutigen Datum und November dieses Jahres. Die T-Bonds könnten einen Höchststand erreichen, auf den ein heftiger Crash und eine Korrekturbewegung folgen, während der die Gewinne des 35 Jahre währenden Bullenmarktes bei den Anleihen zum Teil oder sogar völlig revidiert werden.
4. Fragile und überdehnte Systeme und Märkte sind anfällig für katastrophale Einbrüche. Die Liste der Beispiele ist lang: die High-Tech-Aktien im Jahr 2000, Silber 1980, Immobilen 2008, Anleihen 2016, Vertrauen in die Kompetenz der Zentralbanken 2016-2020 (?), E-Mail-Server voller streng geheimer Daten, Medicare, der Brexit usw.
5. Es haben sich praktisch in allen Bereichen Blasen gebildet.
Schlussfolgerungen
In diesem Zusammenhang fallen mir Gold und Silber ein. Oder Sie sagen sich einfach weiterhin "Was soll schon schiefgehen!"
© GE Christenson
aka Deviant Investor
Hinweis Redaktion: Im Mai 2016 ist das neue Buch von Jürgen Müller und Gary Christenson "Gold: 10.000 Dollar? Was eine neue Modellrechnung über die Zukunft des Goldpreises sagt" erschienen.
Dieser Artikel wurde am 28. Juni 2016 auf www.deviantinvestor.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.