Der DAX und sein Abwärtstrend - Wenn es doch nur so einfach wäre …
10.08.2016 | Robert Schröder
Der Brexit ist vergessen und kurstechnisch längst überwunden. Ebenso der Türkei-Putsch und die jüngsten weltweiten Terroranschläge. Der DAX sprintet, aus Mangel an Alternativen, wieder los und hat nun nach der Überwindung der 10.000 Punkte Marke Mitte Juli gestern auch noch eine wichtige charttechnische Hürde genommen: Den Abwärtstrend seit April 2015. Wenn das kein Kaufsignal ist, was dann? Ist der Weg jetzt nach oben frei? Steigt der DAX direkt auf 12.356,12?
Kann sein. Doch sehr wahrscheinlich ist das zum aktuellen Zeitpunkt meiner Meinung nach nicht. Denn das Hauptproblem am aktuellen DAX-Chart ist der Abwärtstrend. In so gut wieder jeder aktuellen DAX-Analyse kann man ihn bewundern. Und die Aussage ist immer die gleiche: Kaufsignal! Der Weg ist nach oben frei!
Das mit den den direkten Abwärtstrends, also die Trendlinie von einem markanten Hoch über ein Zwischenhoch, ist aber immer so eine Sache. Erfahrungsgemäß ist ihre Aussagekraft eher dünn. Kurz zur Erinnerung: Im November 2015, genauer: am 19.11., hatte der DAX schon einmal den (damaligen) Abwärtstrend überwunden. Die Headlines von damals lasen sich in etwa so:
"Dax: Weihnachtsrally jetzt schon im November" (19.11.2015)
"DAX-Future: Mittelfristiger Abwärtstrend vor dem Abschluss" (23.11.2015)"
Anschließend stieg er auch bilderbuchartig weiter. Nach ein paar Tagen ging ihm allerdings die Puste aus und es ging bis Februar über 20% abwärts. Heute nun lesen sich die Überschriften wieder ähnlich:
"DAX bricht Abwärtstrend - Wie weit der Leitindex jetzt noch laufen kann" (10.08.2016)
"DAX: Übergeordneter Abwärtstrend bezwungen" (10.08.2016)
Wieder also steht der direkte Abwärtstrend im Fokus und wieder wird er als Kaufsignal wahrgenommen. Na, dämmert's?
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Ich persönlich sehe den DAX jetzt, trotz Trendbruch, nicht großartig weiter steigen. Im Gegenteil. Es wird wohl einmal mehr anders kommen, als sich die breite Masse sich das vorstellt. Wenn so gut wie alle ins gleiche Horn blasen und sich auf eine Linie fokussieren, kann das etwas werden?
Zusätzlich sollte auch die schon leicht euphorische Stimmung in Bezug auf den US-Markt zu denken geben. Der "Fear & Greed Index" stand kürzlich schon wieder bei 84. Und das bei immer neuen knappen Allzeithochs in Übersee. Zum Vergleich: Die Abwärtsbewegung ab November 2015 ging mit einem Niveau von unter 80 ins Rennen! Vor diesem Hintergrund halte ich eine beginnende Rally im DAX, der ja trotz Underperformance der letzten Wochen und Monaten noch immer am Tropf der US-Märkte hängt, nahezu ausgeschlossen.
OK, jetzt wissen wir also, dass der DAX kein sonderlich großes Aufwärtspotenzial besitzt. Wenn er nicht steigt, dann kann er nur fallen?!
Wie sich der DAX nun stattdessen entwickeln könnte, lesen Sie voraussichtlich morgen an dieser Stelle.
© Robert Schröder
www.Elliott-Waves.com
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Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in dem besprochenen Wertpapier derzeit nicht investiert. Die bereitgestellten Informationen spiegeln lediglich die persönliche Meinung des Autors wider, stellen keine Anlageberatung oder Aufforderung zu Wertpapiergeschäften dar und können eine individuelle anleger- und anlagengerechte Beratung nicht ersetzen.
Kann sein. Doch sehr wahrscheinlich ist das zum aktuellen Zeitpunkt meiner Meinung nach nicht. Denn das Hauptproblem am aktuellen DAX-Chart ist der Abwärtstrend. In so gut wieder jeder aktuellen DAX-Analyse kann man ihn bewundern. Und die Aussage ist immer die gleiche: Kaufsignal! Der Weg ist nach oben frei!
Das mit den den direkten Abwärtstrends, also die Trendlinie von einem markanten Hoch über ein Zwischenhoch, ist aber immer so eine Sache. Erfahrungsgemäß ist ihre Aussagekraft eher dünn. Kurz zur Erinnerung: Im November 2015, genauer: am 19.11., hatte der DAX schon einmal den (damaligen) Abwärtstrend überwunden. Die Headlines von damals lasen sich in etwa so:
"Dax: Weihnachtsrally jetzt schon im November" (19.11.2015)
"DAX-Future: Mittelfristiger Abwärtstrend vor dem Abschluss" (23.11.2015)"
Anschließend stieg er auch bilderbuchartig weiter. Nach ein paar Tagen ging ihm allerdings die Puste aus und es ging bis Februar über 20% abwärts. Heute nun lesen sich die Überschriften wieder ähnlich:
"DAX bricht Abwärtstrend - Wie weit der Leitindex jetzt noch laufen kann" (10.08.2016)
"DAX: Übergeordneter Abwärtstrend bezwungen" (10.08.2016)
Wieder also steht der direkte Abwärtstrend im Fokus und wieder wird er als Kaufsignal wahrgenommen. Na, dämmert's?
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Ich persönlich sehe den DAX jetzt, trotz Trendbruch, nicht großartig weiter steigen. Im Gegenteil. Es wird wohl einmal mehr anders kommen, als sich die breite Masse sich das vorstellt. Wenn so gut wie alle ins gleiche Horn blasen und sich auf eine Linie fokussieren, kann das etwas werden?
Zusätzlich sollte auch die schon leicht euphorische Stimmung in Bezug auf den US-Markt zu denken geben. Der "Fear & Greed Index" stand kürzlich schon wieder bei 84. Und das bei immer neuen knappen Allzeithochs in Übersee. Zum Vergleich: Die Abwärtsbewegung ab November 2015 ging mit einem Niveau von unter 80 ins Rennen! Vor diesem Hintergrund halte ich eine beginnende Rally im DAX, der ja trotz Underperformance der letzten Wochen und Monaten noch immer am Tropf der US-Märkte hängt, nahezu ausgeschlossen.
OK, jetzt wissen wir also, dass der DAX kein sonderlich großes Aufwärtspotenzial besitzt. Wenn er nicht steigt, dann kann er nur fallen?!
Wie sich der DAX nun stattdessen entwickeln könnte, lesen Sie voraussichtlich morgen an dieser Stelle.
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