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Der Edelmetallmarkt schreibt Geschichte

17.08.2016  |  Mark J. Lundeen
- Seite 3 -
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Nach dem 52 Monate andauernden Abwärtstrend, bei dem der Goldpreis 45% sank, überrascht es mich nicht, dass die Goldbullen ihr Vertrauen in den Markt erst langsam wiederfinden müssen. Wie der nachfolgende Bear's Eye View Chart zeigt, durchlief Gold seit August 2011 die tiefste und längste Korrektur der Hausse, die im Jahr 2001 begann.

Doch das waren die schlechten alten Tage. Heute stehen die Dinge an den Edelmetallmärkten anders. Wenn die Gold- und Silberbullen das verstehen, dann werden wir den gemeinsamen Anstieg des Goldkurses und seiner Stufensumme im obenstehenden Chart sehen. Dabei nehmen die Edelmetalle hoffentlich auch die Aktienkurse der Minengesellschaften mit nach oben auf dem Weg zu neuen Allzeithochs.

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Wenn wir uns den "15 Count" des Goldkurses ansehen, d. h. die Netto-Anzahl der Tage mit Kursgewinnen innerhalb der letzten 15 Tage, stellen wir fest, dass dieser entweder bei +1 oder -1 lag. Das gelbe Metall schloss also an genauso vielen Tagen im Plus wie im Minus. Auch die Stufensumme, die um +1 steigt, wenn Gold an einem Handelstag zulegt und um -1 fällt, wenn ein Kursverlust verzeichnet wird, entwickelt sich seitwärts und blieb im letzten Monat im Bereich von 235-239 gefangen.

Dem Silberkurs ergeht es nicht besser. Die Minengesellschaften konnten dagegen seit Januar kontinuierliche Gewinne verbuchen, doch das wird kaum honoriert, da sich fast alle Beobachter auf die Kurse der monetären Metalle selbst konzentrieren. Diese haben im letzten Monat jedoch weder den Bullen noch den Bären Anlass zur Freude gegeben.

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Im Moment herrscht am Gold- und Silbermarkt Frustration, aber das wird nicht ewig so bleiben. Eines Tages in naher Zukunft werden sich die Preise wieder deutlich ändern, und meiner Einschätzung nach wird die nächste Bewegung aufwärts gerichtet sein.

In Hinblick auf die Explorationsunternehmen gibt es keinerlei Garantie für zukünftige Erfolge. Doch die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Wertpapiere der Goldunternehmen wieder zu den prestigeträchtigsten Investitionen an den Aktienmärkten zählen werden, wenn die Kurse der physischen Edelmetalle sich ihren Allzeithochs nähern und diese schließlich übertreffen. Erfolgreiche Explorationsunternehmen werden dann letztlich größere Wertsteigerungen erfahren als die etablierten Minengesellschaften.

Das Investitionskapital zu dritteln und gleich hohe Summe in Goldbullion, Silberbullion und etablierte Minengesellschaften zu investieren, scheint für Edelmetallanleger eine gute Strategie zu sein. Bis zu 5% des Kapitals könnten zudem spekulativ in Explorationsunternehmen angelegt werden. Wie ich früher bereits öfter erwähnt habe, gefällt mir persönlich Eskay Mining sehr gut als spekulatives Investment. Sehen Sie sich die Nachbarn dieses Unternehmens genau an - in Seabridge und Pretivm zu investieren ist ebenfalls keine schlechte Idee.

In letzter Zeit sehe ich wieder mehr Beiträge zum Thema Immobilien und Eigenheime in den Finanzmedien und im Fernsehen. Wie schon vor der Hypothekenkrise von 2007 sind TV-Sendungen wieder beliebt, in denen jemand ein sanierungsbedürftiges Objekt kauft und mit ein wenig Arbeit und Zeit den Wert des Hauses stark steigert. Nach 2008 und bis vor ein oder zwei Jahren schienen solche Programme aus dem Fernsehen verschwunden zu sein.

Der Hype um Einfamilienhäuser ist heute nicht so ausgeprägt wie vor dem Crash der Immobilienmärkte im Jahr 2008. Dennoch bin ich nur acht Jahre nach der Krise schockiert darüber, welche Preise die Heimwerker für ihre Häuser bezahlen und was sie dafür bekommen, wenn sie sie wieder zum Verkauf anbieten.

Ist der Immobilienmarkt wirklich vor acht Jahren zusammengebrochen? Ja, ist er, doch das macht heute offenbar keinen Unterschied mehr. Wie dem auch sei - den Handwerkern gebührt Respekt dafür, dass sie auf die altmodische Art Geld verdienen und hart dafür arbeiten. Auch die geldpolitischen Entscheidungsträger sollte man wohl beglückwünschen, denn sie können den zweifelhaften Erfolg verbuchen, dass sie die Preise am Markt für Einfamilienhäuser wieder aufgebläht haben.

Wir sollten uns nun die Frage stellen, wie lange die Heimwerker noch von der monetären Inflation profitieren werden, die in die Immobilienmärkte gepumpt wird. Während der Entstehung der Immobilienblase im Zeitraum von 2001 bis 2008 war es so lange profitabel heruntergekommene Häuser zu sanieren, bis die notleidenden Kredite zuerst Bear Stearns und dann Lehman Brothers die Luft abschnürten.

In diesem Jahr haben wir das bislang noch nicht erlebt. Beim Handel mit Immobilien sollte man jedenfalls immer bedenken, dass der Markt auf Schulden basiert. Es wäre vielleicht sogar exakter vom Hypothekenmarkt statt vom Immobilienmarkt zu sprechen.


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