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Goldpreis-Szenarien

09.08.2006  |  Walter K. Eichelburg
- Seite 2 -
Wahrscheinliche Entwicklung

Welches dieser Szenarien nun wirklich eintritt, ist derzeit (Juli 2006) nur recht schwierig vorauszusagen:

1.) Deflationsten-Szenario
Es ist unrealistisch, dass der Goldpreis bei einer deflationären Depresssion lange unten bleibt, da dann der Dollar wegen Kreditausfällen massiv abverkauft wird.

2.) Schneller Zusammenbruch, Gold verschwindet
Ist relativ realistisch, wenn man bedenkt, dass die US-Kriege im Irak und Libanon (Stellvertreterkrieg) verloren sind und ein massiver Dollar-Abverkauf jeden Tag kommen kann.

3.) Exponentieller stetiger Anstieg über lange Zeit
Dieses Szenario ist am wenigsten realistisch.

4.) Modifiziertes 1970er Jahre Szenario
Denn erst der steigende Goldpreis und der Abverkauf der Papier-Währungen, speziell des US-Dollars wird die Zentralbanken zwingen, die Zinsen anzuheben - wie in den 70er Jahren. Diese massiv steigenden Zinsen werden dann zu den Kredit- und Bondausfällen führen, was die Flucht noch mehr verstärkt. Es ist notwendig zu wissen, dass die Methode von 1979/80 mit hohen Zinsen heute das System nicht mehr retten kann. Die Geld-/Vermögens-Volumen sind heute aber um das 30 fache größer.


Silber

Silber wird insgesamt eine bessere Performance bringen als Gold. Mit einem Gold:Silber Verhältnis von 10:1 oder besser ist vorübergehend zu rechnen. Im Fall eines deflationären Einbruchs wird aber der Silberpreis weiter hinuntergehen als der Goldpreis. Dies deshalb, weil Gold das primäre monetäre Metall ist. Silber wird aber nachziehen.


Minen-Aktien

Gold- und Silberminen-Aktien haben gegenüber dem Metall einen Hebeleffekt von ungefähr 3:1. Das heißt, dass Minen-Aktien wahrscheinlich eine höhere Performance erzielen werden, als das Metall. Jedoch sind diese Aktien gegenüber dem physischen Metall in eigenem Besitz mit einer Reihe von Nachteilen behaftet. Nur Experten sollten darin investieren:
  • sie sind Papier und vom Funktioneren des Finanzsystems und der Börsen abhängig, sowie der Möglichkeit ausländische Wertpapiere zu halten (Devisenkontrollen)
  • die Minen selbst können verstaatlicht werden - geschieht derzeit in Südamerika
  • besonders Junior-Explorers sind hoch riskant, da eventuell nichts gefunden wird oder keine produzierende Mine errichtet werden kann
  • man muss sich in Geologie, bei der Beurteilung von Firmen und Management (Due Dilligence) und der politischen Risiken auskennen.



Gold/Silber-Zertifikate

Diese sind praktisch, da elektronisch und nicht mit schwerem Metall behaftet. Jedoch sind sie ein reines Versprechen der ausgebenden Bank. Wenn diese untergeht oder die Einlösung (ohnehin nur gegen Geld) einstellt, werden sie wertlos. Zertifikate ist die gefährlichste Form, daher Finger weg davon!


Zusammenfassung

Ich habe hier einige, in der Literatur vorkommende Szenarien für den zukünftigen Goldpreis-Anstieg dargelegt. Das 1970er Jahre Szenario ist dabei das wahrscheinlichste.

Man sollte daher den derzeit gedrückten Gold- und Silberpreis benützen, um einzusteigen, bzw. aufzustocken. Hier ist noch ein schönes Doomsday-Szenario von Chris Laird: "Dark New Day". Das Szenario ist teilweise auch für Europa anzuwenden, denn wenn der US-Dollar abstürzt, ist es auch um die anderen Währungen geschehen, denn diese sind alle Derivate des US-Dollars. Allerdings erwarte ich den "Event" wesentlich schneller. Protect Yourself!

Doug Casey, einer der besten Investoren der Welt in seinem International Speculator Newletter vom August 2006 zum US-Dollar:

Foreign owners of the big green mountain of U.S. dollars have become uneasy and generally are looking to sell. There’s no dumping, at least not yet. When it comes, the flight from the dollar will start slowly, then gain momentum before moving into a blow-off. Like a glacier sliding toward a cliff, movement that seems inevitable may take a puzzlingly long time to get underway. But once it does, things speed up at a surprising rate. Most of what happens happens rapidly, toward the end of the process.

If the U.S. dollar is going to fall in purchasing power, you might assume that competing currencies will rise against the dollar. That assumption may not be a safe one, given that the U.S. dollar makes up such a large part of the reserves of so many countries, and because all modern currencies are nothing more than paper and hope. The euro, which many see as the "not-the-dollar" bet, is in some ways even worse off than the dollar: not only does nothing back it up, but no one does, either. It’s the test tube baby of monies. While we believe that gold is the only workable alternative currency and that it will continue to regain its place as money in the global financial system, there are sure to be trading opportunities in other fiat currencies as the U.S. dollar comes under pressure.


Übersetzung: Fremde Besitzer des großen, grünen Bergs von US-Dollars fühlen sich nicht mehr wohl damit und suchen nach Möglichkeiten, diese zu verkaufen. Derzeit gibt es noch keinen großen Abverkauf - noch nicht. Aber wenn er kommt, wird die Flucht aus dem Dollar langsam starten, dann immer schneller werden und dann in eine regelrechte Fluchtbewegung eintreten. Wie ein Gletscher, der sich auf eine Klippe zubewegt, kann es sehr lange dauern bis es richtig losgeht. Aber wenn er richtig fließt, dann schnell. Die meiste Bewegung wird es gegen Ende des Prozesses geben.

Wenn der Dollar fällt, könnte man annehmen, dass andere Währungen gegenüber dem Dollar steigen. Diese Annahme muss nicht richtig sein, denn der Dollar macht den Großteil der Währungsreserven der meisten Länder aus. Außerdem sind alle Währungen der Welt nicht viel mehr als Papier und Hoffnung. Der Euro, auch von manchen als "Anti-Dollar" gesehen, sieht in manchen Kriterien noch schlechter als der Dollar aus: nicht nur ist nichts dahinter, es steht auch niemand hinter dem Euro. Er ist eine "Probe-Währung". Daher glauben wir, dass Gold die einzige wirklich brauchbare Alternativ-Währung ist und es wieder seinen Platz als Geld im globalen Finanzsystem einnehmen wird. Es wird aber "Trading"-Gelegenheiten in anderen Fiat-Währungen geben, wenn der Dollar unter Druck kommt.


Weise Worte. So ist die Realität, Im April 2006 hat die Flucht aus dem Dollar in das Gold bereits begonnen, wurde aber noch einmal gestoppt. Nicht umsonst stützen derzeit alle anderen Währungen den US-Dollar. Also werden sie mit ihm gemeinsam zur Hölle fahren. Wie es 1979 begonnen hat.

Daher ist das 1970er Jahre Szenario wahrscheinlich das Realistischeste.


© Walter K. Eichelburg
www.hartgeld.com



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