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China: Zwischen Überschuldung und Gold-Kaufrausch

08.10.2016  |  Chris Vermeulen
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Investoren äußern Bedenken

Der legendäre Investor George Soros sieht eine "beängstigende Ähnlichkeit" zwischen der Situation in den Vereinigten Staaten direkt vor der Finanzkrise und der aktuellen Lage in China. Das Wirtschaftswachstum beruhe in beiden Fällen "in vergleichbarer Weise auf Kreditwachstum und der letztlich nicht langfristig tragfähigen Ausweitung der Kredite", sagte Soros gegenüber der Asia Society in New York im April dieses Jahres.

Auch Laurence Fink, der Hauptgeschäftsführer von BlackRock, hat sich besorgt zu den chinesischen Schulden geäußert. Der bekannte Shortseller Jim Chanos setzt in China ebenfalls auf fallende Kurse. Gegenüber dem Fernsehsender CNBC nannte er China im Mai 2016 "ein Geschenk, das der Short-Seite immer neue Geschenke macht".

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Gold statt Dollar - China verlagert seinen Fokus

Das Reich der Mitte reduziert seine Bestände an US-Staatsanleihen Schritt für Schritt. Im Juli hielt China kurz-, mittel- und langfristige Treasuries im Wert von 1,22 Billionen Dollar und verringerte seine Position gegenüber dem Vormonat damit um 22 Milliarden Dollar. Den Daten des Finanzministeriums der Vereinigten Staaten zufolge war das der stärkste Rückgang seit drei Jahren.

Viele Beobachter sind der Ansicht, dass die gigantischen Bestände, die China an den US-Schuldverschreibungen hält, das Land daran hindern werden, diese einfach auf den Markt zu "werfen". Hao Hong, ein Stratege von Bocom, äußert dazu laut einem Bericht von ZeroHedge allerdings folgendermaßen: "Die Höhe der Goldreserven in der Bilanz Chinas hat sich seit 2009 fast verdoppelt. Wenn wir mehr Gold besitzen und uns zunehmend aus dem US-Dollar-basierten System zurückziehen, benötigen wir auch weniger US-Dollar."

Die offiziellen chinesischen Goldreserven, die sich im zweiten Quartal 2000 noch auf kümmerliche 395,01 Tonnen beliefen, sind seitdem stark angewachsen und betragen nach Angaben des World Gold Council aktuell 1.828 Tonnen.

Mit der Aufnahme des chinesischen Yuan als fünfte Währung in den Währungskorb des Sonderziehungsrechts am 1. Oktober 2016 erhält der goldgedeckte Yuan als aufstrebender Konkurrent des US-Dollars zusätzlichen Rückenwind.

Auch an der Börse verläuft der Edelmetallhandel in Chinas anders. "Die kürzlich eröffnete Shanghai Gold Exchange unterscheidet sich in einem grundlegenden Aspekt stark von der London Gold Exchange", so Tom McGregor von CNTV gegenüber Sputnik. "In Shanghai lassen sich die Käufer das Gold physisch ausliefern, während in London mit Terminkontrakten aus Papier gehandelt wird. In Shanghai gilt noch der Grundsatz 'was du kaufst, bekommst du auch', während Gold im Westen zum virtuellen Rohstoff geworden ist."


Schlussfolgerung

Der chinesische Schuldenstand hat, wie das in zahlreichen anderen Industrieländern auch der Fall ist, Ausmaße angenommen, die an eine Blase denken lassen. Allerdings wenden sich die Chinesen zunehmend dem Gold zu, wie die jüngsten Angaben zu den Gold- und Devisenreserven des Landes zeigen. Ihnen ist bewusst, dass Staaten mit großen Goldbeständen während der nächsten Krise nicht nur überleben, sondern auch zu Wohlstand gelangen werden!

In Zukunft wird China seine Goldreserven daher mit Sicherheit weiter aufstocken. Wenn das Land dabei nur einen geringen Teil seiner Reserven an US-Staatsanleihen in Gold umwandelt, wird der Preis des gelben Metalls parabolisch in die Höhe schießen. Behalten Sie den Goldkurs daher im Auge und seien Sie bereit, Ihre eigenen Anlagen zu erhöhen, wenn der Kurs vor dem Beginn der nächsten Aufwärtsbewegung ein letztes Mal einbricht.


© Chris Vermeulen
www.TheGoldAndOilGuy.com


Dieser Artikel wurde am 28. September 2016 auf www.TheGoldAndOilGuy.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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