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Gold statt Dollars: Erste Anzeichen für die Neuordnung des Währungssystems

20.10.2016  |  Jim Willie CB
- Seite 3 -
Versteckte Probleme beim Zahlungsverkehr in US-Dollar

Der durch Hanjin verursachte Stillstand in der Frachtschifffahrt weist einige verdächtige Elemente und Nuancen auf. Vielleicht planen die Asiaten generell, die Wirtschaft des Westens zum Stocken zu bringen. Die sich verdichtenden Hinweise auf eine Ablehnung des US-Dollars als Zahlungsmittel und ihr Einfluss auf die weltweiten Finanzstrukturen sind nicht zu unterschätzen. Möglicherweise ist das der Startschuss für den globalen Neustart des Finanzsystems. Der globale Güterverkehr steht in finanzieller Hinsicht vor enormen Herausforderungen, die die gesamte Weltwirtschaft bedrohen.

Alle folgenden Ausführungen sind reine Spekulationen, aber sie beruhen auf den Ereignissen und gesammelten Informationen der letzten Jahre. Der Weg ist bereitet für einen Handelskrieg und eine instinktive Antwort auf die mit den QE-Maßnahmen einhergehende monetäre Hyperinflation, die den US-Dollar aushöhlt. Der Osten unter Führung Chinas will den Neustart hinter sich bringen, während der Westen ihn endlos hinauszögert. Die westlichen Zentralbanker und Regierungen drucken Geld, um ihre wertlosen Staatsanleihen zu decken und ihre gewaltigen Schulden zu finanzieren.

Dieser Zustand kann nicht von Dauer sein. In das globale Finanzsystem kommt frischer Wind. Zahlreiche nationale Bankensysteme stehen vor der Insolvenz. Die Gefahr, dass ein bestimmtes Ereignis eines Tages abrupt das Ende dieser Situation einleitet, bestand bereits seit vielen Monaten.

EuroRaj, ein brillanter Analyst des Jackass-Teams, hat in diesem Zusammenhang ein paar interessante Gedanken. Er fragt sich, ob die asiatischen Produzenten nun endlich einen Hebel gefunden haben, an dem sie ziehen können, um den globalen Handel mit dem Westen zu stören. Dieser ist nicht nur von einem starken Ungleichgewicht geprägt - auch die Zahlungen werden mit Hilfe von bedrucktem Papier zweifelhafter Qualität und wertgeminderten Schuldtiteln beglichen.

Gemeint sind damit die kurzfristigen US-Staatsanleihen (T-Bills), die ein Problem darzustellen scheinen und womöglich von den Handelspartnern nicht länger als Zahlungsmittel akzeptiert werden. Diese Theorie meines schlauen Kollegen, der auf 20-jährige Erfahrung als Bankenanalyst zurückblicken kann und seit 2013 viel zum Hat Trick Letter beigetragen hat, sollten Sie zumindest einmal durchdenken.

Die Hanjin-Krise macht aus verschiedenen Gründen einen fragwürdigen Eindruck. Zum einen beläuft sich die Gesamtsumme der involvierten Schulden nur auf 5,6 Milliarden Dollar. Zum anderen unterbricht während einer Insolvenz niemand den laufenden Betrieb, da sich die Situation dadurch rasch weiter verschlechtert und der Schaden der Gläubiger wächst. Die Banken oder spezialisierte Finanzierungsgesellschaften greifen üblicherweise schnell ein und stellen dringend benötigte Massedarlehen zur Verfügung.

Welche Motive könnten also dahinter stecken? Zum einen möchte Team Asien vielleicht den Handel zwischen China und Europa stören. In diesem Zusammenhang ist es auffällig, dass Spanien und China in den Artikeln über das Hanjin-Debakel immer wieder erwähnt werden. Zum anderen sind vielleicht Pläne zur Unterbrechung des globalen Handels und der globalen Produktion in Vorbereitung, damit die Federal Reserve in den USA schon bald QE in voller Blüte und bis in alle Ewigkeit rechtfertigen kann, während die westlichen Staaten abgelenkt sind.

Die Frage nach den Gründen für das Desaster ist von grundlegender Bedeutung. Infolge des Insolvenzverfahrens besteht die Gefahr, dass internationale Lieferketten unerwartet zusammenbrechen. Das südkoreanische Ministerium für Ozeane und Fischerei verhandelt mit Hyundai Merchant Marine über die Übername einiger Frachtrouten. Die globalen Auswirkungen des Bankrotts sind noch nicht abzusehen, da es für eine Reederei-Pleite dieses Ausmaßes keinen Präzedenzfall gibt. Die potentiellen Folgen für die globalen Lieferketten könnten sich als verheerend erweisen und eine Art Dominoeffekt auslösen, der ein weltweites logistisches Chaos verursacht und dadurch auch die Wirtschaft zahlreicher Staaten rund um den Globus ernsthaft in Mitleidenschaft zieht.

Sowohl die Ökonomen als auch die betroffenen Unternehmen werden dann eine weitere Ausrede parat haben, um den erschreckenden Rückgang der Gewinne und des Wirtschaftswachstums im dritten Quartal zu erklären. Um das offizielle Eingeständnis, dass sich die Weltwirtschaft zusammen mit zahlreichen einzelnen Volkswirtschaften in einer Rezession befindet, wird man eventuell nicht mehr herumkommen. Erwarten Sie also bloß nicht, dass die Federal Reserve in den USA die Zinsen vor dem Hintergrund dieses Handelsdesasters anheben wird. Das ist alles nur leeres Gerede.


Ein Vorwand für die Ablehnung von US-Anleihen?

Kommen wir nun zu einem ganz zentralen Punkt. Möglicherweise erleben wir gerade ein Schlüsselereignis im Hinblick auf den globalen finanziellen Neustart, der von den verärgerten asiatischen Produzenten eingeleitet wird. Es könnte sich um einen Vorwand handeln, um die Ablehnung des US-Dollars und die Weigerung, Treasury Bills weiterhin als Gegenleistung für Warenlieferungen zu akzeptieren, vorerst zu verschleiern. In diesem Fall wäre die Unterbrechung aller aus Asien in die USA verschifften Warenlieferungen zu befürchten.

Die Einsätze haben sich erhöht. Die Asiaten sind am Ende ihrer Geduld. Die Schäden multiplizieren sich Monat für Monat. Sie haben es womöglich satt, dass das amerikanische Geldwäsche-Duo aus Fed und Regierung immer neue Banknoten produziert, die sich höchstens als Toilettenpapier eignen. Unter Umständen erleben wir hier den Beginn einer neuen Runde des Handelskrieges, die diesmal unter Führung Asiens stattfindet und sich gegen die US-Wirtschaft richtet, um den Neustart zu erzwingen, gegen den Washington und die Wall Street sich verweigern, den sie um keinen Preis einleiten wollen.

Die amerikanischen Einzelhändler und andere Kunden, die die asiatischen Schiffe vollgepackt mit Frachtgut bestellen, zahlen üblicherweise in U.S. Treasury Bills, d. h. in kurzfristigen Staatsanleihen. Die Asiaten werden der Zahlung der Rechnungen in US-Dollar vielleicht endlich ein Ende setzen wollen, da die Währung aufgrund der quantitativen Lockerungen und der gigantischen Staatsschulden wertlos geworden ist. Monetäre Hyperinflation hat ernste und unschöne Konsequenzen. Das US-Handelsdefizit beläuft sich auf ganze 500 Milliarden Dollar pro Jahr und wird auch heute noch durch Schuldenverschreibungen finanziert, während die Zahlungsfähigkeit gleichzeitig in Zweifel gerät und Schulden im großen Stil monetarisiert werden.

Das Warnsignal der Reederei-Pleite könnte eventuell bedeuten, dass der Neustart bevorsteht. Oberste Priorität wäre es in diesem Fall, lebensnotwendige Vorräte aufzustocken und physisches Gold und Silber zu kaufen (und zu behalten). Die Blockierung des normalen Güterverkehrs in den Häfen hat zweifellos besonders Unheil verkündende Implikationen für den Zustand des globalen Finanzsystems. Die Vergabe von Massekrediten als vorübergehende Finanzierungsmaßnahme wurde übersprungen. Es hat den Anschein, als würde Team Asien hier eine koordinierte Operation durchführen, bei der Hanjin das - wenn auch sehr große - Opferlamm ist.


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