EUR- Frage
24.10.2016 | Christian Vartian
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Sie fallen zur Zeit nicht mehr. Es ist also die Schlussfolgerung zulässig, dass der EUR und genau er sinkt.Er tat dies nach einer Entscheidung der EZB, die Zinsen unverändert zu lassen.
Die US- Housing- Starts kamen mit 1047K vs. 1168K Konsens sehr schwach und damit genau wie von uns erwartet. Zinserhöhungsangst wirkt nach Bonds auf Immobilien eben am schlechtesten. Der US- September Core CPI kam mit 0,1% vs. 0,2% Konsens halb so hoch wie erwartet. Janet Yellen sagte, sie sei willens, höhere als ihre Zielinflation (2%) zu tolerieren, um die US- Wirtschaft aus der Niedrigwachstumsphase zu bringen.
Nachdem diese beiden Daten und die Aussage von Janet Yellen, welcher wissenschaftlich absolut Recht zu geben ist, Ängste um mehrere, aufeinanderfolgende Zinserhöhungsschritte eigentlich entschärft haben müssten und damit "Der USD wird steigen" abgeschwächt haben, ist der EUR eben trotzdem gesunken und damit wird es bedenklich für den EUR.
Bei genauer Betrachtung ist das auch logisch und gerechtfertigt. Die EUR-Zone sondert unfreundliche Töne gegen Großbritannien ab, statt zu begreifen, dass andere Wirtschaftsräume auf dem Planeten einfach nur relativ stärker werden, wenn Europa schwächer wird. Jede Unfreundlichkeit gegenüber Großbritannien schwächt daher nur Europa und letztlich auch den EUR und bewirkt sonst nichts.
Wenn zwei sich streiten, freuen sich die Dritten und Freihandel in Europa von EU-Mitgliedschaften abhängig zu machen ist angesichts von inflationär vorbereiteten und politisch gewünschten Freihandelsabkommen mit weit entfernt liegenden Staaten im Vergleich lachhaft. Die scharfen Töne insbesondere aus Paris reißen aber nicht ab, man wird sie wohl noch bereuen.
Das Chinesische BIP kam mit 6,7% gemäß Konsens, dies entspannte die Ängste an den Aktienmärkten.
Brasilien hat die Zinsen gesenkt, erstmals seit 4 Jahren, eine Stabilisierung des Wechselkurses ist demnach nicht mehr so dringend.
Die Regierung der Philippinen hat anlässlich eines Staatsbesuches in China auf die Durchsetzung eines Urteiles gegen China zu einem Hoheitsgewässerstreit im Südchinesischen Meer verzichtet. Der Präsident reichte nach, dass man sich vom Verbündeten USA in Richtung auf China umorientieren werde.
Das hier Beschriebene scheint die Entscheider an den Märkten ausreichend zu verunsichern, aber in eine unentschlossene Richtung.
Silber zeigte zum Beispiel außer leichter Nervosität im Saldo keine Nettobewegung in der Woche:
© Mag. Christian Vartian
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