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Unrettbar verloren - Die Zentralbanken und das Dollarsystem

03.11.2016  |  Jim Willie CB
- Seite 2 -
Chart 2: Die Konzentration der Zentralbankenassets

Die Aktiva der Zentralbanken haben sich innerhalb der letzten fünf Jahre so schnell erhöht wie noch nie zuvor und sind mittlerweile auf insgesamt 21 Billionen $ angewachsen. Die gefährliche Blase am Markt für Staatsanleihen ist die größte Blase der Geschichte. Vier Zentralbanken kontrollieren fast 75% der Vermögenswerte aller Notenbanken weltweit. Jede Währungsreform muss von einem der bedeutendsten Staaten angeführt und auf den Weg gebracht werden.

Die Mehrheit der globalen Notenbankassets befindet sich im Besitz von vier Institutionen: der Chinesischen Volksbank, der Federal Reserve in den USA, der Bank of Japan und der Europäischen Zentralbank. Die nächsten sechs haben jeweils einen Anteil von durchschnittlich 2,5%: die Zentralbanken von Brasilien, der Schweiz, Saudi-Arabien, dem Vereinigten Königreich, Indien und Russland. Die einflussreichsten Länder sitzen auf Bergen von toxischen, wertgeminderten Schuldpapieren, die keiner haben will.

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Die vier größten Zentralbanken werden oft als wichtigste Notenbanken bezeichnet. Sie gehören zu vier sogenannten Industriestaaten, bei denen es sich in Wirklichkeit um ehemalige Industriestaaten handelt, die heute starke Tendenzen aufweisen, in einen neuen Dritte-Welt-Status abzurutschen. Sie kontrollieren die globalen Finanzstrukturen und manipulieren die Märkte, um die Stabilität des Systems zu gewährleisten.

Wenn es zu grundlegenden Veränderungen und dem Ende der Terrorherrschaft des "Königs US-Dollar" kommen sollte, werden diese Reformen von bedeutenden Zentralbanken mit der Unterstützung einer Allianz aus verschiedenen anderen Staaten durchgeführt werden. Sie sollten allerdings keine gesittete Reform erwarten. Rechnen Sie stattdessen eher mit einer Revolution des Ostens, der den Goldstandard an verschiedenen Schlüsselstellen des Systems etabliert. Bestenfalls ist eine duale Finanzwelt zu erwarten, in der der Dollar nach und nach abgelöst wird.


Chart 3: Der Verkauf von US-Staatsanleihen als weltweiter Trend

Der massenhafte internationale Verkauf von US-Dollars hat eine zweite Phase erreicht. China und die Saudis haben kürzlich enorme Pakete von langfristigen US-Treasuries auf den Markt geworfen. Insgesamt haben die ausländischen Zentralbanken in den letzten zwölf Monaten US-Staatsanleihen im Rekordwert von 346 Milliarden $ liquidiert und der Trend beschleunigt sich. Zahlreiche Faktoren tragen zu den Verkäufen bei, die das schwindende globale Vertrauen in die amerikanische Währung widerspiegeln. Ausgeweitete QE-Programme saugen einen großen Teil der auf den Anleihenmarkt geworfenen Schuldtitel auf und untergraben das Vertrauen in die Fiatwährungen dadurch zusätzlich.

Vor einem Monat ließ sich ein beunruhigender, scharfer Rückgang der US-Treasuries beobachten, die sich im Besitz anderer Zentralbanken befinden und auf den Computerservern der Federal Reserve verwaltet werden. Der Wert dieser Anleihen fiel innerhalb einer Woche um mehr als 27,5 Milliarden $. Das ist der größte wöchentliche Rückgang seit Januar 2015. Auch einen Monat später setzte sich dieser Trend stark genug fort, um internationale Aufmerksamkeit zu erregen. In der vergangenen Woche warfen die Notenbanken erneut US-Anleihen im Wert von 22,3 Milliarden $ ab. Der Gesamtwert aller Treasuries im Besitz ausländischer Zentralbanken beläuft sich nunmehr auf 2,805 Billionen $ und ist damit so niedrig, wie schon seit 2012 nicht mehr.

Die Notenbanken anderer Staaten haben den Verkauf von US-Schulden unermüdlich fortgesetzt. Rund um den Globus kommt es zum wilden Umschwung der Stimmung und der Lage. Geschichte wird geschrieben. Der Thron des "Königs Dollar" wird erst angesägt, dann rausgeschmissen und schließlich verbrannt. Die meisten Finanzanalysten scheuen sich, die Entwicklungen in solch harsche Worte zu kleiden, doch der Autor dieses Artikels tut das ganz automatisch und ohne zu zögern. Drei Trends können als Hauptfaktoren identifiziert werden. Diese haben wir in der Oktoberausgabe des Hat Trick Letters ausführlich beschrieben.

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