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Die endlose Panikmache um das Gold der COMEX - ein Update

10.11.2016  |  Steve Saville
Im Laufe der letzten Jahre war in den Kommentaren zum Goldsektor jede Menge irrationale Panikmache zu lesen. Dabei wurde regelmäßig die Theorie aufgestellt, dass die New Yorker Terminbörse Comex womöglich nicht in der Lage wäre, genügend Gold zu liefern, da ihre physischen Edelmetallbestände zu gering seien. Diesem Thema hatte ich mich zuletzt in einem Artikel vom 6. Mai gewidmet.

Ich werde nicht all die Informationen wiederholen, die ich in früheren Beiträgen wie dem verlinkten Kommentar zusammengetragen habe. Hier ist jedoch ein kurzer Überblick:

1. Das Verhältnis des Open Interest (OI), d. h. der Gesamtzahl der ausstehenden Terminkontrakte, zu der Goldmenge, die an der Comex in der Kategorie "Registered" verbucht ist, wird von ZeroHedge et al. gern verwendet, um den Eindruck zu erwecken, dass das Risiko eines Lieferausfalls sehr hoch sei. Dieses Verhältnis ist jedes keineswegs und in keiner Form ein stichhaltiger Indikator eines solchen Risikos.

2. Das insgesamt lieferbare Gold besteht zu jeder Zeit aus der Summe des physischen Goldes in den beiden Kategorien "Registered" und "Eligible" - nicht nur aus den unter "Registered" geführten Goldbeständen. Der Grund: Das Umbuchen von Goldbeständen von einer Kategorie in die andere ist ein schneller und einfacher Prozess.

3. Die maximale Goldmenge, deren physische Auslieferung verlangt werden kann, ist das Open Interest der als nächstes auslaufenden Terminkontrakte, nicht die Gesamtzahl aller ausstehenden Futures.

In dem oben verlinkten Artikel finden Sie einen Chart, der zeigt, dass die Menge des physisch ausgelieferten Goldes an Marktteilnehmer mit Long-Positionen in den letzten zwei Jahren vor Beginn der Rally sowohl absolut als auch relativ betrachtet niedriger war als jemals sonst innerhalb des letzten Jahrzehnts. Der Chart machte deutlich, dass mit dem sinkenden Goldpreis auch das Interesse der Trader an einer physischen Auslieferung ihrer Goldpositionen abnahm.

Das bedeutet, dass die ungewöhnlich geringe Goldmenge, die als "Registered" verbucht war, höchstwahrscheinlich das ungewöhnliche geringe Interesse der Inhaber der Long-Positionen widerspiegelte, sich das Gold auch tatsächlich liefern zu lassen. Anders gesagt waren die geringen Goldbestände der Kategorie "Registered" nur die natürliche Konsequenz der negativen Marktstimmung.

Ich schlussfolgerte damals:

"Wenn im vergangenen Dezember eine mehrjährige Goldrally begonnen hat (und das glaube ich), dann ist davon auszugehen, dass das Interesse der Terminmarktteilnehmer an der physischen Auslieferung des von ihnen gehandelten Goldes im Laufe der nächsten Jahre steigt. Infolgedessen werden auch die in der Kategorie "Registered" verbuchten Goldreserven wieder zunehmen."

Zum Schluss möchte ich Ihnen daher nun zwei Charts von goldchartsrus.com zeigen, die deutlich machen, dass die diesjährige Stärke des Goldkurses zwei Dinge zur Folge hatte:

1) Die Trader mit Long-Positionen haben sich wieder mehr physisches Gold liefern lassen.
2) Die Goldbestände der Kategorie "Registered" wurden im Zusammenhang mit dieser Entwicklung substantiell erhöht.

Genau wie erwartet.

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© Steve Saville
www.speculative-investor.com


Dieser Artikel wurde am 7. November 2016 auf tsi-blog.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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