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Die Welt driftet auseinander - Vermögensschutz hat oberste Priorität

18.11.2016  |  Andrew Hoffman
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Angesichts der Reaktion der Märkte auf den Wahlsieg von Trump dürfte es noch schwieriger werden, die ursprünglichen Pläne zu realisieren, zumindest wenn man von den beiden "Ausreißern", den Papier-Edelmetallmärkten und dem Dow Jones, absieht. Die Manipulation dieser Märkte - nach unten im Fall der Edelmetalle und nach oben beim Aktienindex Dow Jones - hätte kaum ungeheuerlicher sein können. Selbst der NASDAQ, der typischerweise genauso stark vom Plunge Protection Team unterstützt wird, hat sich nach unten entkoppelt und die im Verhältnis zum Dow Jones schlechteste Performance seit 14 Jahren hingelegt.

Anders gesagt haben die crashenden Ölpreise, Währungen und Anleiherendite schon heute einen dramatischen Konjunkturrückgang zur Folge. Ich versichere Ihnen, dass diese Faktoren auch in kommenden Monaten für heftigen Gegenwind sorgen werden. Ganz zu schweigen von der explosionsartigen Vermehrung gegen das Establishment gerichteter politischer Bewegungen rund um den Globus. Die nächste Entscheidung steht in diesem Zusammenhang in Italien an, wo das Scheitern der geplanten Verfassungsreform in einem Referendum droht.

Dies hätte gleichzeitig den Rücktritt des pro-europäischen Premierministers Matteo Renzi zur Folge und würde die Möglichkeit eines "Italexits" aufwerfen, der für die Stabilität der EU eine ernste Bedrohung wäre. Die massiven Kapitalabflüsse, die Italien derzeit verzeichnet, spiegeln die Krise eindrücklich wider (siehe Chart). Wie auf Zuruf haben sich überdies gestern 80.000 Katalanen versammelt und die Abspaltung von Spanien gefordert, die die Regionalregierung und das katalanische Parlament in diesem Sommer beschlossen haben. Schon das allein könnte der Windhauch sein, der das Kartenhaus der EU einstürzen lässt.

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Quelle: ZeroHedge


Dann wäre da auch noch China, das den Yuan letzte Nacht erneut abgewertet hat, auf ein 7-Jahrestief von 6,84 gegenüber dem US-Dollar. Damit liegt der Wert der chinesischen Währung gegenüber dem Dollar jetzt sogar noch unter dem Boden von 6,83, den die Zentralbank des Landes zwischen 2008 und 2010 aufrecht erhielt. Der inoffizielle Offshore-Yuan stürzte indes auf ein neues Rekordtief, wahrscheinlich weil die Märkte künftig die massive Abwertung erwarten, vor der ich schon seit Langem warne und die stark deflationäre Implikationen haben wird.

Bedenken Sie dazu noch den erschreckenden Kollaps der Währungskurse weltweit, der sich in dieser Woche dort fortsetzte, wo er letzte Woche aufgehört hat, sowie das Blutbad an den Anleihenmärkten, wo Vermögen vernichtet wird, während die Kreditkosten sprunghaft ansteigen, insbesondere in Staaten mit rapide an Wert verlierenden Währungen. Allein am Handelsgeschehen der letzten Woche lässt sich hier ein dramatischer Abschwung der Weltwirtschaft ablesen.

Es besteht nicht die geringste Chance, dass Trump ein umfassendes Finanzprogramm zur Stimulierung der Wirtschaft umsetzen kann - ganz zu schweigen von unproduktiven Projekten wie dem Bau von Brücken, Straßen, militärischer Infrastruktur oder einer Mauer an der mexikanischen Grenze - ohne dabei auf die massive Neuschöpfung von Geld und Schuldenmonetarisierungen durch die Federal Reserve (QE4) zurückzugreifen.

Das gilt umso mehr vor dem Hintergrund steigender Zinskosten und des Verkaufes von US-Staatsanleihen durch ausländische Zentralbanken, die verzweifelt versuchen, ihre eigenen explodierenden Haushaltsdefizite zu finanzieren und ihre Währungsmärkte so zu manipulieren, dass schädliche Kapitalabflüsse unterbunden werden.

Angesichts dieser makroökonomischen Lage ist es schier unglaublich, dass die Preise für Industriemetalle in die Höhe schießen, während fast alle anderen Rohstoffkurse Verluste verzeichnen. Allein der Silberkurs hat seit seinem Hoch in der Nacht der Präsidentschaftswahl mehr als 12% nachgegeben, obwohl das weiße Metall nicht nur das älteste Geld der Welt ist, sondern auch in den verschiedensten Bereichen der Industrie dringend benötigt wird. Drei Viertel der weltweiten Silberproduktion werden in der Industrie verwendet.

Wir sprechen hier nicht von Millionen, sondern von Milliarden Menschen, die versuchen physisches Gold und Silber zu kaufen, weil sich die Kaufkraft ihrer Landeswährungen vor ihren Augen in Luft auflöst. Dazu zählen auch die indische Rupie, die infolge der selbstmörderischen Abschaffung großer Banknoten in der letzten Woche stark eingebrochen ist, und der Yuan, der ein 7-Jahrestief erreicht hat.

Die Voraussetzungen für eine bedrohliche Knappheit an den physischen Edelmetallmärkten entwickeln sich im Moment rasend schnell. Die Lage könnte so ernst werden wie 2008, als die gesamte globale Bullionindustrie für drei Monate stillstand, was zum enormen Anstieg der Aufgelder führte - bei Silber beliefen sie sich auf bis zu 100%. Werfen Sie einen Blick auf den folgenden Chart, der den aktuellen Unterschied zwischen den Edelmetallpreisen in den USA und in China zeigt, und überlegen Sie sich, wie weit wir uns dem Kollaps des "Edelmetall-Marktsystems" aufgrund des gespaltenen Marktes schon genähert haben.


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