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Die Donald Trump-Party macht jetzt Pause

21.11.2016  |  Klaus Singer
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Gold hat zuletzt stark verloren, sein Preis in Dollar hat jetzt 50% des Aufwärtsimpulses des Ende 2015 gestarteten Aufwärtsimpulses korrigiert. Das 62er-Retracement dieses Impulses fällt mit dem des übergeordneten, im November 2008 gestarteten Aufwärtsimpulses bei rund 1170 zusammen. Nicht unwahrscheinlich, dass die Korrektur bis zu diesem Punkt geht. Ginge sie unerwarteterweise darüber hinaus, wäre das ein Hinweis auf nachhaltige Schwäche und ließe die Unterseite des Abwärtskanals aus Mitte 2013 ins Visier geraten (siehe Chart!).

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Nehmen wir Kupfer als Stellvertreter für eine Reihe von Industrierohstoffen, die sich zuletzt deutlich verteuert haben. Der Ausbruch bei Kupfer führte über den seit Mitte 2011 bestehenden Abwärtskanal und auch über einen Widerstandspegel bei 385 (bei dem gezeigten Index, entsprechend 5400 Dollar/Tonne im Kupferpreis) hinaus (siehe Chart!). Aktuell läuft eine Konsolidierung zurück auf diesen Widerstand (jetzt möglicher Support).

Tom McClellan weist in seinem aktuellen Newsletter darauf hin, dass die Netto-Short-Positionen der "Commercials“ auf Rekord-Niveau liegen, so hoch wie auf dem Topp des Kupferpreises aus 2011. Daher liegt für ihn nahe, dass die Überreaktion bei Kupfer weitgehend korrigiert wird. Ich vermute, dass der Ausbruch letztlich Bestand hat.

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Die langfristigen Zinsen (10-jährige TNotes) sind mit der Trump-Wahl ebenfalls über eine langfristige, aus den frühen 1980er Jahren kommende Abwärtslinie ausgebrochen und notieren nun im Bereich der Jahreshochs. Der Ausbruch ist heftig und signifikant. Der Wert läuft jetzt gegen einen bedeutenden Widerstand bei unter 2,4%. Hier dürfte erst einmal die Luft raus sein, ein erneuter Test des Ausbruchsniveaus dürfte anstehen, zumindest aber des statischen Supports bei 2,05%.

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Im Rahmen der Entfaltung der Trumponomics wird die Rendite wohl nicht mehr die zuletzt gesehenen Tiefs bei 1,4% erreichen, ein nachhaltiger Ausbruch über 2,4% hinaus erscheint mir jedoch ebenfalls unwahrscheinlich (siehe Chart!). Ich gehe von einer Seitwärtsbewegung unterhalb davon aus, dies legt auch die sich in den zurückliegenden Tagen wieder deutlich abflachende Zinsstruktur nahe.

Ich hatte Mitte 2014 die Erwartung ausgedrückt, dass nach der offensichtlich geringen Wirkung der auf Keynes basierenden nachfrageorientierten Wirtschaftspolitik mit einem Schwenk in Richtung Angebotsorientierung zu rechnen ist. Dieser ist mit Trump eingeleitet, vermutlich wird nun weltweit ein Umdenken einsetzen. Es werden wieder mehr Schulden gemacht und gezielt versucht, mit angebotsorientierter Wirtschaftspolitik die Investitionsbedingungen zu verbessern. Die EZB hat mit ihren verschiedenen Programmen auch den Plan, die Verschuldung der Unternehmen fördern, damit diese stärker investieren.

(Unter Verwendung von Material aus "That Eighties show“
http://www.economist.com/news/finance-and-economics/21710253-donald-trumps-attempt-reaganomics-will-prove-costlier-original

Chartquelle für die ersten fünf Charts: Incrediblecharts
http://www.incrediblecharts.com/
)
 

Fazit:

Die heftigen Reaktionen der Finanzmärkte auf die Wahl Trumps zum nächsten US-Präsidenten waren spekulativ überzogen. Teilweise waren sie auch vorher schon angelegt. Jetzt dürfte auch bei Aktien eine konsolidierende Phase anstehen, in der sich zeigen wird, was von den spontanen Reaktionen übergeordnet zu halten ist.
 
Erwähnte Charts, weiterführende Verweise und Quellenangaben können hier eingesehen werden.


© Klaus G. Singer
www.timepatternanalysis.de



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