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Gold: Kursziele für ein lokales Hoch und den finalen Boden

23.11.2016  |  Przemyslaw Radomski
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Beim Goldkurs ist eine Rally zu erwarten, die der Rally von Ende 2012/Anfang 2013 ähnelt. Damals stieg der Kurs ein wenig über den 300-tägigen gleitenden Durchschnitt und erreichte eine runde Zahl (1.700 $). Eine vergleichbare Kursbewegung hätte heute einen Anstieg auf 1.250 $ zur Folge. 1.300 $ sind möglich, unserer Ansicht nach aber nicht wahrscheinlich, denn eine solcher Preisschwung wäre im Vergleich zur Kursentwicklung von Anfang 2013 zu groß. Zudem sieht es nicht danach aus, als würde der USD-Index weit genug fallen, um eine Goldrally dieses Umfangs auszulösen.

Während wir beim langfristigen Goldchart sind, wollen wir noch einmal auf die Frage eingehen, warum der finale Boden noch nicht gebildet wurde. Kurz gesagt: Ende 2015 war der Goldmarkt den Investoren nicht verhasst genug. Bedeutende Hochs und Tiefs entstehen immer dann, wenn wirklich alle Marktteilnehmer auf der gleichen Seite stehen.

Bei einem Top wollen alle kaufen. Bei einem Boden wollen alle verkaufen und glauben, dass der Preis noch viel tiefer sinken wird. Wir haben Umfragen, Vorhersagen, Überschriften, Webseiten-Traffic und die Beliebtheit von Suchanfragen zum Thema Gold beobachtet und es hatte nicht den Anschein, als sei das gelbe Metall wirklich so verhasst, dass es zu einer finalen Bodenbildung kommen konnte.

Natürlich entstehen von Zeit zu Zeit lokale Hochs und Tiefs, unabhängig vom allgemeinen Trend, denn kein Markt kann in einer gerade Linie steigen oder fallen. 2013, 2014 und 2015 gab es solche lokalen Tiefs. Warum sollte ausgerechnet das Tief vom Dezember 2015 der finale Boden sein, wenn es nicht von einer extrem pessimistischen Marktstimmung begleitet wurde?

Manch einer wird sagen, dass die Größe der anschließenden Rally bestätigt hat, dass es sich tatsächlich um den letzten Boden handelt. Wir stimmen dem jedoch nicht zu, denn es gab zwei sehr gute Gründe dafür, dass der zwischenzeitliche Aufschwung stärker ausgeprägt war, als die vorherigen: die Andeutungen der Federal Reserve in Bezug auf negative Zinssätze, ohne dass diesen Worten Taten folgten, und die Brexit-Überraschung (wobei der Brexit bislang noch nicht umgesetzt wurde).

Ohne diese Ereignisse hätte es womöglich keinen Unterschied zwischen der Goldrally 2016 und den früheren, lokalen Rallys gegeben, die wir 2013, 2014 und 2015 beobachten konnten.

Wenn also der finale Boden noch nicht gebildet wurde, stellt sich die Frage, auf welchem Kursniveau das voraussichtlich geschehen wird. Hier kommt die technische Analyse ins Spiel. Wir haben zwei Zielbereiche identifiziert - einen in der Nähe von 1.000 $, den anderen in der Nähe von 900 $. Diese Kursziele werden wir aktualisieren, wenn sich der Goldpreis ihnen nähert, doch im Moment sind sie unserer Einschätzung nach am wahrscheinlichsten. Der Grund für das erste Ziel?

Die Kombination aus der fallenden, mittelfristigen Unterstützungslinie und der runden Zahl von 1.000 $ stellt eine gute Unterstützung dar. Und warum das zweite Ziel? Dafür gibt es nur einen Grund, doch der ist äußerst bedeutsam - das Fibonacci-Retracement von 61,8%.

Die Fibonacci-Retracements haben sich an den Edelmetallmärkten als sehr nützliche Hilfsmittel erwiesen und das 61,8-%-Retracement zählt zu den klassischen und wichtigsten dieser Linien. Die anderen beiden Retracement-Linien bei 38,2% und 50% wurden bereits nach unten durchbrochen, daher ergibt sich das 61,8-%-Retracement als natürliches und sehr bedeutendes Kursziel.

Was in diesem Zusammenhang besonders wichtig ist: Wenn der Goldkurs diese Linie nicht deutlich nach unten durchbricht und den Einbruch bestätigt, ist der gesamte Kursrückgang von 2011-2016/2017 aus technischer Sicht nur eine ausgeprägte Korrektur nach der Edelmetallrally von 2000 bis 2011, nicht aber der Beginn eines neuen Bärenmarktes.

Zusammenfassend können wir feststellen, dass es gute technische und fundamentale Gründe für die Annahme gibt, dass der Goldkurs in den kommenden Jahren stark steigen wird. Gleichzeitig gibt es aber auch deutliche technische Hinweise auf einen weiteren Rückgang in den nächsten Monaten. Auf kurze Sicht ist zunächst mit höheren Preisen zu rechnen, wobei das Top bei 1.250 $ gebildet werden könnte, während der US-Dollar-Index seinen jüngsten Ausbruch nach oben bestätigt.

Das wird womöglich ein guter Punkt sein, um erneut Short-Positionen am Goldmarkt zu eröffnen, doch heute können wir das noch nicht mit Sicherheit sagen. Wir werden den Markt weiterhin beobachten, nach Bestätigungen Ausschau halten und unsere Abonnenten entsprechend benachrichtigen.


© P. Radomski
Herausgeber von Sunshine Profits


Informationen zum Abonnement finden Sie unter www.SunshineProfits.com.

Dieser Artikel wurde am 22.11.2016 auf www.gold-eagle.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten.de übersetzt.




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