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Silberpreise & Zinssätze

17.12.2016  |  Gary E. Christenson
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Steigende Zinsen

 
Wir wissen, dass Zinsen "der Preis des Geldes" sind und in den letzten 35 Jahren von der Regierung und den Zentralbanken immer weiter abgesenkt wurden. Die Preise an den Anleihemärkten steigen, wenn die Zinssätze fallen (gute Zeiten an der Wall Street) und fallen, wenn die Zinsen steigen. Höhere Zinssätze bedeuten, dass es teurer wird, die Schulden in Höhe von rund 200 Billionen Dollar zu bedienen, die sich weltweit angesammelt haben. Natürlich werden diese Schulden niemals zurückgezahlt, zumindest nicht mit Dollarnoten zum aktuellen Wert, doch die Zinszahlungen werden beschwerlicher. Budgets werden belastet, Projekte werden gekürzt, schwächelnde Unternehmen gehen pleite, die Aktienrückkäufe werden reduziert und für viele Zinsderivate wird das gar nicht gut enden...


Die Lösung
 
Alles crashen lassen. Man könnte sich auf globaler Ebene eingestehen, dass die Regierungen (zumindest seit 2008) keineswegs die Absicht haben ihre Schulden zurückzuzahlen. Dann würde eine Depression beginnen, die ganze Volkswirtschaften vernichtet, Regierungen zum Rücktritt zwingt, zahlreiche Unternehmen ruiniert und das Leben von Millionen von Menschen zerstört - einschließlich der Politiker und Zentralbanker, die dieses nicht nachhaltige System erschaffen und die zunehmende Verschuldung begünstigt haben.

Oder:

Schuldenmonetarisierung. Lasst die Druckerpressen auf Hochtouren laufen, startet Bernankes Geldhelikopter und schiebt die Schuld für die unvermeidliche Inflation später jemand anderem zu. Welcher Politiker, Banker, Wall-Street-Boss, Zentralbanker oder Unternehmenschef würde sich schon für den Crash entscheiden? Gehen Sie also lieber davon aus, dass man die inflationäre Option wählen wird.


Zum Vergleich:


1913 konnte man für einen Dollar fast 1/20 Unze Gold, 8 Gallonen Benzin oder 14 Brote kaufen. Wie wir alle wissen bekommt man für einen Dollar heute viel weniger. Die Politiker und Zentralbanker haben die Währung im Laufe der Zeit um rund 98% abgewertet. Dieser Wertverlust der Fiatwährungen wird sich in Zukunft voraussichtlich beschleunigen.

Während der achtjährigen Amtszeit von Präsident Obama haben sich die offiziellen Staatsschulden der USA etwa verdoppelt, von 10 Billionen auf 20 Billionen USD. Rechnen Sie in den kommenden Jahren mit noch mehr Schulden, viel mehr Schulden!


Was bedeutet das für den Silberpreis?
 
1. Ein höherer Schuldenstand heißt, dass mehr Dollar in Umlauf sind und das wiederum bedeutet Preissteigerungen bei den meisten Gütern, einschließlich Brot, Strom, Gesundheitsversorgung und Silber.

2. Die Monetarisierung von Anleihen, das "Drucken" von Banknoten und das Helikoptergeld werden letzten Endes jedem klarmachen, dass der US-Dollar kein zuverlässiger, stabiler Vermögenswert ist - und das schon seit 1913. Wenn sich diese Erkenntnis bei der Allgemeinheit durchsetzt, werden die Menschen Maßnahmen zum Schutz ihres Vermögens und zum Erhalt ihrer Kaufkraft ergreifen. Die Silber- und Goldkurse werden dann eine bessere Performance liefern als die crashenden Anleihemärkte, die überbewerteten Aktien und die Versprechen der Politiker.

3. Silber und Gold sind Versicherungen für den Fall eines Marktcrashs. Sie schützen den Anleger vor den Manipulationen von Zentralbanken und Regierungen, vor Wertverlusten der Währungen, kollabierenden Ponzi-Systemen an den Schulden- und Währungsmärkten und anderen Risiken.

4. In 100 Jahren hat der US-Dollar etwa 98% seines Wertes eingebüßt. Silber und Gold haben ihren Wert im Durchschnitt dagegen behalten. Wenn die Fiatwährungen weiter an Kaufkraft verlieren und sich ihrem wahren, inhärenten Wert annähern, sind angesichts der niedrigen aktuellen Kurse bei den Edelmetallen sprunghafte Preisanstiege zu erwarten.


Hyperinflationen
 
In den letzten 100 Jahren kam es in verschiedenen Staaten zur Hyperinflation. Argentinien hat seine Währung gegenüber dem US-Dollar seit 1950 beispielsweise um 10 Billionen:1 abgewertet. Der fortschreitende Wertverlust des Dollars, der Verlust seines Status als Reservewährung und die künftigen massiven Staatsausgaben zur "Stimulierung der Wirtschaft" können auch in den Vereinigten Staaten eine Hyperinflation auslösen. In solch einer katastrophalen Situation werden die Silberpreise auf ein unglaubliches Niveau steigen. Über die Folgen der Hyperinflation wird wahrscheinlich niemand erfreut sein, aber der Besitz von Silber wird helfen, den Schock abzumildern.

Stellen Sie sich auf ein steigendes Zinsniveau ein, auf die weitere Zunahme der weltweiten Verschuldung, auf den beschleunigten Wertverlust der Währungen und auf irrsinnige Wirtschaftspolitik - bis es eines Tages zu einem umfassenden Neustart kommt. Bis dahin werden auch die Silberpreise aller Wahrscheinlichkeit nach steigen.


© GE Christenson
aka Deviant Investor


Dieser Artikel wurde am 1. Dezember 2016 auf www.deviantinvestor.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.

Hinweis Redaktion: Im Mai 2016 ist das neue Buch von Dr. Jürgen Müller und Gary Christenson "Gold: 10.000 Dollar? Was eine neue Modellrechnung über die Zukunft des Goldpreises sagt" erschienen.



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