Wie man den "Krieg gegen Gold" gewinnt
08.12.2016 | Andrew Hoffman
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Doch nun will ich endlich zum eigentlichen Thema des heutigen Artikels kommen - dem aufkeimenden "Krieg gegen das Gold" und wie dieser gewonnen werden kann, obwohl er sich mehr auf Rhetorik und Panikmache stützt als auf echte Maßnahmen. Ich möchte dazu auf einen in dieser Woche veröffentlichten Artikel von Jim Rickards mit dem Titel "First the war on cash, then the war on gold" und meinen eigenen Artikel verweisen, die beide das erschreckende Verbot hoher Banknoten diskutieren, das Indiens Premierminister Narendra Modi letzte Woche verkündet hatte, und dessen potentielle, globale Folgen erörtern.Das indische Bargeldverbot ist nur ein weiteres, wenn auch besonders richtungsweisendes Beispiel in einer langen Reihe von Maßnahmen, die von so unterschiedlichen Staaten wie Schweden, Uruguay und Australien ergriffen wurden, genauso wie die nicht weniger schädlichen "Kapitalkontrollen", die in praktisch allen Ländern und Handelsräumen gelten, einschließlich der USA und Europa. Ich habe den Eindruck, dass der Krieg gegen das Bargeld nur ein letzter verzweifelter Versuch ist, das Ende des Status Quo noch ein wenig hinauszuzögern und die aktuelle Ordnung zu erhalten, in der ein paar Eliten auf Kosten der "99%" praktisch alle Macht und allen Reichtum der Welt besitzen.
Ihre wichtigste "Waffe" ist das größte und zerstörerischste Ponzi-System der Geschichte, dass sie mit Hilfe der entfesselten Druckerpressen geschaffen haben. Leider haben sie auf diese Weise die Weltwirtschaft, das Finanzsystem und die geopolitische Stabilität ruiniert, aber zum Glück stoßen sie damit nun an die Grenzen. Mittlerweile richtet jeder neu gedruckte Dollar, Euro, Yen, Yuan oder anderer Fiat-Müll mehr Schaden an als er nützt. Die meisten Währungskurse sind bereits eingebrochen und alle Währungen wurden dramatisch entwertet, mache offen, andere verdeckt. Auf dem Weg zum unvermeidlichen Worst-Case-Szenario, den alle Fiatwährungen in der Geschichte gegangen sind, haben wir nun fraglos die letzte, destruktive Phase erreicht. Aus diesem Grund erleben wir zur Zeit rund um den Globus drakonische geld- und währungspolitische Maßnahmen, aber auch einen bis vor Kurzem noch unvorstellbaren Aufstand der Bevölkerung.
In Bezug auf das indische "Bargeldverbot" habe ich schon die ganze Woche lang auf die Gerüchte hingewiesen, dass darauf ein Goldimportverbot folgen wird. Das würde zwar zu Modis Vorgehensweise passen, hätte meiner Meinung nach aber eine Gegenreaktion zur Folge, die sich mit der Französischen oder der bolschewistischen Revolution vergleichen ließe, denn Indien zählt immerhin mehr als eine Milliarde Einwohner, die Fiatwährungen hassen und Gold lieben. Abgesehen davon sind 500.000 Inder in der Edelmetall- und Schmuckbranche tätig, die insgesamt 7% des Bruttoinlandsproduktes erwirtschaftet. Das schlecht durchdachte und noch schlechter umgesetzte Verbot der indischen Banknoten war daher völliger Wahnsinn. Es hat nicht nur verheerende Schäden in der indischen Wirtschaft und Gesellschaft angerichtet, sondern auch die Aussichten auf politische Stabilität gefährdet.
Gestern gab es zudem die "Nachricht", dass China seine vierteljährlichen Goldimportkontingente verringert hätte. Ich setze das in Anführungszeichen, weil die Quelle die für ihre Anti-Gold-Propaganda bekannte Financial Times ist. Die Rede ist dabei vermutlich von den Importmengen des vierten Quartals, welches allerdings schon zu zwei Dritteln vorüber ist - und ohne dass in dem Artikel harte Fakten genannt werden. Man hielt diese Angelegenheit offenbar nicht für berichtenswert, bis die Financial Times sie unter dem pauschalen, angsteinflößendem Deckmantel der Kapitalkontrollen erwähnte, die die chinesische Regierung in diesem Jahr eingeführt hat, um Spekulationen mit dem Offshore-Yuan auf eine weitere Entwertung des inländischen Yuan zu verhindern - wobei natürlich genau das geschehen wird.
Solange keine weiteren Details bekannt sind, halte ich mich mit Äußerungen dazu lieber zurück. Allerdings erscheint es mir absurd, dass ausgerechnet China seine Einfuhren beschränken sollte. Schließlich ist die Volksrepublik das vielleicht am stärksten auf Gold setzende Land der Erde, das nicht nur seine offiziellen Goldbestände aufstockt, sondern auch seinen Bürgern zum Goldbesitz rät. Im Gegensatz zu Indien ist China hinsichtlich der Fertigungsindustrie weltweit die Nummer eins; es verfügt über die größten Goldreserven und hat eine Regierung, die sich der kommenden Währungskrise sehr wohl bewusst ist. In dieser Krise wird der Besitz von Gold entscheidend sein für das Überleben von Nationen und für das anschließende Einnehmen einer globalen, politischen und wirtschaftlichen Führungsrolle. Anders gesagt glaube ich nicht eine Sekunde lang, dass eine Verringerung der Importkontingente tatsächlich eine Maßnahme der Chinesischen Volksbank darstellt, genauso wenig wie Narendra Modi in Indien die Goldeinfuhren verbieten kann, ohne dadurch einen gewaltsamen, landesweiten Aufstand auszulösen.
Das übergreifende Thema sind bei all dem die verzweifelten, besorgten Regierungen, die aus Angst zu verzweifelten, drakonischen Maßnahmen greifen, um ihren eigenen unvermeidlichen Untergang zu verhindern. In der Geschichte ist das keineswegs eine Ausnahme, sondern eher die Norm. Das Gleiche gilt auch für alle vergeblichen Versuche, die zahllosen gescheiterten Fiatwährungssysteme der letzten tausend Jahre zu retten - keiner war je von Erfolg gekrönt. Immer waren es diejenigen mit echtem Geld, d. h. mit physischem Gold und Silber, die überlebten und denen es in finanzieller Hinsicht fast immer gut ging. Wenn das größte, zerstörerischste und erste weltumspannende Fiat-Ponzi-System der Geschichte kollabiert, wird es zweifellos genauso sein.
Der Begriff "Krieg gegen Gold" klingt unheilvoll und tatsächlich ist dieser Kampf viel leichter zu gewinnen als der Krieg gegen das Bargeld. Grund dafür ist die altehrwürdige Unveränderlichkeit des gelben Metalls sowie seine einzigartige Erfolgsgeschichte als Vermögensschutz. Jim Rickards rät wie auch ich dazu, das Gold einfach zu behalten, so lange Sie können. Wie alles, das verboten oder nur eingeschränkt zulässig ist, wird Gold dadurch höchstens im Wert steigen. Das gilt insbesondere für US-Amerikaner, denn diese haben das zweifelhafte Glück, in dem Land zu leben, das nicht nur die aktuelle Reservewährung der Welt herausgibt, sondern auch den erwähnten "Krieg" anführt. Die Goldpreise sind derzeit niedriger denn je, ganz gleich ob man den Wert des Edelmetalls an den Produktionskosten, dem Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage oder der in Umlauf befindlichen Fiatgeldmenge misst.
Wenn Sie ernsthaft besorgt darüber sind, dass Goldbesitz verboten und Goldvorräte beschlagnahmt werden könnten, dann bedenken Sie, dass die Wahrscheinlichkeit für Verbote, Konfiszierungen oder Einschränkungen im Zusammenhang mit Silber fast Null ist, weil so wenig des weißen Metalls existiert und drei Viertel dessen zudem für verschiedene wichtige Anwendungen in der Industrie benötigt werden. Lesen Sie dazu auch diesen Artikel über die Explosion der Silbernachfrage in Indien, als die Regierung das letzte Mal versuchte, Goldbesitz zu verbieten und damit scheiterte. Silber war zudem nie zuvor so stak unterbewertet wie heute. Es steht daher zu erwarten, dass die Preise künftig auf den eigentlichen Wert des Edelmetalls ansteigen. Zahlreiche potentielle Katalysatoren kommen als Auslöser in Frage.
Kurz gesagt hat der Krieg gegen alle echten Vermögenswerte begonnen, da die verzweifelten Regierungen versuchen, ihre Macht zu sichern, indem sie die Preise aller Assets stützen, die eigentlich keinen oder nur einen sehr geringen inhärenten Wert haben. Die Welt steht zweifellos an der Schwelle zu einer historischen politischen, wirtschaftlichen und monetären Wende. Wenn Sie in dieser Zeit physisches Gold und Silber besitzen, werden Sie sich in einer besseren Ausgangsposition für spätere Gewinne befinden, als rund 99% der Menschen.
© Andrew Hoffman
www.milesfranklin.com
Der Artikel wurde am 1. Dezember 2016 auf www.milesfranklin.com veröffentlicht und in Auszügen exklusiv für GoldSeiten übersetzt.