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David Morgan über aktuelle Trends und Ereignisse an den Edelmetallmärkten

16.12.2016  |  Mike Gleason
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Damit lag der Zins 5% über der Inflationsrate und wenn die realen Rendite im Bereich von 4% oder 5% liegen, dann versetzt das den Edelmetallen meistens einen Dämpfer. Prinzipiell gibt es aber keinen Grund, die steigenden Zinsen oder die sinkenden Anleihepreise zu fürchten. Die Anleihemärkte sind natürlich das eigentliche, große Problem. Ich weiß, dass wir schon oft darüber gesprochen haben, aber Sie werden auch Internet viele Informationen dazu finden. Sie können auch das Kapital "Debt Bomb" in unserem Buch "The Silver Manifesto" lesen. Wir haben uns eingehend mit diesem Thema befasst.


Mike Gleason: Ja, das stimmt. Der ausschlaggebende Faktor sind definitiv die Realzinsen, nicht die nominellen Zinsen und es ist auf eine gewisse Weise faul, einfach davon auszugehen, dass höhere Zinsen automatisch niedrigere Edelmetallpreise bedeuten. Es hängt immer davon ab, wie sich die Zinskurve gegenüber der Inflation verhält.

Es gibt zur Zeit noch ein weiteres interessantes Thema: Gerüchten zufolge könnte es in Indien zu einem Einfuhrverbot für Gold kommen. Die indischen Bürger sind bekannt dafür, dass sie die wahrscheinlich eifrigsten Goldkäufer der Welt sind. Eine Importsperre würde uns nicht überraschen, denn immerhin hat die indische Regierung bereits ganz unvermittelt die beiden höchsten Banknoten des Landes für ungültig erklärt und damit ein ziemliches Chaos angerichtet. Als Indien das letzte Mal ein Verbot für Gold verhängt hatte, führte das nur zu höheren Preisen am inländischen Markt und verstärktem Schmuggel, aber auch die Silbernachfrage hat stark zugenommen. Was denken Sie über die derzeitige Situation in Indien, David?


David Morgan: Als ich in Deutschland war, traf ich auch Mark O'Byrne auf der Konferenz, den ich schon seit Jahren kenne und mit dem ich mich oft über Skype unterhalten habe. Mit gefällt, was er schreibt. Er hat erst vor Kurzem einen Artikel darüber geschrieben, dass Silber in Indien das neue Gold ist. Die Regierung macht ihrer Bevölkerung den Goldbesitz wirklich schwer, sie müssen jetzt nachweisen, dass sie die rechtmäßigen Besitzer sind, dass sie es geerbt oder auf legalem Weg erworben haben, wo das Geld dafür herkommt usw.

Vieles, was derzeit über die Lage in Indien gesagt wird, stammt direkt aus der Gerüchteküche. Ich hatte noch keine Zeit nachzuprüfen, was Fakt ist und was Fiktion, aber es ist im Moment ein heißes Thema. In dem Artikel hieß es jedenfalls, dass das alles kein großes Problem sei. Die Inder würden stattdessen einfach wieder Silber kaufen. Viele Leute wissen zwar, dass Indien schon immer eine besondere Vorliebe für Edelmetalle hatte, aber nicht, dass diese jahrzehntelang hauptsächlich Silber galt, weil das weiße Metall für den Großteil der Bevölkerung viel erschwinglicher war als Gold. Die Inder haben schon immer viel Gold gekauft, aber Gold war nicht so allgegenwärtig wie Silber.

Jetzt da so viele Unternehmen oder Abteilungen nach Indien umgezogen sind, vor allem in der Softwarebranche, aber auch in anderen Industriezweigen, ist die Bevölkerung viel wohlhabender geworden. Aus diesem Grund investieren sie heute mehr Geld in Gold und andere Anlagen. In Indien entwickelt sich eine Mittelschicht, die immer westlicher denkt. Es geht nicht mehr nur darum, dass die Eltern und die Großeltern schon immer Edelmetalle gekauft haben. Ich denke, dass auch Investmentfonds und andere Optionen immer beliebter werden.

Aber um noch einmal auf Marks Artikel zurückzukommen: Darin schreibt er, dass es nicht so schlimm ist, wenn die Regierung in Bezug auf Goldbesitz rigoros durchgreift, denn dann wird es eine verstärkte Nachfrage nach Silber geben. Der Silberpreis ist in Indien in den letzten Jahren relativ stabil geblieben. Er wird nicht nur von der großen Investitionsnachfrage gestützt, sondern auch von der staatlich subventionierten Solarindustrie, die sich ziemlich gut entwickelt.


Mike Gleason: David, bevor wir zum Ende des Interviews kommen, geben Sie uns doch bitte noch einen Ausblick auf den Rest des Jahres und sagen Sie uns, was Sie hinsichtlich der Preisentwicklung im Edelmetallsektor im nächsten Jahr erwarten. Ich erinnere mich daran, dass Sie einen Angriff auf die Edelmetallpreise vorgesagt hatten, etwa in der letzten Dezemberwoche. Genau das ist in den letzten Jahren mehrfach vorgekommen. Rechnen Sie in diesem Jahr mit etwas Ähnlichem? Außerdem würden wir gern noch erfahren, woran Sie beim Morgan Report gerade arbeiten und ob es irgendwelche Neuigkeiten gibt, die Sie gern noch ansprechen möchten.

David Morgan: Ja Mike, ich denke wirklich, dass die Kurse in den letzten Handelstagen des Jahres noch einmal stark unter Druck geraten könnten. Es ist ziemlich leicht, das vorherzusagen. Das heißt natürlich nicht, dass es in diesem Jahr genauso sein muss, aber alle kleinen Märkte lassen sich relativ leicht in die eine oder andere Richtung bewegen. Wenn an einem Markt mit einem geringen Handelsvolumen jemand plötzlich große Mengen kauft, schießt der Preis in die Höhe und wenn umgekehrt jemand sehr viel verkauft, drückt das den Preis nach unten.

Ich denke, so wird es Ende des Jahres am Silbermarkt sein. Heißt das, dass Sie jetzt kein Silber und Gold kaufen sollten, um es zu Weihnachten zu verschenken? Nein. Meiner Meinung nach ist es ein Spiel für Anfänger, zu versuchen den exakten Preisboden zu erwischen. Ich denke, dass wir ohnehin schon recht nah dran sind. Könnten die Kurse weiter fallen? Ja. Ich erwarte, dass sie noch tiefer sinken. Aber viel tiefer? Nein.

Was unsere Arbeit angeht, habe ich erst vor Kurzem etwas sehr, sehr Interessantes gesehen. Ich war in Vancouver und habe mich dort mit einem Ingenieur getroffen, der mir eine modernisierte Kugelmühle zeigte. Da ich selbst früher als Ingenieur gearbeitet habe, haben wir uns prächtig verstanden und er erklärte mir die Vorteile des neuen Designs.

Das Unternehmen, dass wir auch in der Rubrik der spekulativen Investments im Morgan Report aufführen, hat aber noch ein anderes Ass im Ärmel. Ich habe einen faszinierenden Prozess mit einem Lösungsmittel beobachtet.

Die Lösung ist nicht giftig, man könnte sie sogar trinken. Dennoch lassen sich mit ihr fast alle Metalle ausfällen. Ich habe das im Labor gesehen und selbst gefilmt. Ich werde das Video zur Verfügung stellen, sobald ich kann, aber ich muss mich an bestimmte Regeln halten. Ich kann Werbung dafür machen, so wie jetzt gerade, aber ich darf nicht zu viel verraten. Ich denke allerdings, dass es in ein oder zwei Wochen öffentlich gemacht wird. Die Abonnenten des Morgan Report, die die meisten spekulativen Aktien gekauft haben, halten bereits Anteile an dem Unternehmen. Soweit ich weiß, wird es wahrscheinlich eine Ausgliederung des entsprechenden Unternehmensbereiches geben.


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