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Die Macht der Illusion - ein Ausblick auf 2017

12.01.2017  |  The Gold Report
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Ausschlaggebend waren dabei drei Faktoren: 1) das Zinsänderungsrisiko, 2) das Staatsrisiko, 3) das geopolitische Risiko. In der modernen Portfoliotheorie werden alle Aktienkurse an der risikolosen Rendite gemessen, wobei üblicherweise die Rendite der dreimonatigen US-Staatsanleihe herangezogen wird (aktuell 0,536%). Angesichts einer Inflationsrate von 1,7% (nach offiziellen Angaben) kommt man schnell auf die Idee, dass Aktien mit einer Dividende von etwa 2% ein besseres Vehikel für Kapitalallokationen in festverzinsliche Wertpapiere zu sein scheinen, als die kurzfristigen Staatsanleihen. Selbst die US-Anleihen mit einer Laufzeit von zwei Jahren werden nur zu 1,28% verzinst.

Hier beginnt nun die Konfusion: Wenn die Aktienkurse angeführt von der Finanzbranche (allen voran Goldman Sachs) seit der US-Wahl 10% gegenüber den Renditen der 10-jährigen Anleihen gestiegen sind, die sich seit Anfang 2016 ebenfalls verdoppelt haben, was sagt uns das dann über die Bewertungen an den Aktienmärkten? Wenn Sie wie ich ein Purist sind, dann müssen sie aufgrund der modernen Portfoliotheorie glauben, dass die Aktien überbewertet sind. Trotzdem steigen die Kurse weiter. Für viele ist das verwirrend.


Diffusion

Diffusion wird definiert als "Nettobewegung von Molekülen oder Atomen von einem Bereich mit hoher Konzentration in einen Bereich mit niedriger Konzentration." Ich verwende den Begriff allerdings, um die Stimmung der Investoren in Bezug auf Aktien, Gold und Anleihen zu charakterisieren.

Zu Beginn des Jahres 2016 überwogen die Pessimisten am Goldmarkt und die Optimisten am Aktienmarkt, doch im Laufe des Januars führten die geopolitischen Ereignisse nach und nach zur Durchmischung der Konzentrationen. Im Juli war der Goldmarkt dann mit einer enorm hohen Konzentration an Goldbullen gesättigt, doch dank der Bemühungen der professionellen Trader und der Bullionbanken kam es im Hinblick auf diesen allgemeinen Optimismus zur Massendiffusion und die Marktstimmung kippte.

Im November 2016 warnten all die "Gurus" der Aktienmärkte vor einem finanziellen Armageddon, falls Donald Trump die Präsidentschaftswahl für sich entscheiden sollte. Trotz seines Wahlsiegs, trotz des erschreckenden Einbruchs des Dow Jones um 800 Punkte und trotz der Goldrally von 100 $, kam es in den frühen Morgenstunden des 9. November infolge einiger Eingriffe in das Marktgeschehen zu einer erneuten "Diffusion" des Sentiments, im Zuge derer alle Kursverluste an den Aktienmärkten wieder aufgeholt und die Kursgewinne am Goldmarkt wieder zunichte gemacht wurden. Die kollektive Weisheit der Wall-Street-"Strategen" versagte gänzlich gegenüber der Finanzmacht der Zentral- und Geschäftsbanken, für die es nichts wichtigeres gibt als...


Illusion

Eine "trügerische Erscheinung oder Wahrnehmung" ist genau das Werkzeug, dass die Machthabenden verwenden, um die breite Bevölkerung, einschließlich der meisten Analysten und Vermögensverwalter an der Wall Street, dumm zu halten und empfänglich für unterschwellige Botschaften und Suggestionen zu machen. Für die Macht der Illusionen gibt es kaum ein besseres Beispiel als die Wochen vor der Präsidentschaftswahl in den USA.

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Die Mainstreammedien stimmten in einen Chor ein, der für den Fall eines Wahlsieges von Trump negative Entwicklungen prophezeite. Diese Botschaft wurde von den Finanzmedien in den USA genauso konsequent verbreitet, wie die Finanzmedien in Großbritannien versucht hatten, den Wählern so viel Angst vor dem Brexit einzujagen, dass sie dagegen stimmen.

Im Hintergrund wurden die Aktienpositionen indes still und sorgfältig weiter ausgebaut, während Trump in den Umfragen unaufhaltsam aufholte. Die Investoren, die die Auszählung der Stimmen in der Wahlnacht live mitverfolgten, hatten die Geschichte, ein Wahlsieg Trumps würde einen unmittelbaren Crash der Aktienkurse um 10% auslösen, völlig verinnerlicht. Das lässt sich auch an der Reaktion des Goldmarktes und der S&P-500-Futures ablesen, als sich das Wahlergebnis zunehmend deutlicher auf den entsetzten Gesichtern der CNBC-Kommentatoren abzeichnete.

Kurz nach Mitternacht glich die Situation dann einer Stelle im Film "Die Glücksritter", in der Eddie Murphy Dan Aykroyd immer wieder fragt, "Jetzt, Winthorpe? Jetzt?" und es um die Frage geht, ob sie ihre Short-Positionen auf Orangensaftkonzentrat eindecken sollen, nachdem der Kurs steil abgestürzt ist. Nachdem sie durch die Verbreitung der Illusion zuerst massenhafte Verwirrung ausgelöst hatten, geboten die Drahtzieher den Entwicklungen am Goldmarkt und an den Aktienmärkten schließlich Einhalt. Der Rest ist Geschichte.

Die Anleger wurden durch Verwirrung zum Handeln bewegt, die Marktstimmung wurde durch permanente Eingriffe und die Berichterstattung der Mainstreammedien ins Gegenteil verkehrt und schließlich wurde eine Täuschung verwendet, um die "Falle" aufzustellen. Das Ganze wurde brillant geplant, kunstvoll umgesetzt und meisterhaft ausgeführt. Die Eliten, die die Banken kontrollieren (und mittels der Zentralbanken auch die Geldpolitik), bereicherten sich Ende 2016 so auf hedonistische, unanständige, ja gar kriminelle Weise im Casino der Wall Street.


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