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Historische Dokumente zeigen: Der Goldpreis sollte 20mal höher sein

30.01.2017  |  Steve St. Angelo
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Da hat sich innerhalb von 86 Jahren eine ganz schön große Veränderung vollzogen, nicht wahr? Die in Form von Gold vorgehaltenen Währungsreserven entsprechen mit einem Wert von 1,28 Billionen Dollar heute nur 1,7% des Bruttoweltprodukts in Höhe von 73,9 Billionen Dollar. Den Wert der offiziellen Goldbestände habe ich berechnet, indem ich die derzeit 33.250 Tonnen mit einem Preis von 1.200 Dollar je Unze multipliziert habe. Natürlich wissen wir nicht, wie hoch die staatlichen Goldreserven in Wirklichkeit sind, aber die offiziellen Angaben geben uns zumindest eine grobe Richtlinie.

An anderer Stelle wird im Mineral Yearbook 1932-33 zudem der exakte Umfang der weltweiten monetären Gold- und Silberreserven im Jahr 1931 genannt:

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Interessant daran ist, dass der Bericht auch Silber als Währungsmetall mit einschließt. Den Daten zufolge hatte monetäres Silber 1932 einen Anteil von 25% an allen Währungsreserven. Insgesamt belief sich der Wert der weltweit zu Reservezwecken verwahrten Gold- und Silberbestände auf 16 Milliarden Dollar. Die Vereinigten Staaen besaßen damals Edelmetallbestände im Wert von 4,9 Milliarden Dollar bzw. rund ein Drittel der globalen Reserven.

Wie komme ich nun darauf, dass Gold heute im Vergleich zu 1929 extrem unterbewertet ist und der Preis eigentlich beim 20fachen des aktuellen Wertes liegen müsste? Wie oben erwähnt, entsprachen die globalen Goldbestände 1929 in etwa einem Drittel der weltweiten Wirtschaftsleistung. Ein Drittel des Bruttoweltprodukts von 2015 sind 24,6 Billionen Dollar. Wenn man diese 24,6 Billionen Dollar durch 1,28 Billionen Dollar teilt, d. h. durch den aktuellen Wert der heutigen Goldreserven, erhält man 19,2 - oder 20, wenn man großzügig aufrundet.

Der aktuelle Goldpreis von 1.200 Dollar multipliziert mit 20 ergibt 24.000 Dollar je Unze. Wenn die heute vorhandenen monetären Goldreserven also wie im Jahr 1929 einem Drittel der globalen Wirtschaftsleistung entsprechen sollten, müsste der Goldpreis bei 24.000 Dollar liegen. Zwar behandeln die westlichen Zentralbanken das gelbe Metall gegenüber der Öffentlichkeit wie ein "barbarisches Relikt", aber privat sind die Banker wahrscheinlich ganz anderer Meinung.

Was aber hat der Vergleich der Goldreserven mit dem Bruttoweltprodukt überhaupt zu bedeuten? Werfen wir einmal mehr einen Blick in das Mineral Yearbook 1932-33 zum Thema Gold und Silber:

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Geld sollte demnach kurz gesagt "ein Zahlungsmittel und ein Standard sein, mit dem künftige Verbindlichkeiten festgesetzt werden können." Heutzutage erfüllt Geld diese Funktion jedoch nicht mehr. Wir müssen uns dazu nur die Staatsschulden der USA anschauen, die sich auf fast 20 Billionen Dollar belaufen. Die offiziellen Goldreserven im Umfang von 8.100 Tonnen, die die Vereinigten Staaten angeblich besitzen, reichen beim aktuellen Marktpreis nur aus, um einen winzigen Anteil dieser Verbindlichkeiten zu decken.

Die meisten Definitionen von Geld beruhen auf der Funktion als Tausch- oder Zahlungsmittel, schließen jedoch nicht die "künftigen Zahlungsverpflichtungen" mit ein. Diese Funktion ist allerdings ein äußert wichtiger Punkt, der bei der derzeitigen Bewertung von Gold und Silber nicht berücksichtigt wird.

Der hellblau markierte Teil des obenstehenden Zitats erklärt, dass im Laufe der Geschichte verschiedene Tausch- und Zahlungsmittel ausprobiert und wieder verworfen wurden und am Ende nur Gold und Silber als die wichtigsten Währungsmetalle übrig blieben. Warum? Weil diese beiden Substanzen einfach am besten geeignet sind: Sie sind beständig, homogen, leicht teilbar, gut erkennbar und leicht zu transportieren.

Das große Problem, mit dem die Welt heute konfrontiert ist, besteht darin, dass all das angebliche Vermögen nur durch Schulden gedeckt ist, nicht jedoch durch Gold oder Silber. 1929 entsprachen die offiziellen, als Währungsreserven vorgehaltenen Goldbestände noch einem Drittel der weltwirtschaftlichen Gesamtleistung. Heute entsprechen die Goldreserven gerade einmal 1,7% des Bruttoweltprodukts.

Wie weiter oben erwähnt, konsumieren die Vereinigten Staaten ungefähr 19 Millionen Barrel Öl am Tag, was der Arbeitskraft von 54,6 Milliarden Menschen entspricht. Weltweit liegt der Ölverbrauch bei etwa 80 Millionen Barrel täglich. Die Tag für Tag durch konventionelles Rohöl bereitgestellte Energiemenge ist damit genauso hoch, wie die Energie, die 230 Milliarden Menschen mit ihrer Arbeit erzeugen könnten.

Anders ausgedrückt bedeutet das, dass allein die weltweite Ölproduktion 33mal so viel Energie zur Verfügung stellt, wie es alle sieben Milliarden Menschen dieser Erde gemeinsam könnten. Von dieser Energie sind wir vollkommen abhängig und nur durch diesen Überfluss an Öl war es möglich, dass der globale Schuldenberg auf 230 Milliarden Dollar angewachsen ist. Unglücklicherweise steckt die Ölindustrie weltweit in ernsten Schwierigkeiten, da die Nettoenergie des geförderten Öl rasant abnimmt. Das wird in Zukunft verheerende Auswirkungen auf die Weltwirtschaft haben.

Wenn der Kollaps der globalen Ölindustrie mit dem Zusammenbruch des überschuldeten und schuldenbasierten Fiatwährungssystems zusammenfällt, werden die Gold- und Silberreserven ihre Rolle als echtes Geld wieder erfüllen. Steigt der Wert der Edelmetalle dann auf 20.000 $ je Unze Gold und 500-1.000 $ je Unze Silber, werden sich den Edelmetallinvestoren viel bessere Möglichkeiten eröffnen, als den 99% der Anleger, die ihr Vermögen in extrem überbewertete Aktien, Anleihen und Immobilien investiert haben.


© Steve St. Angelo
(SRSrocco)


Dieser Artikel wurde am 24. Januar 2017 auf srsroccoreport.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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