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David Smith: Bei einem Marktkollaps geht alles ganz schnell - bereiten Sie sich jetzt vor!

06.02.2017  |  Mike Gleason
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Es ist wichtig zu verstehen, dass das Vertrauen der Menschen das Einzige ist, was das gesamte System zusammenhält. Wenn die Bürger das Vertrauen in ihre Institutionen und in die Papierwährung in ihren Taschen verlieren, wird das die Edelmetallnachfrage gewaltig in die Höhe treiben. Gleichzeitig werden wir in den kommenden Jahren mehr und mehr Anzeichen für Angebotsengpässe am Gold- und Silbermarkt erkennen.

Wer erst einmal abwartet und glaubt, er könne seine Investitionen auch dann noch tätigen, wenn alle Zeichen schon auf Sturm stehen, wird wahrscheinlich eine bittere Enttäuschung erleben. Die Preise und auch die Aufgelder werden dann viel höher sein als heute. Alle Vorteile, die sich manche Anleger davon erhoffen, dass sie mit ihren Käufen noch warten, werden meiner Einschätzung nach künftig von den steigenden Aufgeldern und der Verknappung des Angebots zunichte gemacht.


Mike Gleason: Was würden Sie denjenigen sagen, die glauben, dass die Manipulationen an den Edelmetallmärkten bis in alle Ewigkeit fortgesetzt werden können? Eines Tages muss das künstlich niedrige Preisniveau doch Konsequenzen haben und sich auf das Angebot und die Exploration neuer Lagerstätten auswirken, oder?

David Smith: Ich verstehe auf jeden Fall, dass ein Teil der Anleger befürchtet, dass es immer so weitergehen wird, denn die Banken scheinen allmächtig zu sein. Als Geschichtsstudent habe ich allerdings gelernt, dass es bei wichtigen Wendepunkten in der Geschichte oft so aussah, als könnten gewisse Kräfte nie umgekehrt und gewisse Umstände nie geändert werden.

Wenn man die Informationen und die Hinweise betrachtete, die in der jeweiligen Zeit zur Verfügung standen, hatte es oft den Anschein, als würde sich eine bestimmte Situation niemals ändern. Doch wenn man die richtigen Punkte und Faktoren untersuchte, erwies sich augenscheinliche Stärke in vielen Fällen als enorme Schwäche. Wenn es dann zu Umbrüchen kam, ging es immer ganz schnell. Mit unseren modernen Kommunikationsmöglichkeiten, dem Internet usw. wird es heute noch schneller gehen als je zuvor.

Niemand kann vorhersagen, wann genau eine solche Wende einsetzen wird, aber sie wird kommen. Das System, das die Anleger im Laufe der Jahre um Milliarden von Dollar betrogen hat, wird in sich zusammenbrechen und wenn es so weit ist, wird es ganz schnell gehen. Wir werden eines Morgens aufwachen und die Welt wird sich verändert haben. Wenn wir nicht darauf vorbereitet sind, werden wir nur zusehen können, statt teilzuhaben. Wir werden gezwungen sein, darauf zu reagieren.

Ich glaube, dass die Edelmetallanleger jetzt einfach durchhalten müssen. Es wird nicht mehr allzu lange dauern, bis es zu grundlegenden Veränderungen kommt. Wer einfach nur abwartet, bis die Lage völlig klar ist, für den wird es zu spät sein.


Mike Gleason: Viele Gold- und Silberinvestoren wüssten gern, was die Präsidentschaft von Donald Trump für die Edelmetallpreise in den kommenden Monaten bedeuten wird. Ich habe diese Frage praktisch jedem meiner Interviewgäste der letzten Monate gestellt. Unserer Ansicht nach ist es sehr schwer, das vorherzusagen.

Trump hat sich z. B. zum Teil sehr kritisch über die US-Notenbank und das künstlich niedrige Zinsniveau geäußert. Er hat allerdings auch gesagt, dass er niedrige Zinsen als gute Gelegenheit für die Regierung wahrnimmt, um zu günstigen Konditionen Geld zu leihen. Es sieht auch nicht mehr so aus, als hätte er ein Problem mit Janet Yellen als Vorsitzende der Federal Reserve. Was denken Sie also, wie sich die Präsidentschaft Trumps auf die Edelmetallmärkte auswirken wird?


David Smith: Ich denke, sie wird zu starker Volatilität führen. Abgesehen von der Diskussion darüber, was Trump tun will, was er ankündigt und welche Einstellungen er vertritt, gibt es noch eine andere Frage: Was wird er überhaupt umsetzen können? Es gibt Kräfte, die gegen seine Vorhaben sind, und andere, die dafür sind. Dieses Tauziehen wird nicht nur in der öffentlichen Debatte stattfinden, sondern auch in den Hinterzimmern der Politik. Darüber, zu welchen Ergebnissen das führen wird, kann nur spekuliert werden.

Ich kann Ihnen jedenfalls eines sagen: Ich würde mich angesichts all der Unsicherheit, die nicht nur in den Vereinigten Staaten, sondern auf der ganzen Welt herrscht, mit Blick auf die Zukunft sehr unwohl fühlen, wenn ich nicht in die Edelmetalle investiert hätte.

Die heutigen Entwicklungen stehen eine ganze Größenordnung über dem, was ich je zuvor in meinem Leben gesehen habe. Wer versucht, alle Details zu analysieren und vorherzusagen, übernimmt sich meiner Meinung nach ein bisschen. Das ist unmöglich. Eine sinnvolle Strategie ist es in meinen Augen, sich einen Plan zurechtzulegen, diesen umzusetzen und dann einfach zu beobachten, wie sich die Dinge entwickeln, statt zu versuchen alles vorherzusehen, nur um den Ereignissen dann doch einen Schritt hinterher zu sein.


Mike Gleason: Wir hatten ja schon angesprochen, dass Gold und Silber sich in den ersten Wochen des neuen Jahres gut entwickelt haben. Was halten Sie von der Idee, auf einen "sicheren" Kaufpreis zu warten, statt einfach mit dem Aufbau einer Position zu beginnen und dann die Durchschnittspreismethode zu wählen? Was raten Sie den Anlegern? Sie haben bei diesem Thema schon immer einen kühlen Kopf bewahrt und darauf geachtet, dass Ihre Entscheidungen nicht von Emotionen beeinflusst werden.

David Smith: Beim Investieren gibt es zwei hauptsächliche Risiken. Das erste ist das Informationsrisiko, d. h. man kennt nicht alle Informationen. Niemand tut das. Die Informationen werden oft erst dann ersichtlich, wenn etwas passiert. Üblicherweise ist der Preis vergleichsweise niedrig, solange nicht alle Informationen bekannt sind. Dieses Risiko besteht auch aktuell, denn wir wissen nicht, wie sich die Dinge in den ersten Wochen und Monaten von Donald Trumps Präsidentschaft entwickeln werden.

Wir wissen nicht, was genau er vorhat, wie er es umsetzen will und wie die Reaktionen darauf ausfallen werden, daher sind die Preise unter Druck. Wenn klarer wird, welche Folgen seine Maßnahmen haben werden und deutlich wird, dass die Entwicklungen positiv für die Edelmetalle sind - d. h. wenn der Markt über mehr Informationen verfügt - werden die Kurse deutlich ansteigen.


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