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Das Jahr des Hahns - und der Anfang vom Ende?

01.02.2017  |  Captain Hook
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Wäre es nicht "lustig", wenn China einen Teil seiner noch immer überaus reichlichen Währungsreserven für den Kauf von Gold- und Silberbullion verwenden und den Fokus dabei nicht auf das gelbe, sondern auf das weiße Metall legen würde, weil dieses für die vernetzten amerikanischen Märkte eine so außerordentliche strategische Rolle spielt? Wie Sie aus den Berichten, die ich im Laufe der Jahre zu Silber geschrieben habe, vielleicht wissen, ist Silber nicht nur von enormer Bedeutung für den Erhalt der riesigen Kreditblase, sondern für praktisch alles.

Das gesamte System der finanziellen Repression, mit den Zinsen als Dreh- und Angelpunkt, hängt davon ab, dass der Silberpreis niedrig bleibt. Grund dafür sind die Schlüsselbeziehungen des Silbermarktes zu anderen Märkten wie dem Goldmarkt (Währungen), den Anleihemärkten und den Aktienmärkten. Ein radikaler Umbruch am Silbermarkt würde die Derivatemärkte aus den Angeln heben, mit denen das übergreifende Preisgeflecht gemanagt wird.

Wenn China den USA also wirklich schaden wollte, müsste es nichts weiter tun, als Silber aus den Fesseln der New Yorker Terminbörse COMEX zu befreien, dem primären Preiskontrollinstrument, mit dem die Kurse niedrig gehalten werden. Es gibt nur einen Weg, um das zu erreichen: alles zu kaufen (was sie mit ihren Devisenreserven im Billionenhöhe durchaus tun könnten) oder die globalen Preisunterschiede so stark zu erhöhen, dass Arbitragegeschäfte für die Milliardäre der Welt unwiderstehlich werden. Die daraufhin folgende Kaufhysterie hätte den gleichen Effekt und würde die globalen Reserven leerräumen, selbst den Silbervorrat von JP Morgan.

Wenn es am physischen Silbermarkt je zu einer echten Manie und zu einer Welle von Panikkäufen kommen sollte, wäre gar kein großer Einsatz nötig, sobald die Sache einmal ins Rollen gekommen ist. Die Preisdynamik würde letztlich alle Arten von Fonds (Staats-, Renten-, Hedgefonds usw.) mit an den Markt bringen, ganz zu schweigen von der breiten Öffentlichkeit - ganz besonders jetzt, mit einem US-Präsidenten, der am Fundament der alten Ordnung rüttelt.

Denken Sie dabei auch an die strategischen und logistischen Vorteile, die China aus einer solchen Aktion entstehen würden und die jede kriegsführende Nation anstrebt. Das Reich der Mitte könnte auf diese Weise zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: die Reste der Glaubwürdigkeit vernichten, die dem US-Dollar bislang noch verblieben sind, und gleichzeitig die eigene Kasse (die Währungsreserven) mit all dem Gold und Silber auffüllen. Nachdem die Chinesen eine Manie an den Edelmetallmärkten ausgelöst haben, wäre es für sie ein Leichtes, den Dollar zu torpedieren.

Sie bräuchten sich nur auf die erfundenen Goldreserven konzentrieren, die die USA in Wirklichkeit gar nicht besitzen, während die Gold- und Silberpreise in die Höhe schießen. Selbst falls die USA damit (vorübergehend) noch einmal davonkommen sollten, würde der Situation so zumindest ein Fünkchen Wahrheit beigemischt. So ist das im Krieg. Während sich die Spannungen zwischen den Vereinigten Staaten und China weiter zuspitzen, sollten Sie mit Aktionen dieser Art rechnen. China wird seinen heimlichen Coup gegen den Westen weiter vorantreiben und sein Ziel verfolgen, das globale Finanzsystem unter chinesische Kontrolle zu bringen.

Lassen Sie sich also nicht täuschen, meine Damen und Herren - das weltumspannende Schachspiel scheint in die heiße Phase zu gehen und die Vereinigten Staaten werden diesmal wohl nicht als Sieger daraus hervorgehen. Dass Obama acht Jahre lang den Ausverkauf Amerikas an die Globalisten fortsetzte, wird China in diesem Zusammenhang nur eine weitere Hilfe sein, vor allem, wenn es Trump nicht gelingt, "Amerika wieder großartig" zu machen - was nur allzu wahrscheinlich ist. Wollen wir also zumindest hoffen, dass er die Situation unter Kontrolle bringt, bevor sie ihn unter Kontrolle bringt.

Die US-Notenbank Federal Reserve wird sich in der Zwischenzeit darauf konzentrieren müssen, die verbliebene Glaubwürdigkeit des Dollars zu schützen, und wenn sie dabei ebenfalls zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen kann (oder eher zwei Hähne - Trump und China), dann sei es so. Seien Sie deswegen nicht überrascht, falls die Fed den Leitzins in der nächsten Woche anhebt. Sie hätte jedenfalls genügend gefälschte Statistiken, mit denen sie diesen Schritt rechtfertigen könnte.

Wie ich bereits in früheren Artikeln erwähnt habe, will die Federal Reserve Donald Trump schaden und das erste Jahr seiner Amtszeit liefert den Notenbankern eine Begründung für die Straffung der Geldpolitik. Wenn sie jetzt abwarten, könnte es sich zudem im Nachhinein herausstellen, dass sie die richtige Gelegenheit verpasst haben.

Für den Aktienmarkt spielt es aber tatsächlich keine große Rolle, ob die Zinsen angehoben werden oder nicht, denn wie Sie im folgenden Chart sehen können, notiert dieser gemessen an "risikobereinigten" Werten (d. h. am Verhältnis zwischen dem S&P 500 und dem Volatilitätsindex VIX) anscheinend ganz in der Nähe eines Tops. Der Dow Jones muss die 20.000-Punkte-Linie womöglich noch nach oben durchbrechen, um dem Markt ein Gefühl der Unbesiegbarkeit zu geben und damit die psychologischen Voraussetzungen für einen langfristigen Abwärtstrend zu schaffen. Jegliche Stärke dieser Art sollte sich jedoch nur als vorübergehende Erscheinung des ersten Halbjahrs oder des ersten Quartals 2017 erweisen.


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