Silberangebot in Zukunft besonders stark gefährdet
05.02.2017 | Steve St. Angelo
Über die noch verbleibenden globalen Edelmetallreserven wurde in den alternativen Medien viel diskutiert. Ich lese immer wieder Artikel, denen zufolge die Silbervorkommen nur noch zehn Jahre reichen werden. Leider sind viele dieser Zahlen falsch. Aus diesem Grund möchte ich Sie basierend auf den jüngsten Daten und Informationen des geologischen Instituts der Vereinigten Staaten (USGS) auf den neusten Stand bringen.
Einige Analysten schreiben wie gesagt noch immer, dass mit den bekannten Silberreserven die Nachfrage der nächsten rund zehn Jahre gedeckt werden kann. Im Jahr 2009, bevor das USGS seine Statistiken aktualisierte, war das auch richtig. Leider hat das Institut es eine ganze Zeit lang versäumt, die Daten zu den Silberreserven auf den neusten Stand zu bringen. Zudem waren die höheren Silberpreise (zusammen mit den ebenfalls gestiegen Preisen der Industriemetalle, bei deren Förderung Silber als Nebenprodukt gewonnen wird) ein weiterer Faktor, der zur Folge hatte, dass die Reservenschätzungen in den folgenden Jahren deutlich erhöht wurden.
Hier sehen Sie eine Tabelle aus dem Jahresbericht 2009 des USGS zu Silber:
Wenn wir die geschätzten Silberreserven von 270.000 Tonnen im Jahr 2009 durch die jährliche Minenproduktion von 20.900 Tonnen im Jahr 2008 teilen, erhalten wir als Ergebnis 12,9 Jahre. So lange hätten die Reserven nach damaligem Kenntnisstand noch gereicht und diese Zahl ist auch der Grund dafür, dass manche Marktbeobachter im Edelmetallsektor noch immer behaupten, die Silberbestände würden nur noch etwa zehn Jahre lang reichen.
Das USGS hat seine Angaben in den folgenden Jahren jedoch aktualisiert und auch die zuvor als "nicht verfügbar" ("NA") gekennzeichneten Daten ergänzt. Aufgrund des niedrigen Silberpreises in den frühen 2000er Jahren hatten sich manche Regierungen nicht die Mühe gemacht, ihre Reserven zu überprüfen. Als der Preis nach 2009 jedoch in de Höhe schoss, war es an der Zeit, den Wert der Silberbestände zu beziffern.
Hier ist die aktuelle Tabelle des USGS mit den globalen Silberreserven:
Nach Angaben des geologischen Instituts belaufen sich die bekannten Silbervorkommen heute weltweit auf 570.000 Tonnen. Wenn wir diese Gesamtmenge durch die Fördermenge des Jahres 2015 (27.300 Tonnen) teilen, stellen wir fest, dass die Reserven bei der aktuellen Fördergeschwindigkeit erst in 20 Jahren erschöpft sein werden.
Wie Sie sehen, hat Chile seine Silbervorkommen im Jahr 2015 auf 77.000 Tonnen geschätzt, während deren Umfang im Jahr 2009 noch nicht bekannt war. Die ersten drei Länder (Peru, Australien und Polen) verfügen zusammen zudem über 51% der globalen Silberreserven.
Der nächste Chart zeigt, wie lange die Vorkommen der wichtigsten Edel- und Industriemetalle nach heutigen Informationen noch reichen werden.
Den Daten des USGS zufolge werden die bekannten Kupfervorkommen das Angebot noch 38 Jahre lang sichern, während es bei Silber 20 Jahre, bei Gold und Blei 19 Jahre und bei Zink 15 Jahre sind. Gemessen an den verbleibenden Jahren bis zur Erschöpfung der Ressourcen hat Silber demnach die zweitgrößten Vorkommen, während die Deckung der Zinknachfrage nur für die nächsten 15 Jahre gesichert ist.
Entscheidend dabei ist jedoch, dass diese offiziellen Schätzungen auf der Annahme basieren, dass es in den nächsten 30-40 Jahren in der Weltwirtschaft einfach weitergeht wie bisher - Business as usual. Die Informationen zu den Reserven geben uns zwar eine offizielle Richtschnur, mit deren Hilfe wir abschätzen können, wie lange unsere Ressourcen reichen werden, doch ich bezweifle, dass uns wirklich noch so viel Zeit bleibt.
Der Grund für meine Zweifel ist das Überschreiten des Ölfördermaximums und der Rückgang der weltweiten Ölproduktion, sowie die sinkende Nettoenergie des geförderten Öls. Da 70% der Silberproduktion aus der Gewinnung von Industriemetallen und Gold stammen, werden die wirtschaftlich gewinnbaren Silberreserven wahrscheinlich am schnellsten abnehmen.
Sobald die globale Ölindustrie unter dem Gewicht der steigenden Kosten und sinkenden Preise zusammenbricht, wird der Rückgang der Industriemetall- und Goldproduktion auf das Silberangebot einen besonders nachteiligen Einfluss haben. Nicht nur die Reserven werden stärker sinken als die Reserven anderer Metalle, auch die jährliche Silberproduktion wird dramatisch einbrechen. Diese beiden Faktoren machen die zukünftige Angebotslage am Silbermarkt unsicherer als bei den meisten anderen Metallen, einschließlich Gold.
© Steve St. Angelo
(SRSrocco)
Dieser Artikel wurde am 26. Januar 2017 auf srsroccoreport.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.
Einige Analysten schreiben wie gesagt noch immer, dass mit den bekannten Silberreserven die Nachfrage der nächsten rund zehn Jahre gedeckt werden kann. Im Jahr 2009, bevor das USGS seine Statistiken aktualisierte, war das auch richtig. Leider hat das Institut es eine ganze Zeit lang versäumt, die Daten zu den Silberreserven auf den neusten Stand zu bringen. Zudem waren die höheren Silberpreise (zusammen mit den ebenfalls gestiegen Preisen der Industriemetalle, bei deren Förderung Silber als Nebenprodukt gewonnen wird) ein weiterer Faktor, der zur Folge hatte, dass die Reservenschätzungen in den folgenden Jahren deutlich erhöht wurden.
Hier sehen Sie eine Tabelle aus dem Jahresbericht 2009 des USGS zu Silber:
Wenn wir die geschätzten Silberreserven von 270.000 Tonnen im Jahr 2009 durch die jährliche Minenproduktion von 20.900 Tonnen im Jahr 2008 teilen, erhalten wir als Ergebnis 12,9 Jahre. So lange hätten die Reserven nach damaligem Kenntnisstand noch gereicht und diese Zahl ist auch der Grund dafür, dass manche Marktbeobachter im Edelmetallsektor noch immer behaupten, die Silberbestände würden nur noch etwa zehn Jahre lang reichen.
Das USGS hat seine Angaben in den folgenden Jahren jedoch aktualisiert und auch die zuvor als "nicht verfügbar" ("NA") gekennzeichneten Daten ergänzt. Aufgrund des niedrigen Silberpreises in den frühen 2000er Jahren hatten sich manche Regierungen nicht die Mühe gemacht, ihre Reserven zu überprüfen. Als der Preis nach 2009 jedoch in de Höhe schoss, war es an der Zeit, den Wert der Silberbestände zu beziffern.
Hier ist die aktuelle Tabelle des USGS mit den globalen Silberreserven:
Nach Angaben des geologischen Instituts belaufen sich die bekannten Silbervorkommen heute weltweit auf 570.000 Tonnen. Wenn wir diese Gesamtmenge durch die Fördermenge des Jahres 2015 (27.300 Tonnen) teilen, stellen wir fest, dass die Reserven bei der aktuellen Fördergeschwindigkeit erst in 20 Jahren erschöpft sein werden.
Wie Sie sehen, hat Chile seine Silbervorkommen im Jahr 2015 auf 77.000 Tonnen geschätzt, während deren Umfang im Jahr 2009 noch nicht bekannt war. Die ersten drei Länder (Peru, Australien und Polen) verfügen zusammen zudem über 51% der globalen Silberreserven.
Der nächste Chart zeigt, wie lange die Vorkommen der wichtigsten Edel- und Industriemetalle nach heutigen Informationen noch reichen werden.
Den Daten des USGS zufolge werden die bekannten Kupfervorkommen das Angebot noch 38 Jahre lang sichern, während es bei Silber 20 Jahre, bei Gold und Blei 19 Jahre und bei Zink 15 Jahre sind. Gemessen an den verbleibenden Jahren bis zur Erschöpfung der Ressourcen hat Silber demnach die zweitgrößten Vorkommen, während die Deckung der Zinknachfrage nur für die nächsten 15 Jahre gesichert ist.
Entscheidend dabei ist jedoch, dass diese offiziellen Schätzungen auf der Annahme basieren, dass es in den nächsten 30-40 Jahren in der Weltwirtschaft einfach weitergeht wie bisher - Business as usual. Die Informationen zu den Reserven geben uns zwar eine offizielle Richtschnur, mit deren Hilfe wir abschätzen können, wie lange unsere Ressourcen reichen werden, doch ich bezweifle, dass uns wirklich noch so viel Zeit bleibt.
Der Grund für meine Zweifel ist das Überschreiten des Ölfördermaximums und der Rückgang der weltweiten Ölproduktion, sowie die sinkende Nettoenergie des geförderten Öls. Da 70% der Silberproduktion aus der Gewinnung von Industriemetallen und Gold stammen, werden die wirtschaftlich gewinnbaren Silberreserven wahrscheinlich am schnellsten abnehmen.
Sobald die globale Ölindustrie unter dem Gewicht der steigenden Kosten und sinkenden Preise zusammenbricht, wird der Rückgang der Industriemetall- und Goldproduktion auf das Silberangebot einen besonders nachteiligen Einfluss haben. Nicht nur die Reserven werden stärker sinken als die Reserven anderer Metalle, auch die jährliche Silberproduktion wird dramatisch einbrechen. Diese beiden Faktoren machen die zukünftige Angebotslage am Silbermarkt unsicherer als bei den meisten anderen Metallen, einschließlich Gold.
© Steve St. Angelo
(SRSrocco)
Dieser Artikel wurde am 26. Januar 2017 auf srsroccoreport.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.