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Die Mutter aller Finanzblasen

27.02.2017  |  Chris Martenson
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Wenn Sie unsere Beiträge regelmäßig lesen, wissen Sie natürlich, dass es bergeweise Belege gibt, die dem widersprechen. Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass dahinter die gleiche Methode zur Kontrolle der öffentlichen Wahrnehmung steckt, wie wir sie erst kürzlich beim Oroville-Staudamm erlebt haben: Leugnen, leugnen, leugnen...und dann endlich das Offensichtliche zugeben.

Treten wir also die drei erwähnten Riesenschritte zurück und sehen wir, ob wir den Fehler im "Alles-ist-großartig"-Narrativ finden können, das die Notenbanken versuchen uns unterzujubeln, indem sie die Märkte mit herbeigezauberter Liquidität überfluten. Im Monat sind das übrigens 150-200 Milliarden $ - kein Wunder, dass niemand mehr eine Ahnung davon hat, was irgendein Asset wirklich wert ist.


Schritt 1: Endloses Wachstum ist unmöglich

Dieses Konzept ist so simpel, dass ich immer wieder erstaunt darüber bin, wie wenig es gewürdigt wird und auf wie viel Widerstand man allenthalben stößt, wenn man es anspricht. Das Prinzip ist Folgendes: Die Erde ist eine Kugel und hat daher eine genau definierte Oberfläche und enthält eine bestimmte Menge an verfügbaren Ressourcen. Die Verfügbarkeit dieser Ressourcen reicht von dicht/hochkonzentriert auf der einen Seite des Spektrums bis zu weit verteilt/nutzlos auf der anderen. Die Menschheit hat die am leichtesten zugänglichen Ressourcen bereits abgebaut und verbraucht. Künftig wird es immer schwieriger.

Abgesehen von allen wirtschaftlichen Aspekten der Ressourcennutzung bleibt vor allem festzustellen, dass sie endlich sind. Unsere Wirtschaft benötigt Rohstoffe, um zu funktionieren, d. h. wenn wir wollen, dass sie wächst, müssen wir mehr Ressourcen in kürzerer Zeit verbrauchen. Wenn die Ressourcen endlich sind, wird sich eines Tages herausstellen, dass auch das Wachstum endlich ist.

Das sollte wirklich für jedermann vollkommen offensichtlich sein. Aber anscheinend ist es das nicht. Die Federal Reserve und die Zentralbanken anderer Staaten sind vereint in ihrer Forderung nach mehr Wirtschaftswachstum, auf immer und ewig. Das ist Plan A. Einen Plan B gibt es nicht.


Schritt 2: Wohlstand lässt sich nicht drucken

Die Geschichte ist voller gescheiterter Versuche verschiedenster Nationen, sich den Weg zum Wohlstand zu drucken. Dieses Streben beruht auf dem gleichen Prinzip wie die Alchemie - dem Versuch, etwas für nichts zu bekommen. Das endet immer und unweigerlich auf die gleiche Weise - in Tränen.

Zuerst fühlt sich das Ausgeben von mehr Währungseinheiten gut an, weil die, die der Quelle des frisch gedruckten Geldes am nächsten sind, stinkend reich werden, obwohl sie praktisch nichts dafür tun. Wenn dieser Reichtum in andere Bereiche durchsickert, fühlen sich zunächst alle schlau und wohlhabender. Nun, nicht alle - aber mit Sicherheit die, die das System lenken. Nach einer Weile werden all die Wohlfühlmaßnahmen allerdings als Betrug enttarnt. Es stellt sich heraus, dass Wohlstand gar nicht erschaffen, sondern nur umverteilt wurde, aus den Taschen einer Gruppe in die einer anderen. In den meisten Fällen bedeutet das aus den Taschen der Ärmeren in die der ohnehin schon Privilegierten.

Das Gleiche geschieht auch heute mit all dem Geld, dass die Notenbanken rund um den Globus aus dem Nichts erschaffen. In den USA hat das Wohlstandgefälle historische Ausmaße angenommen: Die obersten 1% (vor allem die obersten 0,1%) besitzen einen größeren Anteil am Gesamtvermögen der Bevölkerung als je zuvor. Noch schändlicher ist es allerdings, dass die Federal Reserve nicht einfach von der heutigen Bevölkerung stiehlt, sondern vielmehr den Wohlstand künftiger Generationen raubt. Wenn diejenigen, die bestohlen werden, noch nicht geboren wurden, können sie sich auch nicht dagegen zur Wehr setzen.

Kurz gesagt ist es nicht möglich, Wohlstand zu drucken. Aus irgendeinem Grund haben wir das jedoch vergessen und verdammen uns und unsere Kinder und Enkelkinder dadurch zu einem Leben in Abhängigkeit.


Schritt 3: Die Schulden können nicht auf ewig schneller steigen als das Einkommen

Auch das sollte eigentlich völlig klar sein. Sie wissen ganz genau, dass das auf Ihre persönlichen Finanzen und auf Ihr Geschäft zutrifft, falls Sie eins haben. Nicht anders ist es auch auf Ebene eines Staates, der ebenfalls nur eine Ansammlung von Individuen und Unternehmen ist. Doch diese einfache Wahrheit ist heute entweder in Vergessenheit geraten oder wird von den Ökonomen und Politikern wissentlich ignoriert.

Unser großes Experiment mit den schuldenbasierten Fiatwährungen, die von keinerlei fassbaren Werten wie beispielsweise Gold gedeckt werden, begann am 15. August 1971, als Nixon das Bretton-Woods-Abkommen einseitig aufkündigte und die ganze Welt zwang, den Goldstandard aufzugeben. Der Welt machte das nicht allzu viel aus, denn es bedeutete, dass die Politiker und Zentralbanker anderswo jahrhundertealte wirtschaftliche Erfahrungswerte ignorieren und maßlose Versprechungen machen konnten, indem sie wie wild begannen, Geld zu drucken.

Jedem, der in Lage ist ein Diagramm zu lesen, ist klar, was für ein gewaltiger Schritt in Richtung Ausweitung der Geldmenge (und Schuldenwachstum) das war. Im nachfolgenden Chart sehen Sie die Gesamthöhe der Marktschulden in den USA. Diese Schulden sind in einer fast perfekten exponentiellen Kurve seit jenem verhängnisvollen Tag im Jahr 1971 förmlich explodiert:

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