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Das Zeitalter der Spekulationsblasen

16.03.2017  |  Chris Martenson
Es ist unmöglich vorherzusagen, welche absurden Ausmaße der Wahnsinn an unseren Finanzmärkten noch annehmen wird, bevor es zur unvermeidlichen Korrektur kommt. Ich persönlich wette, dass es noch viel schlimmer wird. Die Gründe dafür habe ich in dem folgenden Video (auf Englisch) erläutert, dem Kapitel über Spekulationsblasen in unserem Crashkurs. Die Essenz daraus ist: Blasen platzen erst, wenn sich die Gier an den Märkten erschöpft hat.

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Spekulationsblasen ergeben aus wirtschaftlicher Sicht keinen Sinn. Auch nicht aus rationaler Sicht. Dennoch geschehen sie immer wieder als Teil des menschlichen Daseins. Zwar wird jede Blase durch idiotische Entscheidungen in der Geldpolitik und im Bankenwesen begünstigt, aber ihr Ursprung liegt letztlich in primitiven, menschlichen Emotionen: Gier, solange es bergauf geht, und Angst, sobald es bergab geht.

Die größte Schwierigkeit besteht darin, nicht von der sich aufblähenden Blase mitgerissen zu werden. Wie das Video zeigt, ist die Geschichte gespickt mit Beispielen für Assetblasen aller Art. Wir Menschen lernen einfach nie dazu. Wir erliegen der Verlockung des leicht verdienten Geldes, nur um dann aufs Kreuz zu fallen, wenn der Markt uns das Versprechen plötzlich wieder entreißt. Anschließend beginnt das selbe Spiel von vorn.

Die meisten von Ihnen werden jetzt vielleicht denken, "Ach, ich bin doch einigermaßen intelligent. Ich werde nicht auf die nächste Spekulationsblase hereinfallen." Vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Die Statistiken besagen, dass die Mehrheit von Ihnen in die Falle tappen wird. Intelligenz - selbst Genialität - schützt unglücklicherweise nicht davor, von einer Blase ruiniert zu werden. Wie in dem Video erwähnt wird, hat sogar Sir Isaac Newton, mit Sicherheit einer der brillantesten Menschen, die je gelebt haben, während der Südseeblase eine Lektion bekommen:

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Es ist viel leichter, in eine Spekulationsblase einzusteigen als wieder auszusteigen. Während der Boomphase springen alle Ihre Freunde und Nachbarn auf den Zug auf und freuen sich über das leicht verdiente Geld. Sie verdienen auch ein bisschen von dem Glück, nicht wahr? Es werden sich auch zahlreiche Parteien finden, die Ihnen nur zu gern helfen, ebenfalls den Sprung zu wagen.

Wenn die Blase platzt, wird es allerdings viel schwieriger zu handeln. Zuerst gehen alle davon aus, dass der plötzliche Einbruch nur eine vorübergehende Abweichung ist, und dass die Party bald weitergeht. Wenn die Preise weiter fallen - und das tun sie typischerweise schneller, als sie zuvor gestiegen sind - sind die Anleger auf dem Weg nach unten vor Angst wie gelähmt, während ihnen langsam dämmert, dass ihre Papiergewinne vielleicht unwiederbringlich verloren sind.

Am Anfang sind sie nicht bereit, den Traum von der "sicheren Sache" aufzugeben, an den sie noch vor Kurzem geglaubt haben, und später, wenn die Verluste immer höher werden, wollen sie diese nicht endgültig hinnehmen, indem sie verkaufen. Stattdessen klammern sie sich an die zunehmend fadenscheinige Hoffnung, dass die Kurse sich zumindest soweit erholen werden, dass sie "ihr Geld zurückbekommen".

Das geschieht natürlich nie. Das Geld all derer, die während der Fieberphase der Manie eingestiegen sind, wurde in dem Moment verraten, in dem sie es verwettet haben. Denn nichts anderes sind Spekulationsblasen - Wetten. Sie lauten: "Ich wette, dass ich vor allen anderen wieder aussteigen kann." Für die Mehrheit der Anleger ist das eine mathematische Unmöglichkeit. Nur eine kleine Minderheit, die über die nötige Voraussicht und Disziplin verfügt (und oft eine gehörige Portion Glück hat), kann diesen Vorsatz tatsächlich umsetzen. Nur sehr wenige schaffen es, auf dem Gipfel einer Blase zu verkaufen.



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