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Gold steigt nach US-Militärschlägen in Syrien

07.04.2017  |  Markus Blaschzok
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Der Goldpreis in Euro dürfte in diesem Jahr neue Mehrjahreshochs erreichen


Immerhin konnte der Goldpreis durch den nächtlichen Anstieg die schwere Widerstandszone im Bereich zwischen 1.150 $ und 1.170 $ kurzzeitig überwinden und auf den höchsten Stand seit 10. November ansteigen. Seit einigen Wochen zeigt sich der Goldpreis nun schon sehr stark und der Terminmarkt ist relativ frei von spekulativen Übertreibungen.

Sollte es dem Goldpreis gelingen über 1.185 $ anzusteigen und somit die Widerstandszone und den Abwärtstrend hinter sich zu lassen, so dürften wir eine Rallye am Goldmarkt erleben. Die Bären müssten sich dann nämlich eindecken, während die Bullen massiv auf wieder ansteigende Preise setzen würden. Die Hochs des vergangenen Jahres wären dann schnell in Reichweite. Die nächsten 15 $ bis 20 $ Dollar der Wegstrecke sind dabei also sehr interessant für uns Investoren und wir beobachten die Märkte aktuell ganz genau.


US-Notenbank will ihre Bilanz schrumpfen

Auf Eurobasis notiert der Goldpreis nun auch bereits über 100€ höher als noch zu Jahresbeginn. Hier ist die Stärke besonders anschaulich, da der Goldpreis in Euro zum Jahreswechsel nicht einmal mehr bis an den langfristigen Aufwärtstrend zurück korrigierte, sondern schon deutlich früher wieder zu steigen begann.

Der primäre Grund für den Anstieg des Goldpreises in Europa ist der schwache Euro. Weil das Bankensystem in Europa immer noch auf unsicheren Füßen steht, will die EZB vorerst an ihrer Politik der extrem offenen Geldschleusen festhalten. Die ersten Diskussionen der Notenbank-Führung zu Änderungen am Zinsausblick wurden auch umgehend dementiert und ein Ende der expansiven Geldpolitik in die ferne Zukunft gerückt.

In den USA handelt die Notenbank "FED" diametral gegensätzlich. Das Protokoll der letzten Notenbanksitzung enthüllte am Mittwoch, dass drei weitere Zinsanhebungen möglicherweise in diesem Jahr bevorstehen in den USA und nicht etwas vier Anhebungen. Neu war darin jedoch zu lesen, dass die meisten Mitglieder des Ausschusses angeblich dafür seien, die Bilanz der FED zurückzufahren, was bedeutet, dass man Anleihen am Markt verkauft, was für weiter ansteigende Marktzinsen sorgen würde.

Werden die Zinsen in diesem Jahr wirklich dreimal angehoben und Anleihen am offenen Markt verkauft, so dürfte der Euro zum Dollar auf unter 0,9 $ abrutschen und Mitte bis Ende 2018 steht wahrscheinlich ein Platzen der Blasen an den Finanzmärkten ins Haus. Dies würde jedoch wiederum ein Eingreifen der Notenbanken über neue QE-Programme erfordern, was den Goldpreis zu einer neuen Rallye verhelfen würde. Wie die Terminmarktdaten zeigen, die extrem bullisch für den Euro und bärisch für den Dollar sind, geht der Großteil der Marktteilnehmer von einem stärkeren Euro und einem schwächeren US-Dollar aus, was wir nicht so sehen.

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Der Euro könnte seine Talfahrt in Bälde fortsetzen


Der Euro ist längst zur Schwachwährung verkommen und für den Anleger scheint es keinen vernünftigen Grund zu geben, noch Anlagen in Euro zu halten. Edelmetalle wie Gold und Silber sind hingegen real historisch günstig und werden von diesem Vertrauensverlust in die staatlichen Währungen nur weiter profitieren können. Der Terminmarkt spricht dafür, dass der Goldpreis in Euro bald neue Mehrjahreshochs erreichen wird. Wer auf noch günstigere Preise wartet könnte hingegen von einem davonlaufenden Goldpreis überrascht werden und auf seinem dann wertloseren Baumwollgeld sitzen bleiben.


Schwacher US-Arbeitsmarkt gibt Gold einen weiteren Schub

Die am heutigen Nachmittag erschienenen US-Arbeitsmarktdaten fielen so schwach aus, wie seit Mai 2016 nicht mehr. Es wurden nur 98 Tsd. neue Stellten geschaffen, während der Markt 180 Tsd. neuer Stellen erwartet hat. Zusätzlich wurden die beiden Vormonate noch nach unten revidiert - der Februar von 235 Tsd. auf 219 Tsd. und der Januar von 238 Tsd. auf 216 Tsd. Stellen.

Die US-Notenbank hatte zuletzt die drei geplanten Zinsanhebungen für dieses Jahr unter die Vorbedingung gestellt, dass die Wirtschaft stark bleiben würde. Sollte sich diese eintrüben und der Arbeitsmarkt einbrechen, was einige Indikatoren schon seit längerer Zeit vermuten lassen, so wäre dies ein Grund weitere Zinsschritte in die Zukunft zu verschieben. Da drei Zinsschritte aktuell schon eingepreist sind, konnten Gold und Silber nach der Veröffentlichung der Daten noch einmal nach oben schießen und ein neues Tageshoch bei 1.271 $ bzw. 18,48 $ erreichen.

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Ein schwacher US-Arbeitsmarkt könnte der FED einen Stein in den Weg legen



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