Goldstandard: Anfechtung und Lösungswege
26.04.2017 | Jim Willie CB
Vereinzelte Analysen beschäftigten sich mit dem Goldstandard und seiner Überlebensfähigkeit innerhalb des Weltfinanzsystems. Das Thema ist sicherlich schwammig und mitunter auch verwirrend. In diesem Zusammenhang verweise ich auf einen kürzlich veröffentlichten Artikel des kompetenten Analysten Charles Hugh Smith (Webseite "OfTwoMinds") über die Einsatzfähigkeit von Gold als Standard. Der Titel lautet “The Problem With Gold-Backed Currencies” (Sie finden ihn hier und auch auf der Lew Rockwell-Seite hier).
Unter seinen zahlreichen Aussagen gibt es viele gute. Aus Jackass‘ Sicht vermeidet er in seinen Analysen aber viele der potentiellen Lösungsansätze. Er legt seinen Fokus zu hastig auf Währung (und nicht auf Handel) und ist damit leider einer verqueren Logik aufgesessen. Doch der Hauptkritikpunkt an seiner Arbeit ist, dass er die enormen Probleme, die die jahrzehntelange Nutzung von Fiat-Währungen hervorgebracht hat, mit jenen angeblichen Problemen verwechselt, die er im Rahmen der Einführung einer goldgedeckten Währung erwartet.
Der Artikel ist insgesamt nicht gut aufgebaut und macht einen lückenhaften Eindruck. Es fehlen zahlreiche, sehr entscheidende Punkte, die jedoch noch diskutiert werden. Allerdings wirft er auch viele entscheidende Fragen auf, die sich gut als Diskussionsansatz eignen. Lösungsansätze für die von ihm ausgemachten Probleme bietet er aber nicht.
Folgt man seiner Logik, so müsste man, modernsprachlich formuliert, zum nachstehenden Schluss gelangen: Weil der Heroinabhängige so krasse Probleme hat, die tödliche Sucht aufzugeben - kalt erwischt vom Delirium Tremens, geplagt von extremen Gesundheitsproblemen - kann jeder Schritt hin zum drogenfreien Leben definitiv nur Probleme bringen, weshalb all das nicht funktionieren würde. So viel zum Thema verquere Logik. Leider produziert CHSmith angesichts fehlender Lösungsansätze quasi Kampfansagen.
Schauen wir uns die bisherigen Punkte an. Der Goldstandard ist nahezu perfekt, er bringt werthaltiges Geld und benötigt zum Funktionieren moderne Optimierungsmechanismen. Die Übergangsphase wird nicht etwa bei sechs Monaten liegen, sondern wohl eher bei sechs Jahren. Der Wechsel ist möglich und durchführbar, allerdings unter enormen Verwerfungen und mühseligen Anpassungen. Die Opfernationen wären zahlreich, in ihnen liegt aber auch ein Großteil der Banken- und Militärmacht konzentriert.
Gemeint ist hier im Grunde ein globaler Währungsneustart, der die bettelarmen Wirtschaftsnationen an den Rand eines systemischen Zusammenbruchs bringt. Die Definition "bettelarm" bezieht sich hierbei auf gewaltige Handelsdefizite und übermäßige Leistungsbilanzdefizite, zu denen auch noch völlig unkontrollierbare Staatsverschuldung kommt. Hierbei handelt es sich in der Regel um aufgeblähte Wohlfahrtsstaaten mit geschrumpfter Industriebasis. Als größter Risikoherd qualifizieren sich hier die Vereinigten Staaten, wo sich das größte Ungleichgewicht zeigt - mit Blick auf Schulden und Industrie herrschen hier die schlimmsten Zustände.
Der Bruch mit dem Goldstandard à la Bretton Woods erfolgte auf illegitime, illegale und brutale Weise, um die Hegemonie des Amerikanischen Dollars ab 1971 einzuläuten. Heute, 46 Jahre später, sind wir mit den erschreckenden Verzerrungen und Ungleichgewichten konfrontiert. Wie schon 2005 im Hat Trick Letter prognostiziert wurde, wird „King Dollar“ letztlich auch ganz offen durch Krieg verteidigt. Er ist offensichtlich ein versteckter Vorwand, um die russischen Versorgungsketten und jüngst auch die iranischen zu blockieren.
Seit der Usurpierung der Weltwährungsreserven operiert die US-Wirtschaft auf ungültiger Kreditkarte. Mit der Fed-Geldpolitik der Quantitativen Lockerungen wird seit sechs Jahren schon eine hyperinflationäre Aufspritzung der globalen Bankenreservekapitalbildung betrieben. Die durch ruiniertes Geld und gelenkte Finanzmärkte erzeugte Zersetzung erzwingt eine Ost-Lösung. In deren Mittelpunkt wird Gold stehen - zuerst im Handel, dann im Bankenwesen und abschließend in Währungsfragen.
CHSmith konzentriert sich auf die letzte Säule, anstatt auf die ersten beiden, welche korrekterweise in dieser Reihenfolge zuvor errichtet werden müssen. Nehmen Sie seine Hauptargumente und prüfen Sie sie im Detail - vor dem Hintergrund eines existierenden und realisierbaren Lösungsansatzes. Er geht auf die Herausforderungen einer goldgedeckten Währung ein, allerdings nicht auf die Probleme, die diese Lösung undurchführbar machen. Er bietet keinen Lösungsweg an, Jackass wird hingegen genau das machen.
Beschwerliche Anpassungsperiode
Die Alternative zur Einführung des Goldstandards ist nicht akzeptabel, unhaltbar und nicht praktikabel. Diese Alternative ist der derzeitige Kurs - hin zu einem global-systemischen Zusammenbruch und einer Ausweitung des Krieges. Es wäre besser, wenn die Übergangs- und Anpassungsprozesse während eines wilden Industrialisierungsprozesses und einer krassen Schuldenausfallwelle stattfänden, die sich, wenn sie einmal läuft, vielleicht geordneter vollzieht als gedacht.
Der Übergang zu Goldreserven müsste dann schnell von Statten gehen. Der konstruktive Lösungsweg wird mühsam sein und kreatives Denken benötigen. Der Konsens muss dazu alle keynesianischen Verrücktheiten fallen lassen. Gold ist der Richter der Fairness, Legitimität, Ausgeglichenheit, der ein gerechtes System erzwingt. Der Goldstandard ist der Erzfeind des globalfaschistischen Staates. Gold könnte möglicherweise den Krieg ersticken. Gold hält Krieg und Dominanz in Schach, rückt gleichzeitig Industrie und Handel in den Vordergrund und strebt nach Gleichgewichtung.
Eingangs sollte der Fokus auf dem goldgedeckten Handelswechsel - diese Gold Trade Note ist die Waffe, die die Fiat-Rüstung durchbrechen kann, wenn sie bei der Begleichung von Handelsgeschäften zum Tragen kommt. Sie rückt, zusammen mit ihren Schlüsselkomponenten, ins Blickfeld. Die östlichen Nationen und Schwellenmarktnationen haben den Handelsvorteil, der mit einer tatsächlich stärkeren industriellen Basis einhergeht, auf ihrer Seite.
Mit einer Handelsfinanzreform könnten diese Länder zum Richtungsangeber werden. Charles Hugh Smith legt sein Hauptaugenmerk auf die golddeckte Währung, welche aber voreilig ist. Man setzt einem König keine Krone auf, bevor er bestimmt wurde, damit er dann zum Thron läuft und dort hinsetzt. Das Hauptaugenmerk müsste auf der Gold Trade Note als Handelsmechanismus liegen. Sie zerstört Fiat-Papier. Gold wird dringend als Lösung benötigt, um Ordnung zu bringen, Ausgleich anzustreben und Frieden auf der Erde zu erreichen.
In Gold konvertierbare Währung
CHSmith geht davon aus, dass eine Währung nur dann wirklich durch Gold gedeckt sein kann, wenn diese auch in Gold konvertierbar ist. Er behauptet, diese Denkweise sei abgekoppelt von den heute vorherrschenden Mechanismen der Kapitalflüsse und der Art und Weise, wie Geld in unserem Finanzsystem geschöpft wird. Dies ist jedoch nicht zutreffend.
Unter seinen zahlreichen Aussagen gibt es viele gute. Aus Jackass‘ Sicht vermeidet er in seinen Analysen aber viele der potentiellen Lösungsansätze. Er legt seinen Fokus zu hastig auf Währung (und nicht auf Handel) und ist damit leider einer verqueren Logik aufgesessen. Doch der Hauptkritikpunkt an seiner Arbeit ist, dass er die enormen Probleme, die die jahrzehntelange Nutzung von Fiat-Währungen hervorgebracht hat, mit jenen angeblichen Problemen verwechselt, die er im Rahmen der Einführung einer goldgedeckten Währung erwartet.
Der Artikel ist insgesamt nicht gut aufgebaut und macht einen lückenhaften Eindruck. Es fehlen zahlreiche, sehr entscheidende Punkte, die jedoch noch diskutiert werden. Allerdings wirft er auch viele entscheidende Fragen auf, die sich gut als Diskussionsansatz eignen. Lösungsansätze für die von ihm ausgemachten Probleme bietet er aber nicht.
Folgt man seiner Logik, so müsste man, modernsprachlich formuliert, zum nachstehenden Schluss gelangen: Weil der Heroinabhängige so krasse Probleme hat, die tödliche Sucht aufzugeben - kalt erwischt vom Delirium Tremens, geplagt von extremen Gesundheitsproblemen - kann jeder Schritt hin zum drogenfreien Leben definitiv nur Probleme bringen, weshalb all das nicht funktionieren würde. So viel zum Thema verquere Logik. Leider produziert CHSmith angesichts fehlender Lösungsansätze quasi Kampfansagen.
Schauen wir uns die bisherigen Punkte an. Der Goldstandard ist nahezu perfekt, er bringt werthaltiges Geld und benötigt zum Funktionieren moderne Optimierungsmechanismen. Die Übergangsphase wird nicht etwa bei sechs Monaten liegen, sondern wohl eher bei sechs Jahren. Der Wechsel ist möglich und durchführbar, allerdings unter enormen Verwerfungen und mühseligen Anpassungen. Die Opfernationen wären zahlreich, in ihnen liegt aber auch ein Großteil der Banken- und Militärmacht konzentriert.
Gemeint ist hier im Grunde ein globaler Währungsneustart, der die bettelarmen Wirtschaftsnationen an den Rand eines systemischen Zusammenbruchs bringt. Die Definition "bettelarm" bezieht sich hierbei auf gewaltige Handelsdefizite und übermäßige Leistungsbilanzdefizite, zu denen auch noch völlig unkontrollierbare Staatsverschuldung kommt. Hierbei handelt es sich in der Regel um aufgeblähte Wohlfahrtsstaaten mit geschrumpfter Industriebasis. Als größter Risikoherd qualifizieren sich hier die Vereinigten Staaten, wo sich das größte Ungleichgewicht zeigt - mit Blick auf Schulden und Industrie herrschen hier die schlimmsten Zustände.
Der Bruch mit dem Goldstandard à la Bretton Woods erfolgte auf illegitime, illegale und brutale Weise, um die Hegemonie des Amerikanischen Dollars ab 1971 einzuläuten. Heute, 46 Jahre später, sind wir mit den erschreckenden Verzerrungen und Ungleichgewichten konfrontiert. Wie schon 2005 im Hat Trick Letter prognostiziert wurde, wird „King Dollar“ letztlich auch ganz offen durch Krieg verteidigt. Er ist offensichtlich ein versteckter Vorwand, um die russischen Versorgungsketten und jüngst auch die iranischen zu blockieren.
Seit der Usurpierung der Weltwährungsreserven operiert die US-Wirtschaft auf ungültiger Kreditkarte. Mit der Fed-Geldpolitik der Quantitativen Lockerungen wird seit sechs Jahren schon eine hyperinflationäre Aufspritzung der globalen Bankenreservekapitalbildung betrieben. Die durch ruiniertes Geld und gelenkte Finanzmärkte erzeugte Zersetzung erzwingt eine Ost-Lösung. In deren Mittelpunkt wird Gold stehen - zuerst im Handel, dann im Bankenwesen und abschließend in Währungsfragen.
CHSmith konzentriert sich auf die letzte Säule, anstatt auf die ersten beiden, welche korrekterweise in dieser Reihenfolge zuvor errichtet werden müssen. Nehmen Sie seine Hauptargumente und prüfen Sie sie im Detail - vor dem Hintergrund eines existierenden und realisierbaren Lösungsansatzes. Er geht auf die Herausforderungen einer goldgedeckten Währung ein, allerdings nicht auf die Probleme, die diese Lösung undurchführbar machen. Er bietet keinen Lösungsweg an, Jackass wird hingegen genau das machen.
Beschwerliche Anpassungsperiode
Die Alternative zur Einführung des Goldstandards ist nicht akzeptabel, unhaltbar und nicht praktikabel. Diese Alternative ist der derzeitige Kurs - hin zu einem global-systemischen Zusammenbruch und einer Ausweitung des Krieges. Es wäre besser, wenn die Übergangs- und Anpassungsprozesse während eines wilden Industrialisierungsprozesses und einer krassen Schuldenausfallwelle stattfänden, die sich, wenn sie einmal läuft, vielleicht geordneter vollzieht als gedacht.
Der Übergang zu Goldreserven müsste dann schnell von Statten gehen. Der konstruktive Lösungsweg wird mühsam sein und kreatives Denken benötigen. Der Konsens muss dazu alle keynesianischen Verrücktheiten fallen lassen. Gold ist der Richter der Fairness, Legitimität, Ausgeglichenheit, der ein gerechtes System erzwingt. Der Goldstandard ist der Erzfeind des globalfaschistischen Staates. Gold könnte möglicherweise den Krieg ersticken. Gold hält Krieg und Dominanz in Schach, rückt gleichzeitig Industrie und Handel in den Vordergrund und strebt nach Gleichgewichtung.
Eingangs sollte der Fokus auf dem goldgedeckten Handelswechsel - diese Gold Trade Note ist die Waffe, die die Fiat-Rüstung durchbrechen kann, wenn sie bei der Begleichung von Handelsgeschäften zum Tragen kommt. Sie rückt, zusammen mit ihren Schlüsselkomponenten, ins Blickfeld. Die östlichen Nationen und Schwellenmarktnationen haben den Handelsvorteil, der mit einer tatsächlich stärkeren industriellen Basis einhergeht, auf ihrer Seite.
Mit einer Handelsfinanzreform könnten diese Länder zum Richtungsangeber werden. Charles Hugh Smith legt sein Hauptaugenmerk auf die golddeckte Währung, welche aber voreilig ist. Man setzt einem König keine Krone auf, bevor er bestimmt wurde, damit er dann zum Thron läuft und dort hinsetzt. Das Hauptaugenmerk müsste auf der Gold Trade Note als Handelsmechanismus liegen. Sie zerstört Fiat-Papier. Gold wird dringend als Lösung benötigt, um Ordnung zu bringen, Ausgleich anzustreben und Frieden auf der Erde zu erreichen.
In Gold konvertierbare Währung
CHSmith geht davon aus, dass eine Währung nur dann wirklich durch Gold gedeckt sein kann, wenn diese auch in Gold konvertierbar ist. Er behauptet, diese Denkweise sei abgekoppelt von den heute vorherrschenden Mechanismen der Kapitalflüsse und der Art und Weise, wie Geld in unserem Finanzsystem geschöpft wird. Dies ist jedoch nicht zutreffend.