Korrektur bei Gold und Silber: Jetzt bloß nicht verkaufen
08.05.2017 | David Chapman
Es scheint definitiv der Intuition zu widersprechen, dass der Goldpreis im Laufe des letzten Monats gefallen ist, obwohl der US-Dollar nachgegeben hat. Das übliche Muster ist ein Anstieg des Goldkurses, wenn der Dollar sinkt, und ein Rückgang des Goldkurses, wenn der Dollar steigt. Während der großen Korrektur am Goldmarkt zwischen 2011 und 2015 fiel der Goldpreis um etwa 46%, während der US-Dollar 36% zulegte. Seit Dezember 2015 entwickelte sich die US-Währung vorwiegend seitwärts und Gold liegt trotz des jüngsten Rücksetzers 7% im Plus.
Am 17. April erreichte der Goldkurs bei 1.297 $ ein Hoch und die Stimmung schlug eindeutig etwas vorschnell in starken Optimismus um - 90% der Markteilnehmer waren bullisch. Seit dem Kursrücksetzer ist das Sentiment auf 46% bullisch gesunken. Das schreit zwar nicht gerade nach neuen Käufen, aber wir vermuten zumindest, dass das Schlimmste vorüber ist. Der Goldpreis hat die nach dem Tief im Dezember 2016 gebildete Aufwärtstrendlinie jedoch nach unten durchbrochen und scheint nun auf dem Weg zum nächsten starken Unterstützungsniveau bei etwa 1.210 $ zu sein. Erst ein Fall des Kurses unter das Tief vom 10. März 2017 bei 1.194 $ gäbe aber ernsthaft Anlass zur Sorge.
Die erste Welle ausgehend vom Dezember-Tief könnte ihr Top Ende Februar bei 1.264 $ gebildet haben. Möglicherweise durchläuft der Kurs seitdem eine als Flat bekannte Korrekturbewegung nach dem Muster ABC, bei der die Welle B tatsächlich ein höheres Hoch erreicht als die Welle A. Sollte das zutreffend sein, wäre es ein bullisches Korrekturmuster und nach seinem Abschluss könnte sich eine stärkere Aufwärtswelle entwickeln.
Saisonal betrachtet entwickelt sich Gold im Mai und im Juni - und manchmal bin in den Juli hinein - typischerweise schwach. Im letzten Jahr verzeichnete das Edelmetall aber Ende Mai seltsamerweise ein Tief und startete dann eine Rally, deren Höchststand am 6. Juli bei 1.377 $ erreicht wurde. Könnte so etwas wieder geschehen?
Die einfache Antwort darauf ist ja. Im letzten Jahr half der Brexit, den Goldpreis steigen zu lassen. Könnte es in diesem Jahr die Präsidentschaftswahl in Frankreich sein? Das ist eher unwahrscheinlich. Die erste Wahlrunde trug bereits vor einigen Wochen zum Rückgang des Goldkurses bei, obwohl Marine Le Pen damals auf dem zweiten Platz landete. Es ist jedoch davon auszugehen, dass Emmanuel Macron, der Kandidat der Mitte, die Stichwahl an diesem Wochenende für sich entscheidet.
Nordkorea spielte ebenfalls eine Rolle beim Rückgang des Goldpreises. Während die US-Kriegsschiffe angeblich mit voller Fahrt unterwegs zu einer möglichen Konfrontation mit dem Schurkenstaat waren, erfuhren wir plötzlich, dass sie sich in Wirklichkeit nicht einmal in der Nähe von Nordkorea, sondern in Australien befanden. Wurde die Krise abgewendet?
Vielleicht. Die Kriegsschiffe machten sich schließlich doch noch auf den Weg in Richtung Nordkorea und die USA führten gemeinsam mit Japan und Südkorea militärische Übungsmanöver durch. China beobachtete dies nervös und mahnte zu wohlüberlegtem Handeln. Trump, der zuvor gewarnt hatte, Nordkoreas Diktator Kim Jong Un suche Ärger, sagte nun auch, dass es für ihn eine "Ehre" wäre ihn zu treffen. All die Verwirrung ließ den Goldmarkt jedoch recht ratlos zurück und es kam zu Verkäufen.
Gold bleibt in einer Phase, in der mit potentiell bedeutenden Zyklustiefs zu rechnen ist. Diese Phase sollte unseren Analysen nach etwa vom letzten Quartal 2015 bis zum ersten Quartal 2018 anhalten. Bislang wurde das bedeutendste Tief im Dezember 2015 verzeichnet, doch um zu zeigen, dass es sich dabei auch wirklich um das finale Tief handelt, muss Gold unbedingt auf über 1.500 $ steigen.
Die gesamte Kursentwicklung der letzten beiden Jahren deutet darauf hin, dass die Bildung eines signifikanten Bodens erfolgt, und dass Gold nach Abschluss dieser Bodenbildung in einen neuen, starken Bullenmarkt starten könnte, der mit den Jahren 2001-2011 vergleichbar ist, als das Edelmetall von 255 $ auf 1.920 $ kletterte. Vergessen Sie dabei nicht, dass der Goldkurs auch während der letzten bedeutenden Bodenbildungsphase schon 1999 ein wichtiges Tief verzeichnete, es jedoch noch zwei Jahre dauerte, bis der endgültige Tiefststand erreicht war. Eine ähnliche Entwicklung kann auch heute nicht ausgeschlossen werden.
Quelle: www.stockcharts.com
Am 17. April erreichte der Goldkurs bei 1.297 $ ein Hoch und die Stimmung schlug eindeutig etwas vorschnell in starken Optimismus um - 90% der Markteilnehmer waren bullisch. Seit dem Kursrücksetzer ist das Sentiment auf 46% bullisch gesunken. Das schreit zwar nicht gerade nach neuen Käufen, aber wir vermuten zumindest, dass das Schlimmste vorüber ist. Der Goldpreis hat die nach dem Tief im Dezember 2016 gebildete Aufwärtstrendlinie jedoch nach unten durchbrochen und scheint nun auf dem Weg zum nächsten starken Unterstützungsniveau bei etwa 1.210 $ zu sein. Erst ein Fall des Kurses unter das Tief vom 10. März 2017 bei 1.194 $ gäbe aber ernsthaft Anlass zur Sorge.
Die erste Welle ausgehend vom Dezember-Tief könnte ihr Top Ende Februar bei 1.264 $ gebildet haben. Möglicherweise durchläuft der Kurs seitdem eine als Flat bekannte Korrekturbewegung nach dem Muster ABC, bei der die Welle B tatsächlich ein höheres Hoch erreicht als die Welle A. Sollte das zutreffend sein, wäre es ein bullisches Korrekturmuster und nach seinem Abschluss könnte sich eine stärkere Aufwärtswelle entwickeln.
Saisonal betrachtet entwickelt sich Gold im Mai und im Juni - und manchmal bin in den Juli hinein - typischerweise schwach. Im letzten Jahr verzeichnete das Edelmetall aber Ende Mai seltsamerweise ein Tief und startete dann eine Rally, deren Höchststand am 6. Juli bei 1.377 $ erreicht wurde. Könnte so etwas wieder geschehen?
Die einfache Antwort darauf ist ja. Im letzten Jahr half der Brexit, den Goldpreis steigen zu lassen. Könnte es in diesem Jahr die Präsidentschaftswahl in Frankreich sein? Das ist eher unwahrscheinlich. Die erste Wahlrunde trug bereits vor einigen Wochen zum Rückgang des Goldkurses bei, obwohl Marine Le Pen damals auf dem zweiten Platz landete. Es ist jedoch davon auszugehen, dass Emmanuel Macron, der Kandidat der Mitte, die Stichwahl an diesem Wochenende für sich entscheidet.
Nordkorea spielte ebenfalls eine Rolle beim Rückgang des Goldpreises. Während die US-Kriegsschiffe angeblich mit voller Fahrt unterwegs zu einer möglichen Konfrontation mit dem Schurkenstaat waren, erfuhren wir plötzlich, dass sie sich in Wirklichkeit nicht einmal in der Nähe von Nordkorea, sondern in Australien befanden. Wurde die Krise abgewendet?
Vielleicht. Die Kriegsschiffe machten sich schließlich doch noch auf den Weg in Richtung Nordkorea und die USA führten gemeinsam mit Japan und Südkorea militärische Übungsmanöver durch. China beobachtete dies nervös und mahnte zu wohlüberlegtem Handeln. Trump, der zuvor gewarnt hatte, Nordkoreas Diktator Kim Jong Un suche Ärger, sagte nun auch, dass es für ihn eine "Ehre" wäre ihn zu treffen. All die Verwirrung ließ den Goldmarkt jedoch recht ratlos zurück und es kam zu Verkäufen.
Gold bleibt in einer Phase, in der mit potentiell bedeutenden Zyklustiefs zu rechnen ist. Diese Phase sollte unseren Analysen nach etwa vom letzten Quartal 2015 bis zum ersten Quartal 2018 anhalten. Bislang wurde das bedeutendste Tief im Dezember 2015 verzeichnet, doch um zu zeigen, dass es sich dabei auch wirklich um das finale Tief handelt, muss Gold unbedingt auf über 1.500 $ steigen.
Die gesamte Kursentwicklung der letzten beiden Jahren deutet darauf hin, dass die Bildung eines signifikanten Bodens erfolgt, und dass Gold nach Abschluss dieser Bodenbildung in einen neuen, starken Bullenmarkt starten könnte, der mit den Jahren 2001-2011 vergleichbar ist, als das Edelmetall von 255 $ auf 1.920 $ kletterte. Vergessen Sie dabei nicht, dass der Goldkurs auch während der letzten bedeutenden Bodenbildungsphase schon 1999 ein wichtiges Tief verzeichnete, es jedoch noch zwei Jahre dauerte, bis der endgültige Tiefststand erreicht war. Eine ähnliche Entwicklung kann auch heute nicht ausgeschlossen werden.