Globale Diamantproduktion 2017: Die wichtigsten Minen und Trends auf einen Blick
05.06.2017
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Gemessen am Wert der produzierten Diamanten ist die Mine Karowe des Unternehmens Lucara die drittgrößte in Botswana. Die Produktionsschätzung für 2017 beläuft sich nur auf 300.000 Karat, aber mit einem durchschnittlichen Preis von 700 $ je Karat sind die dort gewonnen Diamanten die zweit-wertvollsten weltweit (ohne Einbeziehung von Seifenlagerstätten). Zum Vergleich: Die Mine Letšeng von Gem Diamonds in Lesotho soll in diesem Jahr rund 100.000 Karat im Wert von 1.800 $ je Karat fördern und die alluviale Mine Lulo in Angola, die sich im Besitz von Lucapa Diamonds befindet, wird voraussichtlich Diamanten im Wert von durchschnittlich 2.400 $ je Karat produzieren.Kanada
Kanada ist das wohl aktivste Land in Bezug auf den Diamantbergbau und beherbergt fünf große Minen mit hochmoderner Infrastruktur. Zwei davon, Gahcho Kué und Renard, sind global betrachtet die beiden jüngsten Weltklasse-Diamantminen. Die drei größten Unternehmen im Diamantsektor, De Beers, Rio Tinto und Dominion Diamond, besitzen allesamt kanadische Assets. Zudem verfügt das Land über die meisten vielversprechenden Projekte in der Entwicklungsphase (siehe Tabelle 2).
Diamantproben aus der Mine Renard in Quebec, Kanada. (Quelle: Stornoway Diamonds)
Planmäßig sollen die Minen Gahcho Kué und Renard das weltweite Angebot am Markt in diesem Jahr um 4,5 Millionen Karat im Wert von 500 Millionen $ erhöhen und damit rund ein Drittel zum erwarteten diesjährigen Produktionszuwachs von 14,7 Millionen Karat gegenüber 2016 beisteuern. Für den Großteil der restlichen Steigerung der Fördermenge werden hauptsächlich De Beers, Alrosa und Rio Tinto sorgen, die ihre Produktion im Rahmen der bereits vorhanden Kapazitäten ausweiten wollen.
De Beers verfügt aktuell beispielsweise über eine Produktionskapazität von 35 Millionen Karat und wird diese im laufenden Jahr voraussichtlich zu 91% ausnutzen, verglichen mit einer Auslastung von nur 83% im vergangenen Jahr.
Im Bereich der Exploration und Entwicklung bringen verschiedene kanadische Unternehmen Projekte voran, die das Potential zur erstklassigen Diamantmine haben. Peregrine Diamonds erweitert derzeit die Ressourcen seines Projekts Chidliak in Nunavut, an dem eines Tages jährlich mehr als 1 Million Karat im Wert von 200 $ je Karat gefördert werden könnten. Shore Gold aktualisiert zur Zeit die Machbarkeitsstudie seines Projekts Star-Orion in Saskatchewan. Sollte das Projekt zur Produktion gelangen, könnte dort eine Mine mit einem Ausstoß von deutlich mehr als 1 Million Karat im Jahr und einer Lebensdauer von über 50 Jahren entstehen.
Tabelle 2: Diamantprojekte in der Entwicklungsphase und inaktive Minen
Angola
Angola ist gemessen am Wert der gewonnenen Diamanten des weltweit viertgrößte Förderland. Etwa 75% der Gesamtproduktion des Landes stammen aus der Mine Catoca, die sich im Besitz vier verschiedener Minengesellschaften befindet. Die größten Anteile halten Endiama, ein angolanisches Staatsunternehmen, und Alrosa. In diesem Jahr soll die Mine 6,5 Millionen Karat im Wert von mehr als 600 Millionen $ produzieren.
Endiama und Alrosa sind zudem Partner beim Projekt Luaxe, das sich womöglich als bedeutendste neue Entdeckung seit Jahrzehnten erweisen wird. Die Diamantressourcen könnten sich auf bis zu 350 Millionen Karat belaufen und die Jahresproduktion könnte potentiell mehr als 10 Millionen Karat erreichen. Offizielle Zahlen wurden von den Unternehmen jedoch noch nicht bekanntgegeben.
Die kleine Minengesellschaft Lucapa Diamonds, die sich in Angola auf den Abbau von Seifen konzentriert, war in den letzten Monaten mit einer Reihe spektakulärer Diamantfunde in die Schlagzeilen geraten. Die unternehmenseigene Mine Lulo wird 2017 wahrscheinlich die teuersten Diamanten der Welt produzieren, zu einem Preis von 2.400 $ je Karat.