Schulden als finanzielle Lebensretter? Unsinn!
08.06.2017 | Gary E. Christenson
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Schulden und Gold Der obenstehende, logarithmisch skalierte Chart zeigt, dass die Gesamtverschuldung bis etwa 2008 steil angestiegen ist. Seitdem hat sich die Kurve zwar etwas abgeflacht. Trotzdem übersteigt das Schuldenwachstum nach wie vor das Wirtschaftswachstum, was zur Folge hat, dass sich das Preisniveau erhöht. Welche Gesamtverschuldung kann die Wirtschaft gerade noch tragen? Ist die "Sättigung" der Volkswirtschaften mit Schulden der Grund dafür, dass die Zentralbanken in der EU, in Japan und in den USA die Zinssätze auf 0% oder bis in den Negativbereich gesenkt haben? Kann das gut enden?
Bis 1980 ist der Goldpreis schneller gestiegen als das Schuldenniveau. Anschließend ist er 20 Jahre lang gefallen, bevor er 2001 wieder nach oben zu klettern begann. Im langfristigen Durchschnitt erhöht sich der Goldpreis zusammen mit der Gesamtverschuldung. Es ist daher zu erwarten, dass Gold in den kommenden Jahren viel teurer wird, während der Dollar und alle anderen Fiatwährungen zunehmend an Wert und Kaufkraft verlieren.
Ein Gedankenexperiment
- Welche Regierung plant im jährlichen Staatshaushalt Ausgabenkürzungen und einen Abbau der Staatsschulden mit ein?
- Werden die Militärausgaben und die Aufwendungen für das Gesundheitssystem in den USA in den nächsten zehn Jahren sinken?
- Können Sie die Kongressabgeordneten nennen, die die Staatsausgaben reduzieren und jedes Jahr einen ausgeglichenen Haushalt verabschieden wollen?
- Wird die Wall Street Ausgabensenkungen, Schuldenabbau und damit auch einen Einschnitt in ihre Profite unterstützen?
- Will die Notenbank den Gewinn der Großbanken schmälern?
- Wollen diejenigen, die auf staatliche Unterstützung angewiesen sind, dass ihre Sozialleistungen gekürzt werden?
- Sind die großen Pharmakonzerne und das "Gesundheitskartell" bereit, einen Rückgang ihrer Einnahmen und Gewinne zu akzeptieren?
- Wird sich der seit Jahrzehnten anhaltende Trend des Schuldenwachstums und der Preiserhöhungen umkehren, ohne dass es zu einem katastrophalen Crash kommt?
- Gehen Sie davon aus, dass das Schuldenniveau innerhalb der nächsten zehn Jahre sinken wird?
Schlussfolgerungen
Option A: Mehr Schulden, höhere Ausgaben, steigende Preise. Die gescheiterte Finanz-, Geld- und Währungspolitik wird fortgesetzt. Es wird mehr Kriege geben, die Volkswirtschaften werden krisenanfälliger, die Verbraucherpreisinflation wird zunehmen und die führenden Politiker werden trotz allem versuchen, die Lage schönzureden. Die Gold- und Silberpreise werden steigen.
Option B: Ein katastrophaler Kollaps in Verbindung mit einer globalen Depression ist ebenfalls möglich. Dieses Szenario könnte einhergehen mit einem Atomkrieg oder einem ausgeweiteten konventionellen Krieg und wäre für den Großteil der Bevölkerung der westlichen Welt ein traumatisches Erlebnis. Wäre es in diesem - hoffentlich sehr unwahrscheinlichem - Fall ratsamer, Gold und Silber zu besitzen, bei denen Sie kein Gegenparteirisiko fürchten müssen, oder sollten Sie lieber auf schuldenbasierte Finanzprodukte setzen, deren Wert gemessen an der Kaufkraft stark sinken könnte und die im schlimmsten Fall sogar völlig wertlos werden könnten?
In Anbetracht der Schuldenpolitik der westlichen Welt ist es weitaus sinnvoller, sich an den Ländern der Seidenstraße zu orientieren und in Edelmetalle zu investieren!
© GE Christenson
aka Deviant Investor
Dieser Artikel wurde am 08. Juli 2016 auf www.deviantinvestor.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.
Hinweis Redaktion: Im Mai 2016 ist das neue Buch von Dr. Jürgen Müller und Gary Christenson "Gold: 10.000 Dollar? Was eine neue Modellrechnung über die Zukunft des Goldpreises sagt" erschienen.