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Grundrahmen-Daten für eine solide Zukunft

14.06.2017  |  Dr. Dietmar Siebholz
Meine Frau sagt mir immer, "lieber Dietmar, du machst immer alles so kompliziert und das macht die Sache und das Verständnis nicht einfacher". Mein Bestreben, meine Gedanken und Überzeugungen nicht nur losgelöst zu vermitteln, sondern auch die Erfahrungen, Argumente und Hinweise auf die zweckgerichtete Manipulation von Daten zur Erreichung des politisch Gewollten durch die, denen wir vertrauen und das Wohl des Volkes in die Hände legen, zu liefern, machen alles so wenig verständlich.

Aber ich bin fest davon überzeugt, dass alle Mitglieder der Eliten so verfahren, damit kein Normalsterblicher die Dinge und Argumente sowie der Folgen verstehen und sich dann ggfl. entgegengesetzt - und das wäre nicht im Sinne der Eliten - entscheiden kann.

Mit dieser Motivation habe ich mich hingesetzt und habe, meine Bankausbildung und mein Studium einfach ignorierend, eine Auflistung von Grunddaten gemacht, die unter Berücksichtigung und Akzeptanz üblicher menschlicher Verhaltensmuster für eine gute und glückliche Entwicklung unserer Gemeinschaft erforderlich sind. Ich werde diese Grunddaten erläutern und gleich pro Faktor meine Auffassung zum derzeitigen Status jedes einzelnen Bausteins, den ich für die gewünschte Stabilität unseres "Staats-Gebäudes BRD" für erforderlich halte, abgeben.

Es steht fest, dass es in jeder Gemeinschaft Mitglieder dieser Gemeinschaft gibt, die aufgrund ihrer individuellen Vorgaben aus Herkunft, eigenen Stärken und Schwächen etc. mehr oder minder erfolgreich sein können. Also muss ein Konsens bestehen, der zu einem vernünftigen und menschlichen Verhaltensmuster führt.

Nach dem zweiten Weltkrieg war das bei uns die Forderung des Dr. Ludwig Erhard nach einer sozialen Marktwirtschaft, in der jedes Mitglied seine gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung selbst bestimmen konnte, gleichzeitig aber die Spanne zwischen oben und unten nicht extrem gespreizt wurde. Ich bin mir sicher, dass diese Grundbedingung nämlich die Soziale Marktwirtschaft es war, die Deutschlands phönixartigen Wiederaufstieg aus dem Nichts ermöglichte.

Und wie sieht es heute aus? Die von dem Hegemon USA und von Großbritannien ausgehende Globalisierungstendenz lässt wohl keinen Spielraum für solches auf ein einzelnes Land bezogenes Sozialverhalten. Handelsverträge wie CETA und TTIP werden eine solche Rückentwicklung künftig verhindern. Die Kluft zwischen ganz arm und ganz reich wird sich in Zukunft extrem erweitern.

Ein Teil dieses Sozialkonzeptes betrifft die Stabilisierung der Familien und die Generationenbildung. Es dürfte klar sein, dass die Atomisierung der Familien, die zu hohe Belastung der abhängig Tätigen mit Abgaben und andere Systemfehler nicht dazu führen, dass gesunde und stabile Familien entstehen, die zur Bildung einer tragfähigen Nachfolgegeneration zwingend erforderlich sind.

Und mit den Ergebnissen aus der Familienpolitik nach 1964 müssen wir uns heute auseinandersetzen. Zu wenig Junge, zu viele Alte, zu kurze Lebensarbeitsleistungen, die Bildung von Kleinst- statt Mehr-Generationenfamilien usw.. Fazit: Das Grundprinzip für eine stabile Gemeinschaft ist nicht mehr vorhanden; die Mehrpopulation, die unser System zur Vermeidung eines kommenden Generationenkonflikts benötigt, ist nicht vorhanden. Und der Import von jungen Menschen aus anderen Kulturkreisen wird nach meiner festen Überzeugung nur noch zu einer Eskalation mit ungeahnten Ausmaßen führen.

Der unvermeidliche Dreifrontenkrieg Jung gegen Alt und beide gegen leistungsfeindliche - oder -resistente Jungeinwanderer wird uns die nächsten Jahrzehnte nachhaltig beschäftigen.

Die Fehlentwicklungen verdanken wir dem fehlenden Weitblick unserer Politiker, die lediglich in Vier- bzw. Fünfjahres-Perioden denken wollen, d.h. um ihre Vergütungen und Vorrechte zu stabilisieren. Staatsmänner wie Adenauer und Brandt oder de Gaulle in Frankreich haben wir leider seit langem nicht mehr gesehen und so zahlen wir alle die Zeche für kleinkariertes, kurzsichtiges und egoistisches Denken und Handeln unserer Politiker.

Der ausufernde Sozialstaat, der im Sinne aller Einwohner alles regeln will, verschafft den Bürgern die Überzeugung, der Staat könne alles für ihn absichern. Das Gegenteil ist der Fall: Er schafft Opportunisten, die nicht fragen, "was kann ich für meine Gemeinschaft und meine Familie tun?" sondern er schafft immer neue Ansprüche nach dem Motto "was muss der Staat noch für mich tun?".

Dieses System ist extrem teuer, denn es zerstört die Leistungsbereitschaft und die Eigenverantwortung jedes Bürgers, führt zu immer neuen Stützungskonstruktionen der Sozialgesetzgebung und zusätzlichen Kosten in der Verwaltung. Ich erinnere mich noch an eine US-Karikatur, in der ein Junge seinem die Zeitung lesenden Vater erklärt, er wolle künftig in einer kriminellen Vereinigung erfolgreich arbeiten. Der Vater - ohne von seiner Zeitung abzulassen - fragt nur lakonisch "in der freien Wirtschaft oder beim Staat…?" Ja, so sehe ich die leider erfolgreiche Vernichtung der Komponente Eigenverantwortung und Leistungsorientiertheit.

Wenn ich mich an meine Schulzeit erinnere, so kommt mir der Name Cicero ins Gedächtnis; dieser vorausschauende Politiker hatte schon zu seiner Zeit Direktiven aufgestellt, die heute noch Gültigkeit haben. So forderte er, dass Einnahmen und Ausgaben ausgewogen sein müssten, der innere Wert des Geldes erhalten werde und Verschuldung nur in extremen Situationen mit der Verpflichtung eingegangen werden dürfe, diese Schulden unbedingt zurückzuzahlen, wenn die Krisensituation vorüber sei.

Haben Sie wirklich den Eindruck, dass diese Forderungen nach einem Budgetausgleich und nach unverzüglicher Schuldenrückführung irgendwann einmal beachtet wurden? Nein, die Realität ist schon lange eine solche, die unvermeidbar zum Chaos und Untergang führt. Eine Krise jagt die andere und somit besteht gar keine Möglichkeit, die Schuldenrückführung überhaupt ins Auge zu fassen. Und eines steht fest:

Solange es die Zinssystematik und damit das sich potenzierende Zinseszinsphänomen nicht beseitigt wird, kann diese hehre und vernünftige Komponente nie realisiert werden.

Die Geldtheorien sind komplex; ich will versuchen, es einfach zu machen. Geld ist eine wunderbare Einrichtung zu nationalem und internationalem Leistungsaustausch, ohne Zweifel. Da aber unser menschliches Leben von verschiedenen Zyklen bestimmt wird - also die Lern- und Ausbildungs-, danach die Leistungs- und später die Entnahmephase des in der Leistungsphase zurück gelegtem Kapitals haben wir als Bürger ein hohes Interesse daran, dass die Kaufkraft unserer Reserven nicht vermindert wird. Heute ist die Werterhaltungsfunktion des Geldes kaum noch zu sehen. Nein, sie gibt es nicht. Und die kurze Historie des EUROS zeigt, wie schnell es mit der Kaufkraft nach unten geht.

Warum? Geld ist wie alles andere auch ein materielles Gut und auch für Geld gelten die ewigen Prinzipien, nämlich Leistung einerseits und Angebot und Nachfrage andererseits. Einnahmen oder Liquiditätszufluss in Geld fördert diejenigen, die als erste von neuem leistungslosen Geld profitieren, also Banken. Eliten und Staaten. Alle anderen müssen für Geld und Einnahmen Leistungen erbringen.


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