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Psychologische Kriegsführung und Manipulationen am Gold- und Silbermarkt

21.06.2017  |  The Gold Report
In den letzten beiden Wochen befand ich mich auf einer wundersamen Reise durch das Land meiner Vorfahren. Doch keine Sorge - ich will Sie nicht mit der Rinde und den Ringen meines Familienbaums langweilen. Es genügt zu sagen, dass ein Rundgang durch die Burgen und Schlösser aus dem 10. Jahrhundert, die noch immer intakt und heute sogar noch prachtvoller sind als zur Zeit ihrer Errichtung, für mich als Kanadier äußerst beeindruckend war.

Schon wenn man die Flanke eines Schlosshügels hinaufgeht und sich den Festungsmauern nähert, bekommt man ein Gefühl dafür, wie gefährlich das Leben damals gewesen sein muss und wie unabdingbar ein guter Schutz und ein strategischer Vorteil waren. Mit Blick auf die aktuelle Lage an den Aktien- und Anleihemärkten ist das ein durchaus relevantes Thema: Die Notwendigkeit einer Absicherung und eines strategischen Vorteils war an diesen Märkten nie größer als heute. Vielleicht kann ich Ihnen mit einem Bild des Rock of Cashel ein Gefühl der Dringlichkeit vermitteln:

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Während ich in Westengland und Irland unterwegs war, beschränkten sich die Notizen, die ich mir normalerweise ständig mache, auf Handyfotos. Nachdem ich die 453 Bilder auf einen USB-Stick geladen hatte, nahm ich mir aber die Zeit, sie alle durchzusehen und war in der Lage, die Gedanken wieder aufzugreifen, die ich im Laufe meiner Reise zu Gold, den Goldunternehmen und den globalen Märkten hatte. Eine Entwicklung, die kürzlich einiges Aufsehen erregt hatte, war der "Ausbruch" des Goldpreises aus seinem 6-jährigen Abwärtstrend und seine angeblich gute Ausgangslage für Kursgewinne von mehreren hundert Dollar.

Seitdem ich über diesen Sektor schreibe, habe ich immer argumentiert, dass die technische Analyse für manche Märkte und bestimmte Rohstoffe zwar ein wertvolles Instrument darstellt. Für alle manipulierten Märkte ist sie jedoch vollkommen untauglich. Die manipulierten Märkte lassen sich definieren als "die Märkte, die für die nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten von Bedeutung sind". Das umfasst die Schuldenmärkte (Anleihen), die Aktienmärkte einschließlich der ETFs und die Edelmetallmärkte (Gold und Silber).

All diese Märkte werden von der Arbeitsgruppe des Präsidenten zu den Finanzmärkten (dem "Plunge Protection Team") beeinflusst, wobei die Aktien- und Anleihemärkte nach oben und die Edelmetallmärkte nach unten manipuliert werden. Ziel des Ganzen ist es, den allmächtigen US-Dollar vor Angriffen zu bewahren, denn jede erfolgreiche Attacke auf den Wert des Dollars würde zugleich die Finanzierung des US-Militärs untergraben und dessen Fähigkeit, andere Staaten wie Großbritannien oder Japan zu beschützen, in Frage stellen.

Da der Dollarkurs nun schon seit Ende Dezember 2016 unter Druck steht, sind die Interventionisten ganz besonders fest entschlossen, die Kurse an allen Märkten auf einem überhöhten Niveau zu halten, um die Kreditsicherheiten der Banken vor unerwarteten Herabstufungen zu schützen.

Doch im Goldsektor schloss sich alle Welt fröhlich und einstimmig zusammen und der Sirenengesang vom "Ausbruch des Goldpreises" schallte mir aus nicht weniger als 50 verschiedenen Kommentaren entgegen, die ich seit dem vorhergegangenen Sonntag gelesen hatte. Ich beobachtete den Kurs daraufhin wie eine Glasflasche, die in Zeitlupe von der Tischkante fällt, während die Commercials am Terminmarkt im Zuge des Kursanstiegs um 50 $ ganze 70.000 Goldkontrakte verkauften und die Rally auf diese Weise exakt an dem Punkt deckelten, an dem die "technischen Faktoren" "langfristig positiv" geworden wären.

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Was auch immer die Gründe für den "Ausbruch" gewesen wären - die Mustererkennungssoftware der gedächtnislosen Algorithmen an den Terminmärkten spuckte ein Kaufsignal aus und schon beschlossen die Computer, dass sie bei den Goldfutures im großen Stil einsteigen sollten. Das führte zu einem gierigen Kaufrausch, bei dem die großen Spekulanten bis zum Dienstag jener Woche insgesamt 30.397 Kontrakte kauften, wie der entsprechende COT-Bericht zeigt.


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