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Axel Merk: Machen Sie Ihr Portfolio krisensicher!

17.08.2017  |  Mike Gleason
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Die Märkte reflektieren die Erwartungen zukünftiger Entwicklungen. Das bedeutet nicht, dass sie in der Zukunft dann irgendwann den Ist-Zustand widerspiegeln werden. Sie werden immer das reflektieren, was die Marktteilnehmer von der Zukunft erwarten. Aus diesem Grund ist Investieren auch so frustrierend. Es muss frustrierend sein. Wenn es das nicht ist, weil die Preise immer weiter und weiter steigen, sollten Sie sich Sorgen machen.

Mir ist ein gewisses Auf und Ab wie bei den Edelmetallkursen daher sogar lieber als ein gleichförmiger Anstieg wie beim Aktienindex S&P 500. Kurzfristig wirken Sie mit Ihren Aktieninvestments vielleicht wie ein Anlagegenie, aber am Ende werden Sie wohl besser dastehen, wenn Sie Ihre eigene Meinung haben.

Volatile Märkte wie beispielsweise der Goldmarkt schütteln die schwachen, unentschlossen Marktteilnehmer ab. Wenn Sie sich nicht sicher sind, was Sie wollen, und warum Sie das wollen, werden Sie in so einem Markt Ihre Meinung ganz schnell ändern. Und wenn Sie hin- und herwechseln, werden Sie höchstwahrscheinlich Verluste machen.

Denken wir an den Aktienmarkt. Den Anlegern wurde mittlerweile eingeimpft, dass sie bei jedem Kursrücksetzer kaufen müssen. "Buy the dips", wieder und wieder und wieder. Ich habe jedoch die Erfahrung gemacht, dass das keine langfristige Erfolgsstrategie ist, wenn alle es tun. Wenn die Volatilität an den Märkten für längere Zeit wieder zunimmt, wird es jede Menge Tränen geben. Ein oder zwei Wochen oder ein Monat werden nicht reichen, aber eine längere Phase erhöhter Volatilität wird an einem Teil der allgemeinen Märkte zu erheblichen Verlusten führen.


Mike Gleason: Sie haben gerade davon gesprochen, dass man als Anleger von dem, was man tut, überzeugt sein muss. Sie selbst raten schon seit vielen Jahren zu Edelmetallinvestitionen und bevor wir zum Ende des Interviews kommen, möchte ich Sie gern noch fragen, warum Sie überzeugt davon sind, dass Investoren Gold besitzen sollten. Warum empfehlen Sie die Edelmetalle bzw. warum ist ein Exposure im Edelmetallsektor Ihrer Meinung nach so wichtig?

Axel Merk: Schon zu Beginn meiner Karriere habe ich immer nach Wegen gesucht, Portfolios zu diversifizieren. In den frühen 1990er Jahren investierte ich in Technologieaktien und streute meine Anlagen auch auf andere Sektoren. Später in den 90ern, als die Technologieaktien stiegen, entwickelte ich mich eher zum globalen Investor. Um das Jahr 2000 herum sind wir vermehrt auf Barmittel, d. h. auf internationale Währungen und anschließend auch auf Edelmetalle umgestiegen. Mit unseren Investments im Währungssektor haben wir uns schließlich einen ziemlich guten Ruf verdient.

Es ist nicht so, dass wir Währungen wahnsinnig lieben, aber sie bieten eine weitere Möglichkeit zur Diversifizierung von Anlageportfolios. Wenn Sie Bedenken bezüglich der Entwicklung des US-Dollars haben, können Sie ein Währungsrisiko eingehen, ohne dabei Zinsrisiken, Kreditrisiken oder die Risiken der Aktienmärkte in Kauf nehmen zu müssen. Edelmetalle sind, wie gesagt, eine weitere Möglichkeit, die eigenen Kapitalanlagen breiter zu streuen.

Abgesehen von der geringen Korrelation zu anderen Assets möchten Sie natürlich eine positive Gewinnerwartung haben. Das Interessante an Gold ist, dass das gelbe Metall eine sehr respektable Performance aufweist, wenn man einen längeren Zeitraum betrachtet. Die Frage ist eher, warum man einen "Ziegelstein" besitzen sollte, der kein Einkommen generiert, und dessen Aufbewahrung auch noch Geld kostet. Die Antwort darauf ist natürlich, dass Bargeld auch seine Nachteile hat und Gold deswegen als Mittel zur Diversifizierung vielleicht doch nicht so schlecht ist.

Wenn wir die heutigen Märkte betrachten, an denen praktisch alles teuer ist, stellt sich die Frage, wie Sie sich positionieren wollen. Meiner Einschätzung nach funktioniert das traditionelle Diversifizierungsmodell nicht mehr. Vor einigen Jahren sagte ich, dass Sie mindestens 20% Ihres Anlagekapitals in Form von alternativen Investments halten sollten. Mittlerweile denke ich, dass 20% viel zu wenig sind. Natürlich muss das nicht alles Gold sein, aber Sie sollten definitiv Assets besitzen, die keine Korrelation zu den anderen Werten in Ihrem Portfolio aufweisen.

Bargeld zu halten ist unter Umständen auch keine schlechte Idee, wenn Sie beispielsweise Ihre Barbestände erhöhen, während die Aktienkurse noch steigen. Die Frage ist, wie viel Gold Sie besitzen sollten. Wie Sie vielleicht wissen, darf ich keine spezifischen Anlageempfehlungen geben. Was ich sagen darf und was nicht, ist sehr streng reguliert. In jedem Fall sollten Sie von jedem beliebigen Vermögenswert nur so viel besitzen, dass Sie nachts noch ruhig schlafen können.

Wenn Sie die Volatilität Ihrer Investments nicht verkraften, dann besitzen Sie zu viel davon. Ansonsten ist es natürlich allein Ihre Sache. Wenn Sie beispielsweise in die Aktien der Minengesellschaften investieren, gehen Sie ein viel höheres Risiko ein. Ich mag Gold vor allem deshalb, weil es im Vergleich zu den meisten anderen Anlageoptionen im Edelmetallsektor ein viel geringeres Risiko birgt und seinen Zweck als Mittel zur Diversifizierung sehr gut erfüllt.


Mike Gleason: Vielen Dank für das fantastische Gespräch, Axel. Es war wirklich großartig, dass wir Sie für ein Interview gewinnen konnten. Stellen Sie unseren Lesern und Zuhörern Ihr Unternehmen und Ihre Angebote zum Schluss doch bitte noch kurz vor und sagen Sie, wo Ihre Beiträge zu finden sind.

Axel Merk: Gern. Sie können mir auf Twitter unter @AxelMerk folgen. Das ist die beste Möglichkeit, um immer auf dem Laufenden zu bleiben, denn dort kommentieren wir die aktuellen Nachrichten praktisch sofort. Ansonsten können Sie unsere Webseite unter MerkInvestments.com besuchen und dort auch einen kostenfreien Newsletter lesen, in dem wir makroökonomische Themen diskutieren. Wir betreiben außerdem einige Investmentfonds, einschließlich eines Goldfonds.

Aber folgen Sie auf Twitter nicht nur mir, sondern auch anderen Beobachtern, die etwas Interessantes zu sagen haben. So können Sie im Grunde genommen Ihren eigenen Nachrichtensender erstellen. Meiner Meinung nach ist das heutzutage eine der besten Möglichkeiten, immer informiert zu bleiben - besser als immer nur CNBC oder einen anderen Fernsehsender zu schauen. Die News verbreiten sich heute zuerst auf Twitter.


Mike Gleason: Wunderbar. Noch einmal vielen Dank, Axel. Ich hoffe, wir können das in Zukunft wiederholen. Jetzt wünsche ich Ihnen aber erst einmal ein schönes Wochenende.

Axel Merk: Danke, gern geschehen. Ihnen auch.


© Mike Gleason
Money Metals Exchange


Der Artikel wurde am 14. Julii 2017 auf www.moneymetals.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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