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Greg Weldon: Gold gleicht einer Sprungfeder - neue Allzeithochs möglich

23.08.2017  |  Mike Gleason
- Seite 4 -
Greg Weldon: In unseren täglichen Analysen und den anderen Interviews, die ich in letzter Zeit gegeben habe, habe ich praktisch genau das gleiche Szenario beschrieben, wie Sie gerade eben. Wir befinden uns in einer Situation, in der schnell großer Schaden entstehen könnte. Man sollte wirklich über die alten Portfolio-Absicherungsstrategien nachdenken. Wir beobachten aktuell, dass die Anleger und Vermögensverwalter enorme Long-Positionen halten, aber kaum Cash. Noch vor Kurzem, während der vorherigen Rücksetzer, verfügten die Marktteilnehmer über gewisse Barrücklagen.

Das ist mittlerweile nicht mehr der Fall. Die breite Öffentlichkeit hat viel Geld investiert, zuerst in passive Anlagestrategien und zuletzt auch wieder in aktiv verwaltete Investmentfonds.

Die breite Masse ist also wieder investiert. Vielleicht sind die normalen Bürger noch nicht voll investiert, aber in meinen Augen macht das keinen Unterschied. Es besitzen mittlerweile so viele Leute Aktien, dass das Handelsvolumen bei dem aktuellen Kursniveau stark abgenommen hat. Wenn die Kurse erst einmal beginnen nachzugeben, werden viele Anleger ihre Wertpapiere verkaufen wollen. Dann könnte ein großes Angebot auf ein regelrechtes Vakuum an Käufern und Volumen treffen und die Preise so schnell um 20% einbrechen lassen, dass einem regelrecht schwindelig wird.

Könnte das der Beginn eines längeren Abwärtstrends sein? Auf jeden Fall, denn aus technischer Sicht sind die Märkte extrem überdehnt, und die Auswirkungen, die ein solcher Einbruch auf das Verhalten der Verbraucher hätte, würden sie noch anfälliger machen. Es stellt sich immer die Frage, wer von den Verlusten betroffen wäre, und das sind in diesem Fall leider die Verbraucher. Wie schnell und entschieden könnte die Fed auf ein solches Ereignis reagieren? Das ist die Kehrseite der aktuellen Marktlage. Wie genau sich die Dinge in Zukunft entwickeln, bleibt abzuwarten, aber der Aktienmarkt ist definitiv ein potentieller Katalysator für einen umfassenderen wirtschaftlichen Abschwung.


Mike Gleason: Sie haben Gold einmal als "Sprungfeder" bezeichnet. Gehen Sie doch bitte noch auf die technischen Aspekte der Preisentwicklung ein. Wonach halten Sie Ausschau, wenn Sie Charts analysieren? Natürlich beobachten Sie die Kursbewegungen ganz genau. Wie schätzen Sie sie die Aussichten des gelben Metalls ein und warum betrachten Sie es als Sprungfeder?

Greg Weldon: Das steht erneut im Zusammenhang mit der Korrelation zu anderen Märkten, insbesondere dem Dollar. Wenn man die technischen mit den fundamentalen Faktoren verbindet und erkennt, welches Bild sich aktuell ergibt, fragt man sich unweigerlich, ob dieses Szenario nicht zu offensichtlich ist. Ich bin lange genug in diesem Geschäft, um zu wissen, dass man seine eigenen Schlussfolgerungen und Methoden in Frage stellen sollte, wenn etwas zu offensichtlich wirkt.

Ein Teil unserer Arbeit besteht also nicht nur darin, unsere Analysen zu bestätigen - wir versuchen auch, sie zu widerlegen. Alles in allem ist die Ausgangssituation schon fast zu perfekt. Die charttechnische Lage des US-Dollars ist äußerst positiv für Gold und auch andere technische Indikatoren sprechen für das Edelmetall. Wir sprechen hier von langfristigen Trends. Wenn der Kurs auf über 1.300 $ oder 1.295 $ klettern kann, wird er auch den Widerstand bei 1.377 $ überwinden und anschließend weiter steigen. Das ist der Beginn eines neuen Aufwärtstrends und die Entstehung eines gigantischen Bullenmarkts, der uns an neue Allzeithochs bei den Edelmetallen denken lässt.

Wie genau sich all das abspielt, werden wir natürlich abwarten müssen. Deswegen lieben wir unseren Job jeden Tag. Wir lieben es zu recherchieren, herauszufinden, wo wir stehen, was gerade passiert und was sich ändert. Die technische Struktur der Goldhausse erstreckt sich tatsächlich bis zurück zum Jahr 1999, als der zwölfjährige Aufwärtstrend begann, der bis 2011 andauerte. Anschließend folgte eine vier Jahre währende Korrektur, die damit ein Drittel dieser Zeitspanne umfasste, eine typische ABC-Korrektur. Der Kurs sank bis auf ein Tief von unter 1.100 $ und bildete 2016 einen Boden.

Dann verdichteten sich die Chartmuster und legten die Ausgangsbasis für diese Art Sprungfeder, die plötzlich nach oben schnellen wird. Das war der Wendepunkt. Wir befinden uns jetzt an einem Punkt, an dem sich die langfristige Aufwärtsdynamik merklich beschleunigen wird. Diese ist enorm. Zuerst werden wir 1.296 $ erreichen, wofür der Kurs einige Anläufe benötigen könnte. Es empfiehlt sich also, sich ein wenig Pulver aufzusparen, falls wir zunächst den ein oder anderen vergeblichen Versuch erleben. Wir glauben jedoch, dass es bald zum Ausbruch kommen wird. Die Fundamentaldaten sprechen dafür und die technischen Indikatoren sind unserer Ansicht nach wirklich überzeugend.


Mike Gleason: Nun Greg, es war wirklich ein Vergnügen, dieses Interview mit Ihnen führen zu dürfen und ich hoffe, dass wir das wiederholen können. Bevor wir uns verabschieden, sagen Sie doch bitte noch einige Worte zu Weldon Financial und wo unsere Zuhörer und Leser mehr Informationen finden können.

Greg Weldon: Gern. Wenn Sie uns noch nicht kennen, bieten wir Ihnen auf WeldonOnline.com gern ein kostenloses Probe-Abo für WeldonLive an. Dieser Service umfasst kurze Videos und ein etwa 60-seitiges Chartpaket im PDF-Format, das wir jeden Tag veröffentlichen. Wir gehen dabei auf praktisch alles ein: globale Makrotrends, Anleihen, Währungen, Aktienindices, ETFs, Edelmetalle, den Energiesektor, Agrarrohstoffe...

Zudem veröffentlichen wir jeden Tag spezifische Handelsempfehlungen in unserem Trade Lab und analysieren mögliche Portfolio-Zusammensetzungen am US-Aktienmarkt. Wir bieten eine große Bandbreite an Informationen und versuchen immer, den kleineren Anlegern zu helfen. Wir glauben, dass alle Trader, ganz gleich mit welchem Erfahrungsschatz und mit welchen Mitteln, von unserem Angebot profitieren können.


Mike Gleason: Wunderbar. Nochmals vielen Dank, Greg. Ich hoffe, wir hören in Zukunft wieder von Ihnen! Genießen Sie den restlichen Sommer und bis bald!

Greg Weldon: Danke Mike.


© Mike Gleason
Money Metals Exchange


Der Artikel wurde am 18. August 2017 auf www.moneymetals.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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