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US-Dollar-Baisse (4)

14.11.2006  |  Adam Hamilton
- Seite 3 -
Wobei die Dollar-Bären kontern und behaupten könnten, dass die lange Dollarrallye ein technischer Zufall gewesen sei. Schließlich erreichte der Dollar seine Spitze ziemlich genau Mitte 2005, bevor er begann, steil abzufallen. Die zweite Minirallye, die Mitte des 3. Quartals 2005 startete und bis Mitte des 4. Quartals 2005 andauerte, verlängerte die Dauer der gesamten fünften Bärenmarkt-Rallye, sollte aber nicht in die anfänglich bewertete Bären-Rallye miteinbezogen werden. Betrachtet man nämlich diesen fünften bedeutenden Anstieg von Dezember 2004 bis Juli 2005, fällt auf, dass alleine in seiner anfänglichen steilen Phase der Dollar in 128 Handelstagen um 12,2% gestiegen ist. Folglich ist ein durchschnittlicher Anstieg von 0,10% pro Tag viel eher ein Anzeichen für eine Bärenmarkt-Rallye.

Und tatsächlich war der unglaubliche Anstieg des Dollar im 2. Quartal 2005 praktisch vertikal, ein eindeutiges Zeichen einer Bärenmarkt-Rallye, das man normalerweise nicht am Anfang eines bedeutenden Bullen-Anstiegs erlebt. Das gierige Verlangen, das normalerweise für so einen vertikalen Ausbruch in einem Bullenmarkt verantwortlich ist, ist in diesem Fall nicht vorhanden, weil die meisten Trader bearish bleiben. Es ist wirklich sehr interessant, wo diese Bärenmarkt-Rallye möglicherweise noch hinführt. Im 4. Quartal 2005 prallte der Dollar am vorigen Zwischenhoch ab. Das Verfehlen eines neuen Zwischenhochs über dem vorhergehenden Zwischenhoch lässt Zweifel an der These einer neuen Dollar-Hausse entstehen.

Es dauerte nicht lange, bis der Dollar im 2. Quartal dieses Jahres wieder stark fiel, ein für den Bärenmarkt typischer Absturz, nachdem die gierigen Sentiments die vorhergehende Bärenmarkt-Rallye angetrieben hatten, die 2005 schlussendlich verblasste. Heute hat der Dollar wieder eine Unterstützung und bleibt aber nach wie vor auf einem tieferen Stand als noch vor ein paar Jahren. Wird diese Unterstützungslinie halten? Wenn nicht, werden technische Trader möglicherweise mit dem Dollar aggressives Dumping betreiben und dadurch seinen nächsten bedeutenden Absturz im Bärenmarkt einleiten.

In den letzten Quartalen näherte sich der Dollar gefährlich an seine Unterstützungslinie, welche nach wie vor ansteigt, an. Heute ist sie noch knapp über 85, sie steigt aber in jedem Quartal um einen Indexpunkt an. Somit wird der Dollar, wenn er nicht stark zu steigen beginnt, zwangsläufig seine für ihn so wichtige Unterstützungslinie durchbrechen. Provokanterweise deutet der 200-Tages-Durchschnitt des Dollar schon stark auf einen Abwärtstrend hin, was einmal mehr die beste Richtlinie dafür ist, wohin der primäre Trend steuert.

Aber es sind letztendlich die Fundamentaldaten, die einen großen, säkularen Trend antreiben, und nicht die technischen Trends. Auf der Seite der Fundamentaldaten des US-Dollar findet sich nur ein positiver unter vielen negativen Aspekten, die auf einen Anstieg des Dollar hindeuten. Ich bin der Meinung, dass die negativen Aspekte bei weitem die positive Annahme übersteigen. Der Grund ist, dass das Angebot an Dollars die Nachfrage in den kommenden Jahren übersteigen wird und der säkulare Bärenmarkt damit aufrechterhalten bleibt. Ein Überangebot an Dollars relativ zur Nachfrage bedeutet fallende Preise.

Ein positiver Aspekt, der auf einen Anstieg des Dollars hindeutet, sind die steigenden US-Zinsen. Je höher die Zinsen steigen, desto attraktiver werden für Investoren auf der ganzen Welt dollargebundene Investments wie US-Schatzanleihen. Weil die verschuldeten Amerikaner und die Wallstreet jedoch nichts mehr fürchten als hohe Zinsen, kann die Fed die Zinsen nicht unendlich anheben, ohne einen massiven Abschwung der US-Wirtschaft zu verursachen. Aus diesem Grund sind höhere Zinsen ein limitiert positiver Faktor.

Auch wenn die Fed ihre kurzfristigen Zinsen noch höher schrauben würde bezweifle ich, dass dieses Instrument die negativen Faktoren, mit denen der Dollar konfrontiert ist, überwiegt. In erster Linie muss man die unaufhörliche Entwertung unserer Währung durch die Fed als wichtigsten Punkt betrachten. Jedes Jahr wächst die Anzahl der Dollars im Umlauf um 7 bis 8% oder mehr. Durch jeden neuen Dollar, der hergezaubert wird, wächst das Angebot gegenüber der Nachfrage, was zu einem niedrigeren Kurs führt. Wie man sieht reicht alleine die Druckermaschine aus, damit die Dollar-Baisse sich fortsetzt.

Die Tatsache, dass das Dollar-Angebot aufgrund der Neigung der Fed zur Geldmengenausweitung immer weiter steigt, während die Nachfrage aus mehreren Gründen immer weiter fällt, macht die Sache nur noch schlimmer. Höheres Angebot und geringere Nachfrage führen zwangsläufig zu stetig fallenden Kursen. Ehrlich gesagt glaube ich, dass der Dollar in diesem Umfeld kaum eine Chance hat, seinem Bärenmarkt zu entfliehen.

Die größte Quelle für eine höhere Nachfrage und dadurch auch für einen höheren Kurs, sind ausländische Investoren. Aber an dieser Front gibt es mehrere Probleme. Ausländische Investoren und Zentralbanken sind jetzt schon bis über beide Ohren im Dollar investiert und anstatt ihre Dollarinvestitionen zu erhöhen, geben sie sie ab. Weil ausländische Investoren ihre überproportionalen Dollarreserven reduzieren, gewinnen dadurch andere Währungen wie der Euro und Gold an Interesse.

Und diese ausländischen Investoren haben viele sehr gute Gründe, ihre Dollarinvestitionen zu reduzieren und ihr Portfolio zu diversifizieren. Ausländische Käufer des Dollar finanzieren den Kaufrausch der Amerikaner. Das war so lange gut, solange sie keine besseren Möglichkeiten fanden, ihr Kapital zu investieren. Aber mit der raschen Industrialisierung Asiens haben sie die Möglichkeit, anstatt riesige Häuser in den Vorstätten von Amerika zu finanzieren, in das Wachstum ihres eigenen Landes zu investieren. Immer öfter wird genau das gemacht, man investiert im eigenen Land anstatt amerikanische Anleihen zu kaufen.

Ein anderes Problem, das die Dollarnachfrage verringert, ist der ansteigende, aggressive Imperialismus in Washington. Niemand will einen Wichtigtuer als Nachbarn, der sich in andere Angelegenheiten einmischt. Je mehr Leute von Washington mit grenzüberschreitenden Aktivitäten verärgert werden, desto weniger Investoren werden den Dollar kaufen.

Unglaublicherweise verursacht Washington dadurch, dass man harte ideologische Linien vorgibt, dass sogar die Faktoren, die unsere Wirtschaft füttern und liquide halten, eingeschränkt werden. "Wenn sie nicht für uns sind, dann sind sie gegen uns!" Diese Theorie ist nicht der Weg, der ausländische Investoren davon überzeugt, Dollars zu kaufen. Aber es ist nicht nur so, dass sich mehr und mehr ausländische Investoren vom Verhalten der Amerikaner, sich als Weltmacht zu positionieren, gestört fühlen. Sie machen sich auch Sorgen darüber, dass ihre amerikanischen Anlagen eingefroren werden und 100% ihres Werts verlieren, wenn Washington sie als "nicht für uns" - Partei ansieht. Aber auch wenn sie nicht die wachsende Gefahr der Zwangsenteignung fürchten, wissen sie, dass sie den Imperialismus, den sie so hassen, finanzieren. Warum also sollte man Dollars kaufen?

Ungeachtet Ihrer Meinung über die kürzliche Konjunkturpolitik der Amerikaner müssen Sie zugeben, dass der amerikanische Kurs keine Herzen und Meinungen ausländischer Investoren, die im Stande wären, dem Dollar Kraft zu geben, erobert. Wie man sieht gibt es schon einige Gründe, warum die Nachfrage nach dem Dollar nachlässt, eingeschlossen Portfoliodiversifikation und inländische, alternative Investitionsmöglichkeiten. Wenn man sich dann noch die politischen Gründe, die zu einem Rückgang des Dollars führen, vor Augen hält, kann man darauf schließen, dass das den Dollar-Bärenmarkt nur noch vertiefen und verstärken wird.

Interessanterweise profitieren Rohstoffe am meisten von der säkularen Dollarschwäche. Je tiefer der Dollar auf den Weltmärkten sinkt, desto mehr steigt der Dollarpreis der verschiedenen Rohstoffe an. Das führt bei den Rohstoffproduzenten zu viel höheren Dollar-Profiten. Wenn Sie sich also vor der Dollar-Baisse schützen wollen, ist die beste Alternative zur Erhaltung der Kaufkraft ihres Vermögens und um unglaubliche Gewinne zu erzielen, eine Investition in Rohstoffe bzw. in führende Rohstoffproduzenten.

Aufgrund der letzten Schwäche bei Rohstoffen hat sich momentan eine gute Möglichkeit ergeben, diese zwischenzeitliche Trendumkehr auszunützen, um seine Rohstoffpositionen, die in Zukunft großes Potential haben, auszubauen. Unsere bestehenden und neuen Trades finden Sie wie immer in unserem empfohlenen, monatlichen Newsletter Zeal Intelligence. Weiters können Sie, wenn die Marktbedingungen weiter so bleiben, dort in nächster Zeit einige zusätzliche Tradingempfehlungen erwarten. Abonnieren Sie also noch heute, wenn Sie nicht unglaubliche Investitionsmöglichkeiten verpassen wollen!

Obwohl der Dollar sich in den letzten Jahren stetig seitwärts entwickelt hat, bleibt sein säkularer Bärenmarkt weiterhin bestehen. Unglaublich wachsendes Dollarangebot dank der Druckerpresse der Fed, gekoppelt mit einer Vielzahl an Gründen, warum die Nachfrage der internationalen Investments für den Dollar nachlässt, deuten für die nächsten Jahre auf eine fortschreitende Dollarschwäche hin.

Obwohl wir Amerikaner, die in einer vom Dollar dominierten Welt leben, nicht viele Zufluchtsmöglichkeiten haben, um uns vor der Dollarschwäche zu schützen, darf man nie vergessen, dass in solchen Zeiten Rohstoffe immer ein sicherer Hafen sind, wobei man auch noch gute Gewinne erzielen kann. Der an Wert verlierende Dollar führt zu einem Anstieg bei Rohstoffen, was auch zu höheren Profiten bei den Produzenten führt. Diese Profite steigen viel schneller an als der Dollar fällt, was zu einer wunderbaren Outperformance im Rohstoffsektor führt.


© Adam Hamilton, CPA
Copyright by Zeal Research (www.ZealLLC.com)

Dieser Beitrag wurde von Hermann Wagner exklusiv für GoldSeiten.de übersetzt. (Zum Original vom 27.10.2006.)





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