Acht Gauner gegen den Rest der Welt
19.09.2017 | Theodore Butler
Ich möchte gern eine andere Sichtweise auf die Gold- und Silbermärkte mit Ihnen teilen, mich dabei aber weiterhin auf den wichtigsten Preisfaktor konzentrieren: die Änderungen in der Marktstruktur der Terminbörse COMEX. Mittlerweile dürfte unter Edelmetallinvestoren hinreichend bekannt sein, dass die Kurse steigen, wenn das "Managed Money" an der COMEX kauft, und fallen, wenn diese Trader verkaufen. Die Positionierung der Teilnehmer am New Yorker Futuresmarkt hat einen solch ausschlaggebenden Einfluss auf die Preise, dass sie von den Marktbeobachtern mehr denn je diskutiert wird. Das Muster von Ursache und Preiswirkung lässt sich heute eindeutig beobachten.
Lassen Sie mich zuerst die Gesamtmenge des weltweit existierenden Goldes in allen Formen quantifizieren: 5,6 Milliarden Unzen. In Bezug auf diese Zahl herrscht weitestgehend Einigkeit. Nicht all dieses Gold ist bei einem gewissen Preis verkäuflich, so z. B. religiöse und andere Artefakte und ein Teil des Goldschmucks. Es kann jedoch angenommen werden, dass der Großteil des insgesamt vorhanden Goldes in Abhängigkeit vom Preis theoretisch am Markt zum Verkauf stehen könnte.
Wir wollen daher im Folgenden recht willkürlich davon ausgehen, dass 4 Milliarden Unzen Gold weltweit den Weg an den Markt finden könnten, einschließlich aller staatlichen Goldreserven und des Goldbesitzes aller 7,5 Milliarden Einwohner dieser Erde. Halten Sie sich nicht mit der exakten Menge auf, denn am Ende spielt es keine große Rolle, ob es sich nun um 3 oder 5 Milliarden Unzen handelt.
Wie bei jedem anderen Vermögenswert würden die Goldbesitzer im Allgemeinen einen Anstieg des Preises bevorzugen und davon profitieren. Ein Preisrückgang wäre für sie dagegen nachteilig. Das ist natürlich offensichtlich, aber zum Zwecke der folgenden Argumentation möchte ich die elementaren Grundlagen der Situation noch einmal in Erinnerung rufen. Zusätzlich zu allem bereits verfügbaren physischen Gold der Erde existiert eine große Industrie rund um den Goldbergbau, der jährlich weitere 100 Millionen Unzen Gold fördert. Die entsprechenden Unternehmen gehören den verschiedensten Investoren und Anlegern, die einen Anstieg des Goldpreises aus offensichtlichen Gründen ebenfalls begrüßen würden.
Alles in allem haben die Besitzer der 4 Milliarden Unzen Gold sowie alle Anteilseigner der Goldunternehmen ein Interesse an höheren Preisen und praktisch alle erleiden bei sinkenden Goldkursen einen finanziellen Schaden. Das Gleiche lässt über alle Anlageformen und Vermögenswerte sagen, von Aktien über Anleihen bis hin zu Immobilien - höhere Preise sind gut für die Besitzer, sinkende Preise dagegen nicht. Selbstverständlich ist die Frage nicht allein, was gut ist, und was nicht. Assets und Märkte können in Abhängigkeit vom kollektiven Verhalten der Investoren und anderen Faktoren auch über- oder unterbewertet sein.
Der Unterschied zwischen Gold (und Silber) und allen anderen Märkten besteht darin, dass die hauptsächliche Triebkraft hinter den Preisbewegungen fest etabliert ist: die Positionierung der Trader an der COMEX. Ich will damit nicht sagen, dass Aktien- und Anleihekurse von den Positionierungen an den entsprechenden Futuresmärkten unbeeinflusst wären, denn natürlich spielt der Handel mit Terminkontrakten auch dort eine Rolle.
Aber sein Einfluss ist bei Weitem nicht so stark wie am Gold- und Silbermarkt. Ich weiß von keinen Auswirkungen der Terminmärkte auf Immobilien oder Sammlerstücke, aber ich weiß, dass die Positionierung der Futures-Trader an den Rohstoffmärkten einen übermächtigen Einfluss auf die Kurse ausübt.
All den Goldbesitzern und den Anteilseignern den Minengesellschaften rund um den Globus stehen diejenigen gegenüber, die von einem Rückgang der Preise profitieren würden und bei höheren Kursen Verluste machen. Das sind die Leerverkäufer oder auch Shortseller, d. h. die Marktteilnehmer, die auf sinkende Kurse setzen. Diese Trader verkaufen etwas, das sie noch nicht besitzen, in der Hoffnung, es später zu einem günstigeren Preis zurückkaufen zu können. Wenn die Shortseller mit ihrer Wette falsch liegen und die Preise stattdessen steigen, erhöhen sich ihre Verluste umso mehr, je weiter die Kurse nach oben klettern.
Leerverkäufe können im Gold- und Silbersektor viele Formen annehmen. Möglich ist z. B. das Shorten von Minenaktien oder Edelmetall-ETFs sowie das Kaufen und Verkaufen von Optionen. Die wichtigste Form sind jedoch die Leerverkäufe der Futures-Kontrakte an der COMEX. Wir müssen das Rad nicht neu erfinden - es wurde bereits hinreichend belegt, dass die Positionierung der Trader an der COMEX die wichtigste (wenn nicht gar die einzige) Antriebskraft hinter der Preisentwicklung von Gold und Silber ist.
Wir haben die Parameter des physischen Goldmarktes konstatiert - 4 Milliarden Unzen überirdisch existierendes Gold und eine jährliche Fördermenge von 100 Millionen Unzen - daher möchte ich das auch in Bezug auf die COMEX tun. Was den Terminhandel anbelangt, sind wir glücklicherweise mit den äußerst detaillierten und zuverlässigen Daten den Börsenaufsichtsbehörde CFTC gesegnet, die diese in Form der Commitments of Traders (COT) Reports und Bank Participation Reports veröffentlicht.
Da es sich bei den Futures der COMEX um Derivate handelt, gibt es für jeden ausstehenden Kontrakt eine Long- und eine Short-Seite. Wir wissen, dass die Interessen der Trader mit Long-Positionen mit denen der Besitzer physischen Goldes und der Minengesellschaften übereinstimmen, denn alle profitieren von höheren Preisen und erleiden einen finanzielle Schaden, wenn die Kurse sinken. Die einzigen Marktteilnehmer, die kein Interesse an höheren Preisen haben, sind die Shortseller, die die Terminkontrakte leerverkaufen. Die Berichte der CFTC sind in dieser Hinsicht sehr aufschlussreich.
Sofort ins Auge springt die Tatsache, dass die Short-Positionen auf Gold- und Silberfutures an der COMEX unglaublich stark konzentriert sind, d. h. dass sie sehr hoch sind und nur von einigen wenigen Tradern gehalten werden. In der Langform des COT-Berichts werden detaillierte Daten zu den Positionen der vier und acht größten Marktteilnehmer für den nächsten Liefermonat veröffentlicht. Im Folgenden möchte ich mich an den Daten zu den acht größten Tradern orientieren, wobei sich die Argumentation ebenso gut basierend auf den Daten zu den vier größten Tradern aufbauen ließe.
Wenn Sie meine Beträge regelmäßig lesen, wissen Sie, dass ich schon seit Jahren oder gar Jahrzehnten immer wieder über die konzentrierte Short-Position am Silbermarkt schreibe. Diese ist der Schlüssel für die Manipulationen, denn ohne eine extreme Marktkonzentration ist die Beeinflussung des Preises unmöglich. Ich werde die CFTC zwar niemals dazu bewegen können, zuzugeben, dass sie die Marktkonzentration genau deshalb beobachtet und veröffentlicht, um vor potentiellen Preismanipulationen zu warnen (denn dann würde womöglich der Eindruck entstehen, dass sie mir zum Teil zustimmt). Das ist aber der einzig plausible Grund für das Sammeln dieser Daten durch die Behörde.
Lassen Sie mich zuerst die Gesamtmenge des weltweit existierenden Goldes in allen Formen quantifizieren: 5,6 Milliarden Unzen. In Bezug auf diese Zahl herrscht weitestgehend Einigkeit. Nicht all dieses Gold ist bei einem gewissen Preis verkäuflich, so z. B. religiöse und andere Artefakte und ein Teil des Goldschmucks. Es kann jedoch angenommen werden, dass der Großteil des insgesamt vorhanden Goldes in Abhängigkeit vom Preis theoretisch am Markt zum Verkauf stehen könnte.
Wir wollen daher im Folgenden recht willkürlich davon ausgehen, dass 4 Milliarden Unzen Gold weltweit den Weg an den Markt finden könnten, einschließlich aller staatlichen Goldreserven und des Goldbesitzes aller 7,5 Milliarden Einwohner dieser Erde. Halten Sie sich nicht mit der exakten Menge auf, denn am Ende spielt es keine große Rolle, ob es sich nun um 3 oder 5 Milliarden Unzen handelt.
Wie bei jedem anderen Vermögenswert würden die Goldbesitzer im Allgemeinen einen Anstieg des Preises bevorzugen und davon profitieren. Ein Preisrückgang wäre für sie dagegen nachteilig. Das ist natürlich offensichtlich, aber zum Zwecke der folgenden Argumentation möchte ich die elementaren Grundlagen der Situation noch einmal in Erinnerung rufen. Zusätzlich zu allem bereits verfügbaren physischen Gold der Erde existiert eine große Industrie rund um den Goldbergbau, der jährlich weitere 100 Millionen Unzen Gold fördert. Die entsprechenden Unternehmen gehören den verschiedensten Investoren und Anlegern, die einen Anstieg des Goldpreises aus offensichtlichen Gründen ebenfalls begrüßen würden.
Alles in allem haben die Besitzer der 4 Milliarden Unzen Gold sowie alle Anteilseigner der Goldunternehmen ein Interesse an höheren Preisen und praktisch alle erleiden bei sinkenden Goldkursen einen finanziellen Schaden. Das Gleiche lässt über alle Anlageformen und Vermögenswerte sagen, von Aktien über Anleihen bis hin zu Immobilien - höhere Preise sind gut für die Besitzer, sinkende Preise dagegen nicht. Selbstverständlich ist die Frage nicht allein, was gut ist, und was nicht. Assets und Märkte können in Abhängigkeit vom kollektiven Verhalten der Investoren und anderen Faktoren auch über- oder unterbewertet sein.
Der Unterschied zwischen Gold (und Silber) und allen anderen Märkten besteht darin, dass die hauptsächliche Triebkraft hinter den Preisbewegungen fest etabliert ist: die Positionierung der Trader an der COMEX. Ich will damit nicht sagen, dass Aktien- und Anleihekurse von den Positionierungen an den entsprechenden Futuresmärkten unbeeinflusst wären, denn natürlich spielt der Handel mit Terminkontrakten auch dort eine Rolle.
Aber sein Einfluss ist bei Weitem nicht so stark wie am Gold- und Silbermarkt. Ich weiß von keinen Auswirkungen der Terminmärkte auf Immobilien oder Sammlerstücke, aber ich weiß, dass die Positionierung der Futures-Trader an den Rohstoffmärkten einen übermächtigen Einfluss auf die Kurse ausübt.
All den Goldbesitzern und den Anteilseignern den Minengesellschaften rund um den Globus stehen diejenigen gegenüber, die von einem Rückgang der Preise profitieren würden und bei höheren Kursen Verluste machen. Das sind die Leerverkäufer oder auch Shortseller, d. h. die Marktteilnehmer, die auf sinkende Kurse setzen. Diese Trader verkaufen etwas, das sie noch nicht besitzen, in der Hoffnung, es später zu einem günstigeren Preis zurückkaufen zu können. Wenn die Shortseller mit ihrer Wette falsch liegen und die Preise stattdessen steigen, erhöhen sich ihre Verluste umso mehr, je weiter die Kurse nach oben klettern.
Leerverkäufe können im Gold- und Silbersektor viele Formen annehmen. Möglich ist z. B. das Shorten von Minenaktien oder Edelmetall-ETFs sowie das Kaufen und Verkaufen von Optionen. Die wichtigste Form sind jedoch die Leerverkäufe der Futures-Kontrakte an der COMEX. Wir müssen das Rad nicht neu erfinden - es wurde bereits hinreichend belegt, dass die Positionierung der Trader an der COMEX die wichtigste (wenn nicht gar die einzige) Antriebskraft hinter der Preisentwicklung von Gold und Silber ist.
Wir haben die Parameter des physischen Goldmarktes konstatiert - 4 Milliarden Unzen überirdisch existierendes Gold und eine jährliche Fördermenge von 100 Millionen Unzen - daher möchte ich das auch in Bezug auf die COMEX tun. Was den Terminhandel anbelangt, sind wir glücklicherweise mit den äußerst detaillierten und zuverlässigen Daten den Börsenaufsichtsbehörde CFTC gesegnet, die diese in Form der Commitments of Traders (COT) Reports und Bank Participation Reports veröffentlicht.
Da es sich bei den Futures der COMEX um Derivate handelt, gibt es für jeden ausstehenden Kontrakt eine Long- und eine Short-Seite. Wir wissen, dass die Interessen der Trader mit Long-Positionen mit denen der Besitzer physischen Goldes und der Minengesellschaften übereinstimmen, denn alle profitieren von höheren Preisen und erleiden einen finanzielle Schaden, wenn die Kurse sinken. Die einzigen Marktteilnehmer, die kein Interesse an höheren Preisen haben, sind die Shortseller, die die Terminkontrakte leerverkaufen. Die Berichte der CFTC sind in dieser Hinsicht sehr aufschlussreich.
Sofort ins Auge springt die Tatsache, dass die Short-Positionen auf Gold- und Silberfutures an der COMEX unglaublich stark konzentriert sind, d. h. dass sie sehr hoch sind und nur von einigen wenigen Tradern gehalten werden. In der Langform des COT-Berichts werden detaillierte Daten zu den Positionen der vier und acht größten Marktteilnehmer für den nächsten Liefermonat veröffentlicht. Im Folgenden möchte ich mich an den Daten zu den acht größten Tradern orientieren, wobei sich die Argumentation ebenso gut basierend auf den Daten zu den vier größten Tradern aufbauen ließe.
Wenn Sie meine Beträge regelmäßig lesen, wissen Sie, dass ich schon seit Jahren oder gar Jahrzehnten immer wieder über die konzentrierte Short-Position am Silbermarkt schreibe. Diese ist der Schlüssel für die Manipulationen, denn ohne eine extreme Marktkonzentration ist die Beeinflussung des Preises unmöglich. Ich werde die CFTC zwar niemals dazu bewegen können, zuzugeben, dass sie die Marktkonzentration genau deshalb beobachtet und veröffentlicht, um vor potentiellen Preismanipulationen zu warnen (denn dann würde womöglich der Eindruck entstehen, dass sie mir zum Teil zustimmt). Das ist aber der einzig plausible Grund für das Sammeln dieser Daten durch die Behörde.