Robuste Fundamentaldaten für Palladium
25.09.2017 | Martina Fischer
Zinserhöhungsphantasien der US-Notenbank setzen Goldpreis unter Druck
Der Goldpreis eröffnete die Berichtswoche bei 1.320 $/oz und verlor im Wochenverlauf deutlich an Wert. Wesentlicher Grund war die Aussage der Fed eine Zinserhöhung im Dezember vorzunehmen. Alleine am Mittwoch stürzte der Preis des gelben Metalls um mehr als 10 $/oz ab. Der Wochenschlusskurs betrug 1.298 $/oz und lag somit 4,5% unter dem Jahreshoch von 1.358 $/oz zu Beginn des Monats.
Wie die Federal Reserve mitteilte, gehen 12 von insgesamt 16 Ratsmitgliedern davon aus, dass es bis Jahresende noch eine Zinserhöhung geben wird. Weitere drei Zinserhöhungen wurden für 2018 avisiert. Während am Mittwoch und Donnerstag Gold spürbar fiel, legten die Renditen der US-Staatsanleihen kräftig zu und auch der Dollar kletterte gegenüber dem Euro auf ein Zweiwochenhoch. Zudem kündigte die US-Notenbank die Herabsetzung der Bilanzsumme für Oktober an und stellte eine Straffung der Geldpolitik in Aussicht.
Wir gehen nach wie vor davon aus, dass der Goldpreis in den nächsten Wochen durch geopolitische Risiken positiv beeinflusst wird und Aussagen von Herrn Trump wie beispielsweise vor der UN Generalversammlung als er von einer "totalen Zerstörung" Nordkoreas sprach an der Tagesordnung sein werden.
Für die kommende Woche sehen wir charttechnische Unterstützung bei 1.280 $/oz und Widerstand bei 1.350 $/oz.
Starker USD lastet auf Silber
Silber eröffnete die Berichtswoche mit 17,60 $/oz, und verlor im Wochenverlauf 3,2% an Wert. Als Schlusskurs am Freitagabend wurde mit 17,03 $/oz ein Preis veröffentlicht, der 6,7% unter dem Jahreshoch in Höhe von 18,25 $/oz am 8. September lag. Die schlechte Performance des Silberpreises wurde insbesondere durch die Stärke des US-Dollars beeinflusst und das Gold-Silber Ratio stieg auf 76,2 an, nachdem es sich seit Anfang September um die Marke von 75 stabilisiert hatte.
Wir erwarten wir für die kommende Handelswoche charttechnische Unterstützung bei 16.88 (100-Tage gleitender Durchschnitt) und 16,71 $/oz (50% Fibo-Level).
Südafrikanische Platinminen in der finanziellen Krise
Platin verlor über die vergangene Berichtswoche sukzessive an Wert, nachdem das Metall am Montag bei 972 $/oz eröffnete. Dabei geriet Platin primär ins Fahrwasser von Gold, welches wiederum wie oben berichtet u.a. von Ankündigungen der US-Notenbank FED sowie dem USD beeinflusst wurde. Der Wochenschlusskurs lag im Platin bei 936 $/oz.
Trotz getrübtem Ausblick auf der Nachfrageseite, welche insbesondere dem Dieselgate, aber auch der fallenden Industrie- und Schmucknachfrage geschuldet ist, gibt es derzeit Meldungen aus Südafrika, die den Preisen der Platingruppenmetalle in naher Zukunft wieder etwas Unterstützung bieten könnten. Der zweitgrößte Platinproduzent, Impala Platinum, hat mit seinen Verhandlungen sowohl mit der Regierung als auch mit den Gewerkschaften begonnen. In diesen Verhandlungen wird unter anderem eine mögliche Entlassung von bis zu 2.500 Minenarbeitern diskutiert.
Die südafrikanische Minenindustrie befindet sich seit 2012 aufgrund von Preisvolatilitäten, steigenden Produktionskosten sowie gesellschaftlichen Unruhen in einer tiefen Krise. Seit 2012 wurden bereits 13% der Arbeiterschaft entlassen, welches in der Vergangenheit zu länger andauernden Minenstreiks und Produktionsunterbrechungen führte. Die derzeitigen Entwicklungen könnten den Platinpreis stützen, sofern es in naher Zukunft tatsächlich zu erneuten Entlassungen und wiederholt zu Produktionsunterbrechungen kommen könnte. Charttechnisch sehen wir derzeit eine Unterstützung bei 925 $/oz und Widerstand bei 1.020 $/oz.
Robuste Fundamentaldaten für Palladium
Nachdem Palladium am Anfang des Monats ein Mehrjahreshoch bei 1.001 $/oz erreichte, befand sich das Metall im Abwärtstrend und verlor in der vergangenen Woche weiterhin an Wert und schloss am Freitag mit 922 $/oz.
Trotz kurzfristiger Abwärtsbewegungen ist Palladium jedoch weiterhin sehr gut unterstützt: Insgesamt konnte das Metall dieses Jahr mit einem Wertzuwachs von etwa 35% brillieren. Dieser Wertzuwachs wird kontinuierlich durch stabile Fundamentaldaten gestützt. Diese basieren auf einer günstigen Kombination aus robuster globaler Nachfrage für den Einsatz von Palladium in Benzinmotoren und einem andauernden Angebotsdefizit.
Allein im vergangenen Jahr bestand ein Angebotsdefizit in Höhe von 37 Tonnen, welches primär durch Produktionsunterbrechungen in Südafrika verursacht wird. Laut GFMS wird sich das Palladiumdefizit dieses Jahr auf etwa 43 Tonnen ausweiten. Gleichzeitig wird davon ausgegangen, dass die Nachfrage in demselben Zeitraum ansteigen wird, so dass der Palladiumpreis weiterhin gut unterstützt sein sollte. Charttechnisch sehen wir derzeit eine Unterstützung bei 900 $ und Widerstand bei 950 $.
Rhodium umsatzstark - Preis bleibt auf hohem Niveau; Ruthenium nach wie vor im Fokus industrieller Käufer; Gestiegene Umsätze bei Iridium
Unsere Annahme aus dem letzten Bericht wurde bestätigt: Auch wenn sich der Preis für Rhodium in den letzten beiden Wochen so gut wie nicht bewegt hat, sind die Umsätze nach wie vor auf einem enorm hohen Niveau. Die Nachfrage ist weiterhin immens hoch und resultiert - wie in den letzten Wochen auch schon – vorwiegend aus physischen Käufen der Automobil- und Chemieindustrie. Es wurden darüber hinaus auch einzelne Absicherungen beobachtet.
Die Seitwärtsbewegung des Preises hat natürlich dazu geführt, dass der Markt sehr stark umkämpft ist und Spannen dementsprechend geringer ausfallen. Minen und Sekundärproduzenten steuern zwar ihren Teil dazu bei, dass der Preis aktuell nicht weiter steigt, aber wir sehen mittelfristig keinen größeren Preisrückgang, falls nicht unvermittelt größere Verkaufspositionen platziert werden.
Die Käufe von Seiten industrieller Anwender halten weiter an. Insbesondere die Chemische Industrie, aber auch die Nachfrage von Ruthenium zur Herstellung von magnetischen Datenspeichern war deutlich höher in den vergangenen Wochen. Bisher konnte der steigende Bedarf noch aus dem bestehenden Angebot bedient werden und daher hat der Preis auch nur marginal reagiert. Aber falls diese Situation anhalten sollte, dann wird das voraussichtlich auch preisseitig zu spüren sein.
Nachdem der letzte deutliche Preisanstieg im Iridium schon aus dem Juli stammt, hat sich der Markt in der Folgezeit insgesamt etwas ausgeglichener gezeigt. Die Verfügbarkeit, insbesondere aus der Primärproduktion, ist, sicher auch aufgrund des hohen Preises, signifikant besser geworden. Dennoch ist die Nachfrage nach dem seltensten Edelmetall immer noch auf einem sehr guten Niveau und der Bedarf aus den verschiedensten Anwendungsgebieten weiterhin stabil.
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Alle im Bericht genannten Preise sind Geldkurse im Interbankenmarkt, die Charts basieren auf Thomson Reuters.
Der Goldpreis eröffnete die Berichtswoche bei 1.320 $/oz und verlor im Wochenverlauf deutlich an Wert. Wesentlicher Grund war die Aussage der Fed eine Zinserhöhung im Dezember vorzunehmen. Alleine am Mittwoch stürzte der Preis des gelben Metalls um mehr als 10 $/oz ab. Der Wochenschlusskurs betrug 1.298 $/oz und lag somit 4,5% unter dem Jahreshoch von 1.358 $/oz zu Beginn des Monats.
Wie die Federal Reserve mitteilte, gehen 12 von insgesamt 16 Ratsmitgliedern davon aus, dass es bis Jahresende noch eine Zinserhöhung geben wird. Weitere drei Zinserhöhungen wurden für 2018 avisiert. Während am Mittwoch und Donnerstag Gold spürbar fiel, legten die Renditen der US-Staatsanleihen kräftig zu und auch der Dollar kletterte gegenüber dem Euro auf ein Zweiwochenhoch. Zudem kündigte die US-Notenbank die Herabsetzung der Bilanzsumme für Oktober an und stellte eine Straffung der Geldpolitik in Aussicht.
Wir gehen nach wie vor davon aus, dass der Goldpreis in den nächsten Wochen durch geopolitische Risiken positiv beeinflusst wird und Aussagen von Herrn Trump wie beispielsweise vor der UN Generalversammlung als er von einer "totalen Zerstörung" Nordkoreas sprach an der Tagesordnung sein werden.
Für die kommende Woche sehen wir charttechnische Unterstützung bei 1.280 $/oz und Widerstand bei 1.350 $/oz.
Starker USD lastet auf Silber
Silber eröffnete die Berichtswoche mit 17,60 $/oz, und verlor im Wochenverlauf 3,2% an Wert. Als Schlusskurs am Freitagabend wurde mit 17,03 $/oz ein Preis veröffentlicht, der 6,7% unter dem Jahreshoch in Höhe von 18,25 $/oz am 8. September lag. Die schlechte Performance des Silberpreises wurde insbesondere durch die Stärke des US-Dollars beeinflusst und das Gold-Silber Ratio stieg auf 76,2 an, nachdem es sich seit Anfang September um die Marke von 75 stabilisiert hatte.
Wir erwarten wir für die kommende Handelswoche charttechnische Unterstützung bei 16.88 (100-Tage gleitender Durchschnitt) und 16,71 $/oz (50% Fibo-Level).
Südafrikanische Platinminen in der finanziellen Krise
Platin verlor über die vergangene Berichtswoche sukzessive an Wert, nachdem das Metall am Montag bei 972 $/oz eröffnete. Dabei geriet Platin primär ins Fahrwasser von Gold, welches wiederum wie oben berichtet u.a. von Ankündigungen der US-Notenbank FED sowie dem USD beeinflusst wurde. Der Wochenschlusskurs lag im Platin bei 936 $/oz.
Trotz getrübtem Ausblick auf der Nachfrageseite, welche insbesondere dem Dieselgate, aber auch der fallenden Industrie- und Schmucknachfrage geschuldet ist, gibt es derzeit Meldungen aus Südafrika, die den Preisen der Platingruppenmetalle in naher Zukunft wieder etwas Unterstützung bieten könnten. Der zweitgrößte Platinproduzent, Impala Platinum, hat mit seinen Verhandlungen sowohl mit der Regierung als auch mit den Gewerkschaften begonnen. In diesen Verhandlungen wird unter anderem eine mögliche Entlassung von bis zu 2.500 Minenarbeitern diskutiert.
Die südafrikanische Minenindustrie befindet sich seit 2012 aufgrund von Preisvolatilitäten, steigenden Produktionskosten sowie gesellschaftlichen Unruhen in einer tiefen Krise. Seit 2012 wurden bereits 13% der Arbeiterschaft entlassen, welches in der Vergangenheit zu länger andauernden Minenstreiks und Produktionsunterbrechungen führte. Die derzeitigen Entwicklungen könnten den Platinpreis stützen, sofern es in naher Zukunft tatsächlich zu erneuten Entlassungen und wiederholt zu Produktionsunterbrechungen kommen könnte. Charttechnisch sehen wir derzeit eine Unterstützung bei 925 $/oz und Widerstand bei 1.020 $/oz.
Robuste Fundamentaldaten für Palladium
Nachdem Palladium am Anfang des Monats ein Mehrjahreshoch bei 1.001 $/oz erreichte, befand sich das Metall im Abwärtstrend und verlor in der vergangenen Woche weiterhin an Wert und schloss am Freitag mit 922 $/oz.
Trotz kurzfristiger Abwärtsbewegungen ist Palladium jedoch weiterhin sehr gut unterstützt: Insgesamt konnte das Metall dieses Jahr mit einem Wertzuwachs von etwa 35% brillieren. Dieser Wertzuwachs wird kontinuierlich durch stabile Fundamentaldaten gestützt. Diese basieren auf einer günstigen Kombination aus robuster globaler Nachfrage für den Einsatz von Palladium in Benzinmotoren und einem andauernden Angebotsdefizit.
Allein im vergangenen Jahr bestand ein Angebotsdefizit in Höhe von 37 Tonnen, welches primär durch Produktionsunterbrechungen in Südafrika verursacht wird. Laut GFMS wird sich das Palladiumdefizit dieses Jahr auf etwa 43 Tonnen ausweiten. Gleichzeitig wird davon ausgegangen, dass die Nachfrage in demselben Zeitraum ansteigen wird, so dass der Palladiumpreis weiterhin gut unterstützt sein sollte. Charttechnisch sehen wir derzeit eine Unterstützung bei 900 $ und Widerstand bei 950 $.
Rhodium umsatzstark - Preis bleibt auf hohem Niveau; Ruthenium nach wie vor im Fokus industrieller Käufer; Gestiegene Umsätze bei Iridium
Unsere Annahme aus dem letzten Bericht wurde bestätigt: Auch wenn sich der Preis für Rhodium in den letzten beiden Wochen so gut wie nicht bewegt hat, sind die Umsätze nach wie vor auf einem enorm hohen Niveau. Die Nachfrage ist weiterhin immens hoch und resultiert - wie in den letzten Wochen auch schon – vorwiegend aus physischen Käufen der Automobil- und Chemieindustrie. Es wurden darüber hinaus auch einzelne Absicherungen beobachtet.
Die Seitwärtsbewegung des Preises hat natürlich dazu geführt, dass der Markt sehr stark umkämpft ist und Spannen dementsprechend geringer ausfallen. Minen und Sekundärproduzenten steuern zwar ihren Teil dazu bei, dass der Preis aktuell nicht weiter steigt, aber wir sehen mittelfristig keinen größeren Preisrückgang, falls nicht unvermittelt größere Verkaufspositionen platziert werden.
Die Käufe von Seiten industrieller Anwender halten weiter an. Insbesondere die Chemische Industrie, aber auch die Nachfrage von Ruthenium zur Herstellung von magnetischen Datenspeichern war deutlich höher in den vergangenen Wochen. Bisher konnte der steigende Bedarf noch aus dem bestehenden Angebot bedient werden und daher hat der Preis auch nur marginal reagiert. Aber falls diese Situation anhalten sollte, dann wird das voraussichtlich auch preisseitig zu spüren sein.
Nachdem der letzte deutliche Preisanstieg im Iridium schon aus dem Juli stammt, hat sich der Markt in der Folgezeit insgesamt etwas ausgeglichener gezeigt. Die Verfügbarkeit, insbesondere aus der Primärproduktion, ist, sicher auch aufgrund des hohen Preises, signifikant besser geworden. Dennoch ist die Nachfrage nach dem seltensten Edelmetall immer noch auf einem sehr guten Niveau und der Bedarf aus den verschiedensten Anwendungsgebieten weiterhin stabil.
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