Warum Geld ein Rohstoff sein muss
29.09.2017 | Dr. Keith Weiner
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MarktberichtDer Goldpreis ist in dieser Woche 24 $ gefallen, der Silberpreis 60 Cents. Damit ist er nun weit von seinem Stand am 8. September entfernt, als Silber auf 18,21 $ je Unze kletterte. Seitdem ging es fast kontinuierlich abwärts. Was ist passiert? Seit Anfang letzten Monats war der Silberkurs gestiegen, und die Basis mit ihm (die Basis ergibt sich aus Terminkurs minus Spotpreis). Wenn der Kurs und die Basis steigen, sagt uns das, dass die Käufer den Preis der Silberfutures nach oben treiben. Infolge von Arbitrage erhöht sich auch der physische Silberpreis, hinkt aber etwas hinterher.
Der Schlusskurs erreichte seinen höchsten Stand am 7. September und sinkt seitdem wieder. Gleichzeitig verringert sich auch die Basis. Sowohl der Aufwärtstrend von Preis und Basis, der im August begann und bis zum 7. September anhielt, als auch der Abwärtstrend, der danach einsetzte, zeigen uns etwas, das wir anhand von anderen Charts nicht erkennen können: Diese Kursbewegungen werden von den Spekulanten ausgelöst, die Positionen am Silbermarkt auf - und dann wieder abbauen.
Zwei Dinge waren für die Spekulanten beim jüngsten Auf und Ab der Kurse ungünstig: Zum einen stieg mit dem Preis auch die Basis, d. h. die reale Nachfrage nahm ab und die spekulative Nachfrage ist ohnehin nur vorübergehend. Zum zweiten verringerte sich die Basis nur vergleichsweise wenig, als der Preis wieder fiel.
Der fundamentale Silberpreis, den wir täglich berechnen, begann am 8. September ebenfalls nachzugeben. Man mag darauf hoffen, dass der Preis in den Himmel schießt, aber es ist wichtig, die Datenlage zu respektieren. Diese schließt eine Rally auf 20 $ oder 22 $ nicht aus, zeigt aber, dass ein solcher Anstieg wenig wahrscheinlich ist. Und je höher der Kurs klettert, desto stärker werden die Kräfte, die ihn wieder nach unten ziehen.
In Bezug auf die kurzfristigen Zinssätze befinden wir uns heute in einer anderen Situation als während des Großteils der letzten neun Jahre. Das spiegelt sich auch in den Carry-Kosten für alle Trades. Die Silber Forward Rate zeigt, dass einem Trader Ende 2015 Kosten von rund 0,5% entstanden, um Silber sechs Monate zu halten. Heute liegt dieser Satz bei ca. 2%.
Wir gehen davon aus, dass die Trader diese Kosten berücksichtigen und ihre Positionen daher wahrscheinlich schneller wieder glattstellen als das zuvor der Fall war. Wenn das so ist, müssen wir damit rechnen, dass spekulative Kursbewegungen schneller enden als zuvor, und dass der Silberkurs womöglich mehr Zeit unterhalb des Niveaus verbringt, das die Fundamentaldaten nahelegen würden.
Wir werden nachfolgend Charts zeigen, die die fundamentale Marktlage in Bezug auf Angebot und Nachfrage für beide Edelmetalle widerspiegeln. Doch zunächst noch die Kursentwicklung der letzten Monate und das Gold-Silber-Verhältnis.
Der nächste Chart zeigt den Goldpreis gemessen in Silber, besser bekannt als Gold-Silber-Verhältnis. Dieses Verhältnis ist in dieser Woche gestiegen.