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Gold und Silber als Spielball der Großbanken? Die Widerlegung der Manipulationstheorie

12.10.2017  |  Dr. Keith Weiner
- Seite 4 -
2. Wenn die Basis vor jedem Liefermonat abstürzt, spielen dagegen die Spekulanten mit Long-Positionen die entscheidende Rolle, denn sie müssen ihre Kontrakte verkaufen, weil sie nicht genügend Kapital haben, um die Auslieferung des Silbers zu bezahlen.

Unten sehen Sie den Chart eines einzelnen Silberkontrakts, der deutlich zeigt, wie sich die Basis im Laufe der 18-monatigen Lebenszeit eines Futures entwickelt.

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In diesem Fall ist zu erkennen, dass die Basis des Kontrakts gegen Ende hin fällt. Das deutet darauf hin, dass es die Spekulanten auf der Long-Seite sind, die ihre Positionen schließen mussten, nicht die Short-Seller. Allerdings handelt es sich hier nur um einen einzigen Kontrakt. Für ein aussagekräftiges Experiment benötigen wir mehr Daten.

Monetary Metals hat den exakten Wert des Basis jeden einzelnen Silberkontrakts seit 1996 berechnet. Mit Hilfe dieser Daten haben wir einen Chart erstellt, der die Basis aller 109 Silberfutures zeigt, die seit März 1996 gehandelt wurden. Um das Muster besser erkennbar zu machen, zeigt die x-Achse die Lebensdauer der Kontrakte, d. h. die verbleibenden Tage bis zum Liefermonat. An der y-Achse lässt sich das Auf und Ab der Basis zwischen der Herausgabe eines Futures und dem First Notice Day ablesen.

Dieser Chart ermöglicht es, die Entwicklung aller Silberkontrakte zu visualisieren. Im folgenden Chart haben wir daher die Basis aller Silberfutures übereinandergelegt, um zu zeigen, dass die Daten ganz eindeutig die Theorie stützen, dass die Banken als Arbitrageure an den Edelmetallmärkten auftreten. Damit ist die Theorie, dass die Großbanken als Spekulanten auf Kursbewegungen wetten, widerlegt.

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Die Tatsache, dass die Basis fast aller Kontrakte mit dem Näherrücken des Liefermonats steil abfällt, ist ein starkes Anzeichen dafür, dass die Spekulanten, die mit Long-Positionen auf steigende Kurse setzen, die entscheidende Rolle am Silbermarkt spielen. Die Short-Seller sind typischerweise Arbitrageure, keine Spekulanten. Das ist auch zu erwarten in einem Fiatwährungssystem, in dem die Gefahr eines Preisabsturzes geringer ist als die einer Preisexplosion. Wenige Trader wollen das Risiko eingehen, Gold oder Silber zu shorten. Diejenigen, die es doch tun, führen schelle taktische Trades auf Grundlage von Chartanalysen und kurzfristigen Chancen aus, decken ihre Positionen aber rasch wieder ein.

Beachten Sie auch, dass es im obenstehenden Chart keinen einzigen Kontrakt gibt, dessen Basis gegen Ende hin buchstäblich "in die Höhe geschossen" ist. Es gab allerdings drei Kontrakte, deren Basis bis zum Schluss positiv blieb oder unmittelbar vor dem First Notice Day leicht anstieg. Monetary Metals plant, sich in einem zukünftigen Artikel genauer mit diesen drei Silberfutures zu befassen. Wenn Sie wissen wollen, wie es am Goldmarkt aussieht, können Sie hier einen entsprechenden Chart finden, der die Basis aller Goldfutures seit 1996 zeigt (kostenlose Registrierung erforderlich).

Im einem Interview vom September 2013 sagte Mr. Butler gegenüber Sprott Money: "Ich weiß nicht, warum die CFTC die marktbeherrschende Stellung von JP Morgan toleriert. [...] Ich schätze, ich könnte auch falsch liegen. Vielleicht interpretiere ich die Commitments of Traders Reports falsch." Dazu möchte ich anmerken, dass der Schlüssel nicht die COT-Daten sind, sondern die Basis. Sie zeigt uns etwas, was die Aufsichtsbehörde CFTC wahrscheinlich sehen kann, wenn sie die Handelsbücher der Bank prüft: JP Morgan ist ein Marktmacher und Arbitrageur, kein marktmanipulierender Spekulant.


© Keith Weiner
Monetary Metals



Der Artikel wurde am 04. Oktober 2017 auf www.monetary-metals.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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