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Die Ruhe vor dem Sturm

23.10.2017  |  Peter Schiff
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Der gutgläubige Optimismus der Anleger wird am deutlichsten, wenn man das Verhältnis zwischen dem Shiller-KGV und dem VIX betrachtet. In den letzten 27 Jahren lag dieses Verhältnis im Durchschnitt bei 1,43. In diesem Monat näherte es sich jedoch zum ersten Mal in der Geschichte einem Wert von 3 an. In nur eineinhalb Jahren ist es um 100% gestiegen. Das bedeutet, dass die Diskrepanz zwischen dem hohen Kursniveau an den Aktienmärkten und der Sorglosigkeit der Investoren nie größer war als heute. Die Geschichte lehrt uns jedoch, dass schlimme Dinge passieren können, wenn Ängste und Sorgen längere Zeit ausgeblendet werden.

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Der frühere Verlauf des Verhältnisses erlaubt keine verlässlichen Rückschlüsse auf zukünftige Entwicklungen. Erstellt von Euro Pacific Capital mit Daten von econ.yale.edu & Bloomberg.


Am 1. September 2000 kletterte der S&P 500 auf 1.520 Punkte und kam seinem damaligen Allzeithoch damit sehr nah. Die Kursgewinne von 167% in den fünf vorhergegangenen Jahren hätten die Alarmglocken schrillen lassen sollten, doch das taten sie offenbar nicht. Zu diesem Zeitpunkt stieg das Verhältnis zwischen dem Shiller-KGV und dem VIX auf 1,97 - ein hoher Wert. In den zwei folgenden Jahren sollte der S&P 500 um 46% fallen. Autsch.

Leider hatten die Marktteilnehmer ihre Lektion noch nicht gelernt. Den nächsten Spitzenstand verzeichnete das Verhältnis im Januar 2007 bei 2,39. Zu diesem Zeitpunkt hatte der S&P 500 seit Februar 2003 71% zugelegt und notierte bei 1.438 Punkten. Wie schon sieben Jahre zuvor, zeigte sich die Masse der Anleger kaum besorgt. In den zwei Jahren, nachdem das Verhältnis seinen Höchststand überschritten hatte, sank der S&P 500 erneut um 43%.

Im Laufe des nächsten Jahrzehnts schienen die gebrannten Investoren das Feuer vorerst zu scheuen. Das Verhältnis zwischen dem Shiller-KGV und dem VIX blieb die meiste Zeit über bei Werten unter 2. Doch nach der US-Präsidentschaftswahl 2016 schwand die Vorsicht und das Verhältnis begann erneut zu steigen. In den letzten Monaten kletterte es schließlich auf neue Rekordwerte und lag im Juni bei 2,57 und im Oktober bei 2,93.

Dieses Niveau zeigt, dass der Anteil der Investoren, denen die hohen Bewertungen an den Aktienmärkten Sorgen bereiten, heute geringer ist als je zuvor - und das, obwohl diese Bewertungen die zweithöchsten der Geschichte sind und nur von den vier Jahren der Dotcom-Blase übertroffen werden.

Vielleicht versuchen die Anleger sich davon zu überzeugen, dass es dieses Mal anders kommen wird. Aber das Einzige, was wahrscheinlich anders sein wird, ist die Fähigkeit der Fed den Schaden zu begrenzen. Zwischen 2000 und 2002 konnte die Notenbank den Leitzins um 500 Basispunkte senken (von 6% auf 1%), um die Folgen der implodierenden Spekulationsblase im Technologiesektor abzumildern. Sieben Jahre später senkte sie den Zinssatz in Reaktion auf die platzende Blase am Immobilienmarkt erneut um 500 Basispunkte (von 5% auf 0%).

An den Aktienmärkten ging es dennoch bergab, aber wenn es der Federal Reserve nicht möglich gewesen wäre, diese massiv stimulierende Maßnahme zu ergreifen, wären die Verluste wahrscheinlich noch größer gewesen. Im Nachhinein lässt sich feststellen, dass die Anleger schlau gewesen wären, wenn sie einen Teil ihres Kapitals aus den US-Aktienmärkten abgezogen hätten, als das Verhältnis von Shiller-KGV und VIX auf neue Rekordwerte stieg.

Während die Aktienkurse in den Jahren nach diesen Höchstständen fielen, entwickelte sich der Goldkurs übrigens sehr gut:

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Die Wertentwicklung der Vergangenheit erlaubt keine verlässlichen Rückschlüsse auf die zukünftige Performance. Erstellt von Euro Pacific Capital mit Daten von Bloomberg.



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