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Die Ruhe vor dem Sturm

23.10.2017  |  Peter Schiff
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Die Wertentwicklung der Vergangenheit erlaubt keine verlässlichen Rückschlüsse auf die zukünftige Performance. Erstellt von Euro Pacific Capital mit Daten von Bloomberg.


Aktuell liegt der US-Leitzins jedoch nur bei 1,25%. Sollten die Aktienmärkte erneut auf vergleichbare Weise einbrechen, wären die Möglichkeiten der Fed stark eingeschränkt. Sie könnte die Zinsen wieder auf 0% senken und dann eine neue Runde der quantitativen Lockerungen beschließen, um den Finanzsektor durch den Kauf von Anleihen mit Liquidität zu überschwemmen. Das wäre aber unter Umständen nicht einmal ansatzweise so wirkungsvoll wie 2008.

Da das große Problem damals die notleidenden Kredite am Hypothekenmarkt waren, stellte der Kauf dieser Anleihen eine ziemlich effektive Lösung dar (auch wenn sie unserer Ansicht nach falsch war). Überbewertete Aktien zu unterstützen, von denen viele nichts mit dem Finanzsektor zu tun haben, ist eine ganz andere Herausforderung. Die Fed wird sich womöglich gezwungen sehen, Aktien am offenen Markt zu kaufen, so wie das die Bank of Japan bereits getan hat.

Es sollte eigentlich für jeden klar ersichtlich sein, dass die Fed seit 1990 verantwortlich für drei Spekulationsblasen an den Aktienmärkten war. Nachdem die beiden ersten geplatzt waren, hat die Notenbank anschließend jeweils eine noch größere Blase aufgepumpt, um den Schaden zu begrenzen.

Die Tendenz, Verluste abzufangen und dann genügend Liquidität bereitzustellen, um die Aktienkurse zu neuen Allzeithochs treiben, scheint die Investoren furchtlos gemacht zu haben, sodass sie nun Risiken verharmlosen und sich ganz auf die potentielle Gewinne konzentrieren.

Dieser Trend wurde zusätzlich verstärkt, weil die Niedrigzinsen viele traditionell eher konservativ und vorsichtig agierende Anleiheinvestoren dazu veranlasst haben, an den Aktienmärkten höhere Erträge zu suchen. Ohne das Sicherheitsnetz der Zentralbank wären viele dieser Anleger sicherlich nicht bereit gewesen, dieses Risiko einzugehen.

Allerdings überschätzen die Marktteilnehmer womöglich die Fähigkeit der Federal Reserve, eine weitere Hausse herbeizuzaubern, wenn die aktuelle Blase platzt. Die heutige Spekulationsblase an den Finanzmärkten ist so gigantisch, dass die geldpolitischen Impulse, die nach dem Crash zum Aufpumpen der neuen Blase nötig wären, einer monetären Überdosis gleichkämen.

Es könnte sich herausstellen, dass es unmöglich ist die Märkte wiederzubeleben, ohne dabei dem Dollar den Todesstoß zu versetzen. Die Währungskrise, die die Fed auf diese Weise auslösen könnte, hätte für die Wirtschaft weitaus verheerendere Folgen als alle Finanzkrisen, die sie zu vermeiden sucht.

Wir sind der Ansicht, dass die Zeichen eindeutig sind. Die Investoren müssen sie nur erkennen und richtig lesen. Es handelt sich nicht um Sanskrit oder Hieroglyphen. Die Götter der Finanzmärkte drücken sich so klar aus, wie sie nur können. Sollte die aktuelle Mutter aller Blasen platzen, dann wird es für die US-Notenbank und die Anleger dieses Mal nicht heißen "aller guten Dinge sind drei", sondern "eins, zwei, drei, vorbei".


© Peter Schiff
www.europac.net


Dieser Artikel erschien am 19.10.2017 auf www.europac.com und wurde exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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