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Rohstoffpreise bilden immer die letzte Blase eines Drei-Generationen-Zyklus

03.11.2017  |  Dr. Uwe Bergold
Neuerdings taucht der Begriff "Alles-Blase" in den Medien immer häufiger auf. Was hierbei jedoch vergessen wird, ist, dass es noch immer eine Anlageklasse, den Rohstoffsektor, als "Anti-Blase" gibt. Rohstoffpreise tauchten in der Geschichte, innerhalb eines Drei-Generationen-Zyklus, immer erst am Ende, als vierte epochale Blase auf!

Es gibt eine allgemeine Lebensweisheit, die besagt, dass jede dritte Generation wieder von vorne beginnt. Bei einem durchschnittlichen Generationenabstand von zirka 25 Jahren, kommt man bei drei Generationen (Großeltern, Eltern, Kinder) auf etwa 75 Jahre. Also in jedem siebten Jahrzehnt ("Sabbat-Jahrzehnt") kommt es zu politischen und wirtschaftlichen Ereignissen, die dazu führen, dass das Publikum massive Vermögensverluste erleidet ("Massenenteignung").

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Abb. 1: Drei-Generationen-Zyklus anhand des UK-/US-Aktienmarktes von 1695 bis 2000
Quelle: Der Standard - 2003, Prof. Dr. Bernt Mayer, Uwe Bergold


Wir beschäftigten uns mit diesem finanzhistorischen Phänomen (Makroökonomische Zyklik) bereits seit Ende der 90er Jahre. Dies war u.a. auch ein Grund dafür, dass wir das reale (inflationsbereinigte) Jahrhunderthoch am Aktienmarkt (Vorlauf auf die Weltwirtschaft) im März 2000 (Verkaufsempfehlung in der FHZ Weiden am 15.03.2000) rechtzeitig diagnostizieren konnten (siehe die reale Entwicklung anhand der roten Kurslinie in Abbildung 3). Solch ein epochales Aktienhoch (Beginn einer Weltwirtschafts- und Weltverschuldungskrise) wie zum Millenniumswechsel taucht nur alle sieben Jahrzehnte einmal auf. Zuletzt war dies 1929 der Fall (siehe hierzu bitte Abb. 1).

In jedem Sabbat-Jahrzehnt der vergangenen 300 Jahre tauchten, neben der jeweils epochalen Gesamtverschuldung (siehe hierzu bitte Abb. 2), immer vier "apokalyptische Reiter" - in Form von vier aufeinanderfolgenden Finanzmarktblasen - auf. Als erstes erschien die Aktienblase, gefolgt von einer Immobilien- und daraufhin erscheinenden Anleihenblase. Der letzte "Reiter" erschien dann immer in Form einer Rohstoffpreisblase, begleitet von extremer Währungsabwertung und großem Krieg ("Continentals"-Abwertung vor dem Unabhängigkeitskrieg, "Greenback"-Abwertung vor dem Sezessionskrieg, "Dollar"-Abwertung vor dem 2. Weltkrieg, "Globales QE" vor dem ?-Krieg).

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Abb. 2: US-Gesamtverschuldung prozentual zum US-BIP von 1870 bis 2013
Quelle: sciencespeak, bearbeitet durch GR Asset Management


Betrachtet man den bisherigen strategischen Krisenverlauf, dann ist aktuell - nach der epochalen Aktienblase in 2000 und der ebenfalls einmaligen Immobilienblase in 2007 - der dritte "apokalyptische Reiter", in Form einer historisch einmaligen Anleihenblase (historisch einmalig hohe globale Verschuldung), erschienen. Sichtbar wird der Substanzverlust seit dem Jahrtausendwechsel am Aktienmarkt und somit in der Realwirtschaft erst, wenn man nicht in USD, EUR oder YEN (ungedeckter Papierwährung), sondern in Unzen Gold bewertet (siehe hierzu die beiden divergierenden Kurslinien in Abbildung 3).

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Abb. 3: S&P in USD (schwarz) versus S&P in oz GOLD (rot) von 01/1871 bis 10/2017
Quelle: GR Asset Management



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